Am frühen Donnerstagabend empfing der VfB Stuttgart in der Europa League Maccabi Tel Aviv. Nach ordentlicher erster Hälfte schaltete er stark herunter, fuhr aber dennoch drei Punkte ein.
Vor dem Anpfiff herrschte viel Aufregung, die vor allem aus Sicherheitsbedenken entstand. Sämtliche Stadionbesucher mussten daher frühzeitig an der MHP-Arena eintreffen und sich ausgiebigen Kontrollen stellen. Sportlich waren die Rollen klar verteilt. Die zuletzt zweimal hintereinander unterlegenden Schwaben gingen als klarer Favorit in die Begegnung. Maccabi Tel Aviv, dessen Fanszene keinen guten Ruf besitzt, hatte auf internationaler Ebene bisher nämlich nur wenig zu bestellen. Nach fünf Aufritten wie es eine Bilanz von einem Punkt und einem Torverhältnis von 1:14 auf. Vor zwei Wochen setzte es eine 0:6-Klatsche gegen Olympique Lyon.
VfB Stuttgart von Beginn an hoch überlegen
Erwartungsgemäß stellten die Hausherren von Beginn an die feldüberlegende Mannschaft. Klare Torszenen kreierten sie allerdings nicht. Zu den aktivsten Akteuren der Anfangsphase gehörte Startelf-Debütant Lazar Jovanovic, der mehrere – wenn auch nicht sonderlich gefährliche – Abschlüsse abgab. Insgesamt ließ der VfB Stuttgart den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen und suchte nach Lücken gegen einen tief stehenden Gegner.
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In der 25. Minute verschaffte Chris Führich seinem Partner Maximilian Mittelstädt per Hacken-Zuspiel Freiraum auf dem linken Flügel, dieser flankte präzise in die Mitte, wo Lorenz Assignon per Volley zum 1:0 vollendete. Führich leitete auch die nächste größere Möglichkeit ein, seine Ablage führte zu einem doch eher lahmen Schuss von Deniz Undav, den Roi Mishpati um den Pfosten lenkte (34.).
Knappe 180 Sekunden später tauchte Undav nach Doppelpass mit Angelo Stiller frei vor Mishpati auf, legte aber quer für den mitgelaufenen Tiago Tomás, der mithilfe der Unterkante der Latte auf 2:0 erhöhte. Den Vorsprung transportierte der VfB Stuttgart im Vergleich mit einem bemühten, aber letztlich harmlosen Kontrahenten souverän in die Pause.
Stuttgart lässt nach: Maccabi verpasst den Anschlusstreffer
Gästetrainer Zarko Lazetic wechselte zur Pause doppelt, musste aber schon kurz nach dem Wiederanpfiff den nächsten Rückschlag verkraften. Einen Kopfball von Atakan Karazor blockte Heitor mit dem nach oben gestreckten Arm, Schiedsrichter Marian Barbu zeigte sofort auf den Punkt. In seinem 100. VfB-Pflichtspiel ließ sich Maximilian Mittelstädt die Gelegenheit nicht entgehen und verlud Mishpati mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck – 3:0 (50.).
Die Begegnung schien damit frühzeitig gelaufen – dachten auch die Stuttgarter Akteure und leisteten sich in der Folge die ein oder andere defensive Unaufmerksamkeit. Ein schlicht diagonal geschlagener Freistoß von Itay Ben Hamo erreichte Roy Revivo, dessen nicht sonderlich scharfer Schuss trudelte an Alexander Nübel vorbei, der dabei erneut keine gute Figur abgab – 3:1. Kurz darauf tauchte Don Peretz frei vor dem Gehäuse auf und verpasste nur knapp das lange Eck.
Maccabi Tel Aviv legte gegen einen zweifellos nachlassenden Bundesligisten in der zweiten Hälfte einen beachtlichen Auftritt hin. In der 72. Minute prüfte Revivo nochmals den ebenfalls zum 100. Mal das Trikot der Schwaben tragende Nübel, der den Versuch aufs kurze Eck abwehrte. Anschließend gewann der VfB Stuttgart an Kontrolle zurück und erhöhte in der Nachspielzeit durch den kurz zuvor eingewechselten Josha Vagnoman, der aus kurzer Distanz eine Flanke von Badredine Bouanani zum 4:1-Endstand einnickte. Der vierte Sieg in der sechsten Europa-League-Partie st auch gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Einzug in die K.o-Phase.
VfB Stuttgart – Maccabi Tel Aviv 4:1 (2:0)
Stuttgart: Nübel,-Assignon (90. Vagnoman), Jeltsch, Hendriks, Mittelstädt,-Karazor, Stiller (62. Chema),-Jovanovic (75. Bouanani), Tomás (62. El Khannouss), Führich,-Undav (62. Leweling)
Tel Aviv: Mishpati,-Ben Hamo, Camara (71. Asante), Heitor, Revivo,-Shahar, Ben Harush, Noy (46. Davida),-Varela, Farchi (81. Madmon), Andrade (46. Peretz)
Tore: 1:0 Assignon (25.), 2:0 Tomás (37.), 3:0 Mittelstädt (Handelfmeter, 50.), 3:1 Revivo (52.), 4:1 Vagnoman (90+4.)