EM 2024 | Joker Oyarzabal sticht: Spanien schlägt England und ist Europameister!

14. Juli 2024 | EM 2024 | BY Yannick Lassmann

Im Finale der EM 2024 stellte Spanien über weite Strecken die aktivere Mannschaft und setzte sich dank eines späten Jokertores mit 2:1 gegen England durch.

Spanien aktiver, England verteidigt diszipliniert

Beide Trainer nahmen im Vergleich zum Halbfinale Veränderungen vor. Auf Seiten Spaniens rückte Daniel Carvajal nach abgessenener Gelbsperre wieder für Altmeister Jesus Navas, der schon bei der WM 2010 und EM 2012 triumphierte, in die Startelf. Zudem spielte Robin Le Normand für Nacho. Bei den Three Lions ersetzte der im Finale von 2021 das Führungstor erzielende Luke Shaw den bisher stets zur Startelf gehörenden Kieran Trippier. Deren Anhänger befanden sich im Olympiastadion deutlich in der Überzahl und waren dementsprechend auch von der Lautstärke überlegen.



Auf dem Spielfeld ergriff dagegen La Roja die Initiative und ließ seinen Kontrahenten durch aggressives Pressing kaum zur Entfaltung kommen. Die erste Torszene ließ aber auf sich warten. Die erste brenzlige Situation klärte John Stones mit einem beherzten Tackling gegen Nico Williams (12.). England befreite sich allmählich aus der Umklammerung, ohne jedoch Torgefahr auszustrahlen.

Auch Spanien, das weiter mehr Feldanteile besaß, fehlte es an Durchschlagskraft. Daher ergab sich die erste nennenswerte Möglichkeit erst in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts. Einen auf den zweiten Pfosten verlängerten Freistoß von Declan Rice nahm Phil Foden aus spitzem Winkel direkt, doch sein Abschluss war leichte Beute für Unai Simón. Wenig später ertönte der Pausenpfiff von Schiedsrichter Francois Letexier.

(Photo by Adrian DENNIS / AFP) (Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

Spanien verkraftet Ausgleich und gewinnt EM 2024

Die zweite Halbzeit, zu der Rodri verletzungsbedingt nicht zurückkam, begann turbulent. Keine 120 Sekunden waren vorüber, als Daniel Carvajal den im Halbraum lauernden Lamine Yamal bediente, dieser zog nach innen und spielte im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Williams ab, der aus halblinker Position zum 1:0 vollendete. Kurz darauf setzte der Torschütze Dani Olmo in Szene, der nur knapp das rechte Eck verfehlte (49.).

Spanien arbeitete auf den zweiten Treffer hin. In der 55. Minute steckte Yamal für Álvaro Morata durch, der den Ball an Jordan Pickford vorbeilegte, doch Rice war zur Stelle und klärte. Keine Minute später verpasste Williams aus der Distanz nur knapp. Gareth Southgate reagierte auf den verpatzten Start in den zweiten Durchgang und brachte Ollie Watkins für den wirkungslosen Harry Kane (61.). Den ersten Abschluss im zweiten Durchgang gab Jude Bellingham ab, der aus 18 Metern jedoch neben das Tor schoss (64.).

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Die besseren Chance hatte aber Spanien, etwa in Minute 66 als Yamal seinen Gegenspieler Luke Shaw aussteigen ließ und per Flachschuss am aufmerksamen Pickford scheiterte. Das Verpassen des zweiten Tores sollte sich rächen, denn in der 73. Minute kombinierte England über Bukayo Saka und Bellingham, der im Fallen auf den eingewechselten Cole Palmer zurücklegte, dessen Flachschuss im linken Eck einschlug – 1:1.

Nach wenigen Minuten hatte La Roja den überraschenden Ausgleich verarbeitet und suchte wieder zielstrebig den Weg nach vorne. So geriet der von Williams und Olmo freigespielte Yamal in Position, doch seinen zu unpräzisen Versuch wehrte Pickford ab (82.). Die aktivere Herangehensweise zahlte sich aus. Mikel Oyarzabal rauschte in eine scharfe Hereingabe von Marc Cucurella und beförderte den Ball zum 2:1 über die Linie (86.).

England hätte beinahe die passende Antwort geliefert. Erst parierte Simón einen Rice-Kopfball infolge einer Ecke von Palmer, der Abpraller landete bei Marc Guehi, dessen Kopfball Olmo von der Linie kratzte. Es war die letzte Möglichkeit für die Three Lions, die weiter auf einen großen Titel warten müssen. Spanien tütete derweil mit dem Gewinn der EM 2024 seinen bereits vierten Europameistertitel ein.

Spanien – England 2:1 (0:0)

Spanien: Simón,-Carvajal, Le Normand (83. Nacho), Laporte, Cucurella,-Rodri (46. Zubimendi), Fabián Ruiz, Yamal (89. Merino), Olmo, Williams,-Morata (67. Oyarzabal)

England: Pickford,-Walker, Stones, Guehi,-Saka, Mainoo (70. Palmer), Rice, Shaw,-Foden (89. Toney), Bellingham,-Kane (61. Watkins)

Tore: 1:0 Williams (47.), 1:1 Palmer (73.), 2:1 Oyarzabal (86.)

(Photo by Dan Mullan/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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