Olympiakos-Nachfolger gesucht: Die Top-Favoriten in der Conference League

2. Oktober 2024 | Conference League | BY Philipp Overhoff

Die UEFA Conference League startet in dieser Woche in ihre mittlerweile vierte Saison. Auch in diesem Jahr sind zahlreiche namhafte Teams im Wettbewerb vertreten, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen dürfen.

Conference League: Viel mehr als nur das ungeliebte Stiefkind

Anfangs noch belächelt, hat sich die UEFA Conference League mittlerweile einen durchaus nennenswerten Stellenwert auf europäischen Boden erarbeitet. Das liegt auch an den bisherigen Titelträgern, die mit der AS Rom, West Ham United und Olympiakos Piräus allesamt zu absoluten Big Playern der Fußball-Historie gehören. Erst im vergangenen Mai feierte „die Legende“ aus der griechischen Hafenstadt einen dramatischen 1:0-Sieg nach Verlängerung über die AC Florenz, die ihrerseits schon im Vorjahres-Endspiel gegen West Ham unterlag.



Auch in dieser Saison ist die Fiorentina wieder mit von der Partie und gehört qua ihrer Historie in diesem Wettbewerb zum engsten Kreis der Titelkandidaten. Der zweifellos größte Name in diesem Teilnehmerfeld ist allerdings der FC Chelsea, der vor knapp drei Jahren noch in der Königsklasse triumphierte. Doch ein Conference-League-Gewinn wird für die Blues alles andere als ein Selbstgänger werden. Auch ohne im Winter dazustoßende Europa-League-Absteiger gibt es noch immer zu viele hochkarätig besetzte Teams, die darauf lauern, in die Fußstapfen von Olympiakos zu treten.

FC Chelsea: Der Top-Favorit mit einem Fragezeichen

Trotz aller Konkurrenz ist der FC Chelsea der heißeste Anwärter auf die begehrte Trophäe, die im Mai 2025 in Breslau vergeben werden wird. Sowohl in der Breite als auch in der Spitze sucht der Blues-Kader in der Conference League seinesgleichen. Zudem ist der zweifache Champions-League-Sieger unter dem neuen Trainer Enzo Maresca hervorragend in die Saison gekommen, liegt nach sechs absolvierten Partien auf Tuchfühlung zur Premier-League-Spitze. Erst am vergangenen Wochenende triumphierten die West-Londoner in einer spektakulären Begegnung mit 4:2 über Brighton & Hove Albion.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Fraglich ist jedoch, wie ernst die Blues diesen Wettbewerb nehmen werden. Im Rahmen der Kadermeldung verzichtete Maresca mit Cole Palmer auf seinen mit Abstand besten Spieler. Der Superstar soll laut BBC-Informationen aus Gründen der Belastungssteuerung geschont werden, auch Wesley Fofana und Romeo Lavia gehören nicht zum Aufgebot. Ob die Millionen-Truppe von der Stamford Bridge motiviert zu Spielen gegen den FC Noah oder die Shamrock Rovers reisen wird, darf zumindest bezweifelt werden. Und dennoch: Auch ohne Palmer und Co. verfügt Chelsea über eine derart hohe individuelle Qualität, dass alles andere als ein tiefer Turnier-Run eine große Überraschung wäre. Außerdem gibt es noch eine Hintertür. Sollten die Londoner nach der Winterpause weiterhin international vertreten sein, dürfte Maresca drei weitere Akteure nachnominieren. Gut möglich also, dass Palmer erst mit Beginn der K.o.-Runde in die Conference League eingreifen wird.

AC Florenz: Klappt es im dritten Anlauf?

Die AC Florenz ist in der bisherigen Geschichte dieses Wettbewerbs die tragische Figur. In den vergangenen beiden Spielzeiten schafften es die Italiener jeweils bis ins Endspiel, unterlagen dort allerdings zweimal auf höchstdramatische Weise. Im dritten Anlauf will die Fiorentina daher endlich eine Trophäe in die Toskan holen. Trotz eines durchwachsenen Saisonstarts gehört die neue Mannschaft von DFB-Kicker Robin Gosens zweifelsohne zu den stärksten der Conference League.

(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)

Die Abgänge von Schlüsselspielern wie Nicolas Gonzalez oder Nikola Milenkovic wurden durch die Verpflichtungen von Albert Gudmundsson oder Ex-BVB-Mann Marin Pongracic aufgefangen, dazu verstärkte sich die AC mit David de Gea und eben Gosens. Königstransfer ist jedoch Stürmer Moise Kean, der die Fiorentina ein drittes Mal in Folge ins Endspiel schießen soll. Mit einem diesmal besseren Ausgang aus Sicht der Violetten.

Real Betis: Die Lust auf einen europäischen Pokal

Nach drei Europa-League-Jahren in Serie geht Real Betis in dieser Saison „nur“ in der Conference League an den Start. Umso größer dürfen die Hoffnungen sein, erstmals einen internationalen Titel nach Andalusien zu holen. Und die Zutaten dafür sind durchaus gegeben. Mit Barca-Talent Vitor Rique, Routinier Ricardo Rodriguez und Giovani Lo Celso von den Spurs sicherten sich die Südspanier teils hochkarätige Neuzugänge. Außerdem sitzt mit dem Chilenen Manuel Pellegrini ein absoluter Veteran auf der Trainerbank.

(Photo by Fran Santiago/Getty Images)

Insgesamt verfügt der Kader über eine hochinteressante Mischung aus jungen Spielern wie eben Roque oder Assane Diao und erfahrenen Akteuren wie Marc Bartra, Hector Bellerin und Isco, die in ihrer Karriere schon jede Schlacht geschlagen haben. Auch wenn Real Betis in der frühen Phase dieser Saison noch nicht in Top-Form ist: Mit den Andalusiern wird im kommenden Mai zu rechnen sein!

Diverse Geheimfavoriten – Und was macht Heidenheim?

Auch abseits der genannten „Big Three“ gibt es weitere Teams, die mit ehrgeizigen Ziele in ihr Conference- League-Abenteur starten dürften. So bewies nicht zuletzt der FC Kopenhagen in der letzten Champions-League-Saison, wie konkurrenzfähig man auch gegen größere Klubs ist. In einer Gruppe mit dem FC Bayern, Manchester United und Galatasaray schnappten sich die Dänen sensationell den zweiten Platz und zogen ins Achtelfinale ein.

Die belgischen Vertreter KAA Gent und Cercle Brügge verfügen über traditionell junge und äußerst talentierte Mannschaften, die hungrig darauf sein werden, sich auf europäischer Bühne zu beweisen. Auch Panathinaikos und der SK Rapid aus Wien dürsten nach langen und zahlreichen Europapokal-Nächten. Selbiges gilt auch für Basaksehir und APOEL Nikosia.

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Und was ist eigentlich mit der Bundesliga? Die wird in diesem Jahr vom 1. FC Heidenheim vertreten. Als immer noch junges Erstliga-Team mit keinerlei internationaler Erfahrung gehören die Schwaben naturgemäß eher in die Riege der Außenseiter. Nichtsdestotrotz ist die Elf von Frank Schmidt für jeden Gegner äußerst unangenehm zu bespielen und meist nur schwer zu knacken. Der starke Saisonstart mit neun Punkten aus fünf Spielen darf den Fans des FCH berechtigte Hoffnungen auf ein starkes Abschneiden in der UEFA Conference League machen.

(Photo by Francois Nel/Getty Images)

 


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