Das Ende des Abseits? Niederländischer Verband denkt über Abschaffung nach

6. September 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Der niederländische Fußballverband denkt derzeit über eine Abschaffung der Abseitsregel im Amateurbereich nach. Der Grund dafür ist allerdings ein trauriger.

Führt die Abschaffung des Abseits zu weniger Gewalt?

In den Niederlanden wurden in der vergangenen Saison 1.864 der insgesamt knapp 780.000 ausgetragenen Fußballspiele aufgrund von gewalttätigen Zwischenfällen abgebrochen. Im Vergleich zur Spielzeit 2022/2023 stellt diese Zahl einen Anstieg um 11 Prozent und betrachtet über einen Fünfjahreszeitraum sogar um 58 Prozent dar.



„Es stimmt, dass es sich verhältnismäßig um eine relativ kleine Zahl handelt, aber wir wollen das nicht bagatellisieren“, erklärte Jan Dirk van der Zee, der Direktor des niederländischen Verbands (KNVB). „Wir haben ein Problem und wollen es aus der Welt schaffen. Ich schließe nicht aus, dass wir eines Tages keine Schiedsrichterassistenten mehr einsetzen werden.“

Der KNVB führt daher derzeit Diskussionen über die Abschaffung der Abseitsregel im Amateurbereich. Wie der englische Guardian berichtet, erwägen die Funktionäre diese revolutionäre Maßnahme vor allem, um der gestiegenen Gewalt im niederländischen Fußball Herr zu werden. Ohne Abseits gäbe es deutlich weniger Fehlentscheidungen und somit auch deutlich weniger Gründe für Gewaltanwendung, so das Gedankenspiel.

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Im Juli führte der KNVB bereits die „Meckerregel“ ein, wonach nur noch die Mannschaftskapitäne mit dem Schiedsrichter über dessen Entscheidungen diskutieren dürfen. Bei der Europameisterschaft und beim olympischen Fußballturnier brachte diese Änderung bereits enorm positive Resultate mit sich. „Sportlichkeit und Respekt sind wichtige Grundwerte“, stellte der KNVB bei der Einführung klar.

(Photo by KOEN VAN WEEL/ANP/AFP via Getty Images)

 

 


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