Der 12. Spieltag der Premier League ist komplett! Auch in dieser Woche vergeben wir sieben ganz individuelle Awards. Da ihr, aber auch die Preisträger selbst, es vor Spannung wahrscheinlich kaum aushalten, legen wir auch direkt los…Viel Spaß!
„Schon jetzt Spieler des Jahres“ – Award: Kevin De Bruyne
Hat der Belgier bessere Spiele für Manchester City absolviert? Sicher. Der Grund aber, wieso wir Kevin De Bruyne heute diesen Award geben wollen, ist weil der bislang beste Spieler der Saison schon über die gesamte Spielzeit hinaus, sei es durch geniale Einfälle, Vorlagen oder Tore, seine hervorragende Qualität demonstriert und für sein Team immer wieder den Unterschied macht.
So war es auch beim Auswärtsspiel gegen Leicester City. In einer Partie, in der Manchester City Reife und vor allem taktische Flexibilität bewies, war es einmal mehr De Bruyne, der die Schlüsselfunktion seiner Mannschaft übernahm. Der beidfüßige Spielgestalter setzte das von Pep Guardiola verordnete Konterspiel in Perfektion um und schaltete damit als spielintelligenter Initiator die kampfstarken Gastgeber quasi mit den eigenen Waffen aus.

Beim 1:0 leitete De Bruyne eine wunderschöne Passstaffette ein. Das spielentscheidende 2:0, in einer Phase, in der die energiegeladenen Gastgeber auf den Ausgleich pochten, markierte er mit einem wunderschönen Linksschuss höchstpersönlich.
Machen wir uns nichts vor, unabhängig von den acht Punkten Vorsprung auf Stadtrivale Manchester United, müsste schon einiges passieren, damit dieses so stark aufspielende Manchester City den Titel aus den Händen gibt und dafür ist vor allem der alles überragende Kevin De Bruyne verantwortlich.
„Northlondon bleibt rot?“ – Award: FC Arsenal
Zumindest erstmal!
Sicher, die Spurs haben die seit Jahrzehnten bestehenden Machtverhältnisse im Norden Londons zuletzt mächtig auf die Probe gestellt und tabellarisch auch seit eineinhalb Jahren die Nase vorn, dennoch, die Gunners bewiesen gestern, dass es mehr bedarf, um die Rollenverteilung endgültig auf den Kopf zu stellen.
Dass das 1:0 einem Freistoß resultierte, der keiner war, ändert nichts an der Tatsache, dass der FC Arsenal beim 2:0 über Tottenham von der ersten bis zur letzten Minute die taktgebende und vor allem bessere Mannschaft war. Die Wenger-Elf zeigte das, was man in so vielen Top-Spielen zuvor so schmerzlich vermisste, nämlich ein (von Pressing dominiertes) taktisches Grundkonzept, Herz, Kampfgeist, Charakter und vor allem Leidenschaft.

Angeführt von einem überragenden Mesut Özil und Abwehrrecke Shkodran Mustafi, der nicht nur wegen seines sehenswerten Kopfballtreffers sein wohl bestes Spiel in einem Arsenal-Trikot absolvierte, bremsten die hoch motivierten Gunners eindrucksvoll den Trend eines drohenden Machtwechsels in Nordlondon.
„Sündenbock“ – Award: Tony Pulis
Das 0:4 gegen den FC Chelsea war sicherlich nicht ausschlaggebend, sondern viel mehr der letzte Tropfen, der das Fass bei West Bromwich zum Überlaufen brachte. Die gestern besiegelte Entlassung von Trainer Tony Pulis deutete sich bei nur 105 Toren in 106 Spielen seit einiger Zeit an!

