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EM 2024 | Überflieger Yamal und Pechvogel Sesko: So performten die Top-Talente

18. Juli 2024 | Spotlight | BY Till Gabriel

Ein Turnier wie die EM 2024 ist immer auch ein Schaufenster für vielversprechende Talente. Vor der Europameisterschaft wurde vielen Nachwuchskräften einiges zugetraut. Wir blicken zurück und schauen, wer tatsächlich auf sich aufmerksam machen konnte.

EM 2024: Kronprinz Yamal begeistert Europa

Spanien sicherte sich mit begeisterndem Fußball den vierten EM-Titel seiner Geschichte. Dabei wurden vor allem zwei ganz junge Flügelstürmer zu den Gesichtern des Erfolgs. Doch während Jungstars wie Lamine Yamal oder Nico Williams ins Rampenlicht spielten, verlief das Turnier nicht für alle nach Plan. Im Vorfeld der EM 2024 haben wir einige Talente auserkoren, die für Furore sorgen könnten und schauen nun, wer seinen Vorschusslorbeeren gerecht wurde.



Sch0n vor der EM 2024 war Lamine Yamal das Thema in den Vorberichten rund um die spanische Auswahl. Kann jemand der mit 16 Jahren Stammkraft beim FC Barcelona ist, einem großen internationalen Turnier bereits seinen Stempel aufdrücken? Die Antwort gab der Stürmer auf fulminante Art und Weise.

Mit Nico Williams (22 Jahre) formte Yamal die beste Flügelzange der Europameisterschaft und verlieh dem spanischen Spiel so eine Komponente, die es vorher nicht hatte. Im Halbfinale erzielte er mit einem traumhaften Schlenzer das so wichtige 1:1 gegen Frankreich, dazu gab er im Turnierverlauf satte vier Assists.

Grund zu feiern gab es für das Barca-Juwel eigentlich durchgehend. Mit seinem Einsatz gegen Kroatien wurde er zum jüngsten EM-Spieler aller Zeiten, gegen Frankreich zum jüngsten Torschützen, tütete während der Vorrunde seinen Realschulabschluss ein und feierte einen Tag vor dem Endspiel seinen 17. Geburtstag.

Mit dem EM-Titel beschenkte er sich selbst und nahm wenig überraschend zudem die Trophäe für den besten jungen Spieler mit in die Heimat. Bleibt der temporeiche Dribbler von Verletzungen verschont, kann die EM in Deutschland der Anfang einer Weltkarriere gewesen sein.

EM 2024 Rückblick Player to watch Yamal

Bester junger Spieler der EM 2024: Lamine Yamal. (Photo by JAVIER SORIANO/AFP via Getty Images)

Während der FC Barcelona noch lange Freude an seinem Eigengewächs haben dürfte, weiß auch Erzrivale Real Madrid einen der talentiertesten Teenager in seinen Reihen. Arda Güler war maßgeblich am Viertelfinaleinzug der Türkei beteiligt. In seiner Heimat kennt der Hype um den 19-Jährigen spätestens seit seinem Wechsel von Fenerbahce zu den Königlichen vor einem Jahr keine Grenzen mehr.

Im Saisonfinale kam Güler vermehrt zum Einsatz und traf in zehn LaLiga-Einsätzen stolze sechs Mal. Der offensive Mittelfeldspieler nahm den Schwung mit in die EM und erzielte beim 3:1 über Georgien eines der schönsten Tore des Wettbewerbs. Beim 0:3 gegen Portugal verbannte ihn Trainer Vincenzo Montella auf die Bank. Ein Fehler, den der Italiener umgehend korrigierte. In der K.O.-Phase verbuchte der Real-Star zwei Assists und war an einem Großteil der türkischen Offensivaktionen beteiligt.

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Riesenchance gegen Portugal: Sesko wird zum Unglücksraben

Doch nicht für alle Top-Talente verlief die EM 2024 so positiv wie für Güler und Yamal. Warren Zaire-Emery, 18 Jahre jung, ist bei PSG bereits Stammkraft, spielte allerdings beim Halbfinaleinzug Frankreichs keine Rolle. Das ist angesichts der Konkurrenz um Aurélien Tchouameni, Eduardo Camavinga, N’golo Kanté oder Adrien Rabiot jedoch bei Weitem keine Schande für das Pariser Juwel.

Endstation Diogo Costa: Benjamin Sesko bleibt ohne EM-Tor. (Photo by Stu Forster/Getty Images)

Benjamin Sesko ist bei Slowenien dagegen bereits ein Schlüsselspieler und stand in allen vier Spielen auf dem Platz. Der 21-Jährige von RB Leipzig war ein Aktivposten, trug sich jedoch nicht in die Torschützenliste ein. Besonders bitter: Im Achtelfinale gegen Portugal tauchte der Sturmtank Sekunden vor Schluss nach einem Pepe-Patzer frei vor dem Tor auf, scheiterte aber am glänzend reagierenden Diogo Costa. Im Elfmeterschießen gab sich der Favorit um Cristiano Ronaldo dann beim 3:0 keine Blöße.

In dem Spiel kam Joao Neves nicht für die Selecao zum Einsatz, doch der 19-Jährige durfte immerhin in der Gruppenphase in zwei Partien EM-Luft schnuppern. Im letzten Spiel der Vorrunde stand das Talent von Benfica SL sogar vom Anpfiff an auf dem Rasen, konnte das blamable 0:2 gegen Georgien jedoch nicht verhindern.

Mehrere Österreicher können Arda Güler nicht stoppen. (Photo by Stu Forster/Getty Images)

PSV-Dribbler Bakayoko nur Nebendarsteller

Viele weitere Youngster, denen im Vorfeld einiges zuzutrauen war, spielten bei der EM 2024 eher eine Nebenrolle. Das lag bei Akteuren wie Georgiy Sudakov (Ukraine), Ernest Muci (Albanien) oder Kroatiens Martin Baturina am frühen Ausscheiden ihrer Nationen, während Johan Bakayoko bei schwachem Belgiern kaum zum Zug kam. In der Champions League hatte sich der PSV-Stürmer mit spektakulären Auftritten auf die Wunschzettel etlicher Top-Vereine gedribbelt.

(Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images)


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