Bayern-Erkenntnis nach dem Pokalaus: Manuel Neuer, es ist an der Zeit
4. Dezember 2024 | Spotlight | BY Manuel Behlert
Am Dienstagabend empfing der FC Bayern im DFB-Pokal Bayer 04 Leverkusen. Der Rekordmeister ging angestachelt und giftig in die Partie, hatte einen klaren Plan. Bis Manuel Neuer eine Entscheidung traf, denn dann veränderte sich die Statik dieses Spiels.
Am Ende stand das Aus im DFB-Pokal. Erneut relativ früh, der 1. FC Saarbrücken, Holstein Kiel oder Borussia Mönchengladbach lassen grüßen. Manches war anders an diesem Abend in der Allianz Arena, aber nicht alles. Denn eine Enttäuschung blieb. Und eine Erkenntnis muss langsam reifen. Manuel Neuer betreffend.
FC Bayern: Pokalaus gegen Leverkusen
Als das womöglich beste Spiel, das es aktuell im deutschen Fußball gibt, wurde die Partie zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen angepriesen. Dass dieses Duell nur gut 17 Minuten in Gleichzahl und damit in einem entsprechenden Bewertungsrahmen stattfinden konnte, lag auch an Manuel Neuer. Er traf nämlich nach einem langen Ball auf Jeremie Frimpong die Entscheidung, Tor und Strafraum zu verlassen, obwohl der Leverkusener Angreifer sehr ordentlich bewacht wurde. Es kam, wie es kommen musste. Der Torhüter des FCB räumte den Bayer-Profi ab und sah die rote Karte. Das veränderte alles.
Kurioserweise war Bayern über weite Strecken des Spiels gleichwertig oder aber gar das bessere Team. Der Rekordmeister hatte Chancen oder Halbchancen, die Einstellung stimmte, man warf sich in jede Aktion und versuchte, schnell nach vorne zu spielen, Leverkusen in der Unordnung zu erwischen. Die Möglichkeiten wurden aber nicht genutzt und es mussten einige Ressourcen in die Waagschale geworfen werden, um den Gegner in Schach zu halten.
Am Ende war es eine perfekte Flanke von Alejandro Grimaldo, die die Niederlage des Rekordmeisters besiegelte. Nathan Tella köpfte ein und auch die weiteren Offensivbemühungen des FC Bayern fruchteten nicht. Mit 0:1 ging dieses Spiel verloren, was auch Neuer nahe ging: „Das war spielentscheidend. Es tut uns weh und es tut mir leid. Ich habe mich bei der Mannschaft entschuldigt. Ich habe in der Situation noch ein bisschen auf Abseits gehofft. Ich kann es nicht mehr ändern. Es war ein Fehler und den muss ich akzeptieren, etwas anderes bleibt mir leider nicht übrig.“
Manuel Neuer: Ein sauberer Cut am Saisonende…
Für den Moment stimmt das. Im Moment bleibt Manuel Neuer nicht mehr übrig, als zu akzeptieren, dass er einen entscheidenden Fehler machte. Wie auch schon gegen Real Madrid in der Champions League in der Vorsaison übrigens, wenngleich seine Form und die Leistung zuvor in dem Spiel eine andere, bessere war. Mittlerweile muss man in München aber konstatieren, dass der einst über Jahre ohne jeden Zweifel beste Torhüter der Welt längst irdisch geworden ist. Mehr als das, er rettet nicht mehr regelmäßig die Siege mit irren Paraden, sondern er ist ein Torhüter von vielen geworden. Mit 38 Jahren und seiner Verletzungshistorie sind wir hier weit entfernt von Kritik oder einem Vorwurf, doch gerade, wenn wir über eine mögliche Vertragsverlängerung sprechen, muss der Status quo beachtet werden.
Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.