Klar, die Fans der Baggies wurden, wie diese Statstik zeigt, nicht gerade mit anehnlichem Fußball verwöhnt, dennoch darf die Frage gestellt werden, ob sie ohne ihren pragmatischen Coach besser aufgestellt sind!
Wie wir nämlich schon in unserer Saisonvorschau erklärten, stand Pulis auch in dieser Saison nicht gerade eine zufriedenstellende Auswahl an Spielermaterial zur Verfügung. Im Gegenteil, der Engländer holte wohl noch das Maximum aus der Mannschaft heraus, forderte folglich auch Verstärkungen und traf dabei auf taube Ohren!
90PLUS in der Premier League Vorschau über #Pulis:
Besserung bei #WBA nicht in Sicht, solange der Verein nicht den Geldbeutel zückt! pic.twitter.com/Cypovba81S
— 90PLUS (@neunzig_plus) 20. November 2017
Mit der Entlassung des Trainers wollen die Besitzer des Klubs nun den Negativtrend von vier Niederlagen in Serie und zehn Spielen ohne Sieg stoppen. Ob das angesichts der Gesamtsituation und der Tatsache, das Tony Pulis noch nie abgestiegen ist, der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Wenn sich die überraschend knausrigen Investoren aus China hier nicht mal verzettelt haben…
„Wieder ganz der Alte“ – Award: Eden Hazard
Das soeben angeschnittene 4:0 über West Bromwich Albion wurde dem FC Chelsea zugegebenermaßen nicht sonderlich schwer gemacht. Einen entscheidenden Anteil daran hatte allerdings auch die heiß ersehnte, mentale Rückkehr von Eden Hazard.
Ja, der Belgier steht seit Anfang September wieder auf dem Platz, doch nach einer Knöchel-OP und ohne Saisonvorbereitung benötigte der Offensivspieler verständlicherweise eine etwas längere Anlaufzeit, um wieder zu seiner überragenden Form der Vorsaison zurückzukehren.

Die scheint nun geschehen zu sein, denn Hazard war am Samstag in den Hawthornes nicht nur wegen seines Doppelpacks der überragende Mann auf dem Platz. Seine Tempodribblings, schnelle Bewegungsänderungen und genialen Einfälle waren für die resignierenden Baggies einfach zu viel. Ganz der Alte eben…
„Volltreffer“ – Award: Mohamed Salah
Der FC Southampton bot am Samstag beim FC Liverpool eine, gelinde gesagt, eher uninspirierende Leistung. Nichts desto trotz soll das die Leistung der Mannschaft von Jürgen Klopp nicht schmälern.
Auch wenn Philippe Coutinho als Strippenzieher verständlicherweise für viele der Spieler des Spiels war, wurde beim 3:0 über die Saints einmal mehr deutlich, welch Volltreffer die Verpflichtung von Mohamed Salah zu sein scheint!
Der Ägypter, der im Sommer für 42 Millionen Euro von der AS Roma kam, steuerte durch einen sehenswerten Weitschuss und einen eiskalten Lupfer zwei Treffer bei und steht nun wettbewerbsübergreifend bei 14 Saisontoren – keinem Spieler der Premier League gelangen 2017/2018 bislang mehr.
Salah verleiht der ohnehin schon potenten Offensive der Reds eine weitere, pfeilschnelle und vor allem brandgefährliche Komponente – ein wahrer Volltreffer.

„Gerade rechtzeitig“ – Award: Paul Pogba
Gerade als dem Mittelfeld von Manchester United die kreativen Ideen auszugehen schienen, kehrte der zuletzt am Oberschenkel verletzte Paul Pogba in die Startaufstellung zurück! Zum Glück für die Red Devils, denn der Franzose knüpfte beim 4:1 über Newcastle an seine bisher hervorragenden Saisonleistungen nahtlos an.

Durch Pogba erhielt das zuletzt etwas statische Mittelfeld eine schmerzlich vermisste, dynamische Komponente. Nachdem die Mannschaft von José Mourinho überraschend gegen die mutigen Magpies schon nach 14 Minuten dank Dwight Gayle in Rückstand geriet, war es der Rückkehrer, der die Wende einleitete.
Erst legte der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte nach einem schönen Dribbling das 1:1 von Anthony Martial vor, ehe er durch sein 3:1 in der 54. Minute die Weichen endgültig auf Sieg stellte.
Nach einer durchwachsenen Debüt-Saison im Old Trafford, scheint Paul Pogba endlich in der Premier League angekommen zu sein. Für Manchester United ist er jedenfalls zu einem wahren Schlüsselspieler avanciert.
„Joker“ – Award: Peter Crouch

Auch im Alter von 36 Jahren gehört Peter Crouch noch immer zum festen Inventar von Stoke City und somit auch von der Premier League. Gestern, beim 2:2 seiner Potters gegen Brighton & Hove Albion, konnte der ehemalige Nationalstürmer einen kleinen Rekord feiern.
Seine Einwechslung in der 73. Minute war für ihn die 143. im englischen Fußballoberhaus. Damit überholt „Crouchy“ den bisherigen Einwechselkönig der Premier League, Shola Ameobi (36).
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