Insgesamt agierten beide Teams zu Beginn aber sehr abwartend. Es war den Spielern anzumerken, dass nach dem torlosen Remis im Hinspiel niemand den potenziell entscheidenden Fehler begehen wollte. Die Gäste vom RC Lens hatten dabei deutlich mehr vom Ball. Gegen tiefstehende Breisgauer fehlten dem Tabellensechsten der Ligue 1 jedoch die entscheidenden Mittel.
Mit der ersten wirklichen Torchance schlugen die Franzosen aber zu. Prsemyslaw Frankowski brachte eine Freistoßflanke in den Freiburger Sechzehner, worauf hin Noah Atubolu mit einer Faustabwehr nur halbherzig klärte. Der Abpraller fiel David Pereira da Costa vor die Füße, der geistesgegenwärtig schaltete und den Torwartfehler zur Führung nutzte (28.).
Die größte Chance auf den Ausgleich hatte Kiliann Sildillia. Nach einem Freistoß von Sallai brachte der Innenverteidiger den Ball mit der Brust aufs Tor, Facundo Medina lenkte diesen jedoch an den Pfosten (34.). Kurz vor der Halbzeit gelang Lens sogar noch das 2:0. Ein gescheiterter Klärungsversuch von Manuel Gulde landete bei Elye Wahi, der alleine auf Atubolu zu lief und den Ball ins Tor lupfte (45.+2).
(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)
Freiburger Sturmlauf in der zweiten Halbzeit
Christian Streich wechselte zu Beginn der zweiten Halbzeit doppelt und brachte mit Michael Gregoritsch und Noah Weißhaupt zwei offensive Akteure. Dafür mussten die Verteidiger Makengo und Sildillia weichen (45.). Erneut war es aber Sallai, der den ersten gefährlichen Abschluss des SCF produzierte. Ein wiederholter Volley-Abschluss aus knapp 20 Metern ging nur ganz knapp über das Tor (50.).
Der SC Freiburg präsentierte sich nun deutlich offensiver und spielte zielstrebiger nach vorne. Mit dem Mut der Verzweiflung erzwang der extrem umtriebige Sallai dann den Anschlusstreffer. Im Anschluss an einen Freistoß von Ritsu Doan hämmerte der ungarische Nationalspieler den Ball kompromisslos ins Netz (67.).
Alle News rund um die Europa League
Infolgedessen setzte der Bundesligist zum Sturmlauf an. Sowohl Gregoritsch als auch Kübler hatten dabei riesige Chancen und brachten das Europa-Park Stadion fast zum Beben (71.). Lens gelang es nun kaum noch, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien, der Freiburger Druck nahm quasi minütlich zu. Einzig durch den eingewechselten Angelo Fulgini wurden die Franzosen nochmals gefährlich (83.).
Der Sport-Club warf jetzt alles nach vorne, prallte aber immer wieder am Defensiv-Bollwerk der Gäste ab. Einen Kopfball von Gregoritsch konnte Lens-Keeper Brice Samba zur Ecke klären (90.). Doch der Freiburger Mut sollte noch belohnt werden: Wenige Sekunden vor dem Abpfiff war es erneut Sallai, der zum erlösenden 2:2-Ausgleich traf und seine Farben in die Verlängerung rettete (90.+2).
Gregoritsch erlöst den SCF
Den Schwung des späten Tores nahm der SC Freiburg mit in die Verlängerung. Einen langen Abschlag von Atubolu verlängerte Höler per Kopf auf Gregoritsch, der sich energisch behauptete und den herauseilenden Samba umkurvte. 3:2! (99.)
Nun war auf einmal der RC gefordert, doch die Gäste taten sich in ihren Offensivbemühungen äußerst schwer. Florian Sotoca versuchte es nochmal aus 17 Metern, Atubolu war jedoch zur Stelle (110). Letztendlich brachten die Freiburger das 3:2 über die Zeit und dürfen sich nach einer absoluten Energieleistung über den Einzug ins Achtelfinale freuen.
SC Freiburg – RC Lens 3:2 n.V. (0:2, 2:2)
Freiburg: Atubolu,- Kübler (101. Günter), Gulde (86. Ginter), Sildillia (45. Weißhaupt), Makengo (45. Gregoritsch),- Doan, Eggestein, Höfler, Röhl (86. Grifo),- Sallai (105. Muslija), Höler
Lens: Samba,- Frankowski (73. Aguilar), Gradit (103. Diouf), Khusanov, Medina, Chávez (80. Haidara),- Samed (103. Said), El Aynaoui, Costa (81. Fulgini),- Sotoca, Wahi (74. Guilavogui)
Tore: 0:1 da Costa (28.), 0:2 Wahi (45.+2), 1:2 Sallai (67.), 2:2 Sallai (90.+2), 3:2 Gregoritsch (99.)
Die weiteren Partien im Überblick:
Qarabag FK – Sporting Braga 2:3 n.V. (Hinspiel 4:2)
Stade Rennes – AC Mailand 3:2 (Hinspiel 0:3)
FC Toulouse – SL Benfica 0:0 (Hinspiel 1:2)
(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)