Relegation | Vorteil HSV! Kurioses Tor beschert Hinspiel-Sieg gegen Hertha BSC

19. Mai 2022 | News | BY Michael Bojkov

Spielbericht | In der Bundesliga-Relegation kämpft Hertha BSC gegen den Abstieg, während der HSV nach vierjähriger Abstinenz ins deutsche Oberhaus zurückkehren will. Das Hinspiel gewannen die Hanseaten durch ein kurioses Tor knapp mit 1:0, gehen so mit leichtem Vorteil ins Rückspiel.

HSV mit Vorteilen – Hertha BSC harmlos

Im ausverkauftem Berliner Olympiastadion war beiden Mannschaften anzumerken, dass zunächst das Risiko möglichst klein gehalten werden sollte. Der HSV hatte zu Beginn leichte Feldvorteile, spektakulär wurde es aber selten. Annähernd gefährlich wurde es erstmals in Minute 16, als sich Ishak Belfodil im Strafraum durchtanken wollte, jedoch an einem Verteidiger hängen blieb. Auf der anderen Seite wurde Bakery Jatta schön in Szene gesetzt, hatte rechts auf Höhe des Strafraums viel Platz. Doch der Linksaußen reagierte zu hastig, setzte einen Flankenversuch hinter das Tor (24.).

War das Spiel bislang von beiden Seiten bislang ziemlich fair, wurde es jetzt etwas ruppiger. Niklas Stark und Lucas Tousart holten sich nach überhartem Einsteigen kurz hintereinander den Gelben Karton ab (29./30.). Allgemein war es eine Phase, in der die Gäste Oberwasser hatten. Robert Glatzel zog halblinks im Strafraum ab, den abgefälschten Schuss parierte Hertha-Keeper Oliver Christensen mit dem Fuß (32.). Kurz darauf schaltete sich der VAR ein. Verdacht: Handspiel von Peter Pekarik, der beim Schuss von Glatzel im eigenen Strafraum mit dem verbotenen Körperteil am Ball war. Da zuvor jedoch auch ein Hamburger den Ball mit der Hand berührte, entschied der Unparteiische Harm Osmers auf Freistoß Hertha BSC.

Die „Rothosen“ blieben wortwörtlich am Ball. Maximilian Rohr löffelte die Kugel an den langen Pfosten, wo Glatzel wieder an den Ball kam, aus spitzem Winkel jedoch nur das Außennetz traf (40.). Dann zappelte der Ball tatsächlich im Netz – auf der anderen Seite. Doch der Jubel währte nur kurz, denn bei der Flanke von Marvin Plattenhardt stand Torschütze Belfodil im Abseits (45.). So ging es torlos in die Pause.

Hertha BSC HSV

(Photo by TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images)

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Reis bringt den HSV kurios in Führung

Auch nach dem Seitenwechsel war der HSV die aktivere Mannschaft. Doch auch die Hertha wurde experimentierfreudiger. Eine Flanke bekamen die Hanseaten nicht geklärt, woraufhin Stevan Jovetic den Ball aus rund acht Metern links am Tor vorbeischob (56.) – die erste gute Chance für die „Alte Dame“. Fast im Gegenzug setzte es dann aber das Gegentor. Ludovit Reis wollte mit einer Flanke von seiner linken Seite wohl eigentlich einen Abnehmer in der Mitte finden, doch die Kugel rutschte ihm vom Schlappen und flog so präzise in Richtung langes Eck, dass Christensen keine Chance mehr hatte. Vom Innenpfosten prallte der Ball schließlich ins Tor (57.) – 1:0 HSV.

Die Gastgeber mussten jetzt natürlich reagieren. Belfodil prüfte Daniel Heuer Fernandes im Tor der Gäste, doch dieser hatte keine Probleme (61.). Kurz darauf wäre den Hamburgern fast ein Eigentor unterlaufen. Innenverteidiger Mario Vuskovic traf bei einer Klärungsaktion den Ball unkontrolliert, doch Heuer Fernandes war erneut zur Stelle (63.). Mittlerweile hatten die Berliner mehr vom Ball – sie mussten auch. Der HSV hatte derweil eine gute Balance aus einer stabilen Defensive und gelegentlichen Ausflügen nach vorne. Als die Schlussphase anbrach, hatten die Gäste sogar wieder mehr vom Ball, kontrollierten das Geschehen. Die Angriffsbemühungen der Berliner versandeten dagegen mehr und mehr. Der HSV schien in dieser Phase dem 2:0 näher als Hertha dem Ausgleich. Sonny Kittel probierte es aus halblinker Position, zog knapp über den kurzen Torwinkel (79.).

Das große Aufbäumen der Hausherren blieb aus, der HSV fuhr die knappe Führung souverän über die Ziellinie. Die Hanseaten gewinnen das Hinspiel der Relegation verdient mit 1:0 und haben im Rückspiel (Montag, 20:30 Uhr) damit beste Chancen, die Rückkehr in die Bundesliga klarzumachen.

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Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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