EM | Spanien schlägt Kroatien deutlich: Lamine Yamal glänzt!
15. Juni 2024 | Nationalelf | BY Damian Ozako
Die Gruppe B startete direkt mit einem Topspiel ins Turnier. Spanien und Kroatien duellierten sich im Berliner Olympiastadion. Die Furia Roja gewann am Ende verdient mit 3:0.
EM: Spanien mit Doppelschlag aus dem Nichts
Bei strahlendem Sonnenschein fand das dritte Spiel der EM 2024 statt. Im Olympiastadion gab es eine Neuauflage des letztjährigen Finales der UEFA Nations League, das Spanien knapp im Elfmeterschießen gegen Kroatien gewinnen konnte. Wenig überraschend hatte die Furia Roja von Beginn an mehr vom Ball, während sich die Elf von Zlatko Dalic etwas zurückzog und auf Konter lauerte. Um den Abwehrriegel der Kroaten zu knacken, suchten die Mannen von Luis de la Fuente immer wieder den Weg über die Flügel, wo Nico Williams und Lamine Yamal agierten. Letzterer konnte sich mit seinem Einsatz einen EM-Rekord sichern.
Nach einem recht dominanten Start in die Partie, die allerdings nicht in allzu gefährliche Situationen mündeten, konnte sich Kroatien immer mehr ins Spiel einbringen. Das Pressing des Europameisters von 2012 griff ins Leere und die Teams neutralisierten sich zunehmend.
Beinahe aus dem Nichts nahm die Partie dann allerdings mächtig an Fahrt auf. Fabian Ruiz empfing den Ball in der Mitte des Spielfelds, sah Kapitän Alvaro Morata starten und bediente diesen mustergültig. Der Stürmer von Atlético tauchte komplett frei vor Livakovic auf und schloss trocken zum 1:0 ab (29.). Plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Mateo Kovacic prüfte erst Unai Simon, bevor wenige Augenblicke später Fabian erst Luka Modric, dann Marcelo Brozovic locker leicht stehen ließ und dann sehenswert zum 2:0 traf (32.)!
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Auch dieses Mal versuchte der Vizeweltmeister von 2018 sofort zu antworten. Dieses Mal konnte Simon gerade so noch einen Brozovic-Schuss aus der Distanz entschärfen, eher Lovro Majer vom VfL Wolfsburg den Abpraller ans Außennetz setzte (33.). Da wäre mehr drin gewesen! Ebenso in der 41. Minute bei einem Abschluss von Jasko Gvardiol, der das Ziel nur um Haaresbreite verpasste.
Deutlich effektiver zeigten sich einmal mehr die Iberer: In der zweiten Minute der Nachspielzeit fand der 16-jährige Yamal Dani Carvajal mit einer wunderschönen Hereingabe. Der Außenverteidiger von Real Madrid musste am Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten, um den dritten Treffer des Tages zu erzielen. Für den Routinier war es der erste Treffer im Dress der Furia Roja.
Danach ging es auch in die Pause. Für die Kroaten, die unter Pfiffen in die Kabine verschwanden, eine bis hierhin bittere Partie.
Spanien und Kroatien sehr verschwenderisch
Der zweite Durchgang startete erstmal ohne personelle Veränderungen. Die Ausrichtung der Dalic-Elf war allerdings deutlich offensiver, was wiederum den Spaniern große Räume bescherte. Einen Konter spielte Pedri erst schlampig aus, konnte im zweiten Anlauf dann aber doch noch Yamal in Szene setzen. Seinen flachen Schuss gegen die Laufrichtung konnte Livakovic mit einer sensationellen Parade entschärfen (52.).
Die Kroaten hatten durchaus auch gute offensive Szenen, waren in den entscheidenden Momenten jedoch immer wieder viel zu verschwenderisch. Exemplarisch war eine Szene, in der Marc Cucurella sich gerade so noch in einen Schuss von Josip Stanisic werfen konnte und Kroatien es danach in gleich mehreren Versuchen nicht schaffte, aus kürzester Distanz den Ball im Tor unterzubringen (55.). Die Chancen waren definitiv da, um einen einigermaßen frühen Anschlusstreffer zu erzielen.
Eine kuriose Szene gab es dann aber auch noch. Unai Simon spielte einen fürchterlichen Fehlpass, den Majer noch im Strafraum abfangen konnte. Der dann freigespielte Joker Bruno Petkovic verlud den Keeper und musste nur noch aus wenigen Metern ins leere Tor einschieben. Rodri hatte allerdings was dagegen und foulte ihn, sodass es einen Elfmeter gab. Petkovic trat daraufhin selbst an, verschoss zunächst, aber den Abpraller konnte Ivan Perisic erneut dem Fehlschützen auflegen, der dann doch noch abstauben konnte. Jubel bei den Kroaten, bis sich der VAR bei Michael Oliver meldete. Vorlagengeber Perisic betrat beim Elfer zu früh den Strafraum. Doch kein Anschlusstreffer für die glücklosen Kroaten (80.).
Es blieb letztendlich beim 3:0. Die Spanier haben bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist, während Kroatien für ein paar Momente der Unachtsamkeit und einer miserablen Chancenverwertung hart bestraft wurde. Am Donnerstag wartet auf Spanien Italien, für Kroatien geht es am Mittwoch gegen Albanien.
Spanien – Kroatien 3:0 (3:0)
Spanien: Unai Simon, Carvajal, Nacho, Le Normand, Cucurella, Rodri (86. Zubimendi), Ruiz, Pedri (59. Olmo), N. Williams (67. Merino), Yamal (86. Ferran Torres), Morata (67. Oyarzabal)
Kroatien: Livakovic, Gvardiol, Pongracic, Sutalo, Stanisic, Brozovic, Kovacic (65. Sucic), Modric (65. Pasalic), Majer, Kramaric (72. Petkovic), Budimir (56. Perisic)
Tore: 1:0 Morata (29.), 2:0 Fabian (32.), 3:0 Carvajal (45.+2)
Bes. Vorkomnisse: verschossener Elfmeter, Petkovic (80.)
Damian Ozako
Als Kind von Tomas Rosicky verzaubert und von Nelson Haedo Valdez auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden. Geblieben ist die Leidenschaft für den (offensiven) Fußball. Seit 2018 bei 90PLUS.