Die Verträge von Alexis Sanchez und Mesut Özil laufen im kommenden Sommer aus. Angeblich gibt nun es erste Tendenzen bei den beiden Superstars. Tatsächlich?
In der Verlosung: Paris und zwei Mal Manchester
Eine ähnliche Ausgangssituation gab es bei einem Spitzenklub schon lange nicht mehr: Die beiden größten Superstars der Mannschaft gehen parallel in ihr letztes Vertragsjahr. Im schlechtesten Fall könnte Arsenal beide Spieler ohne finanzielle Kompensation verlieren.
Wenn Spieler eines solchen Kalibers in wenigen Monaten ablösefrei zu haben sind, gibt es mit nahezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gewisse Anzahl an Interessenten. Der spanische Journalist Kike Marin von „El Confidencial“ nennt in diesem Zusammenhang konkrete Vereine. So soll Sanchez Offerten von Manchester City und Paris St. Germain vorliegen haben, bei Özil gehe die Tendenz hingegen zu Manchester United.
Hier muss allerdings eingeschränkt werden: Der Chilene wurde mit den genannten Klubs bereits über den gesamten Sommer in Verbindung gebracht. Vor allem am Deadline-Day schien einiges auf einen Wechsel zu Manchester City hinzudeuten, das Interesse von PSG ebbte mit den vollzogenen Transfers von Neymar und Kylian Mbappé ab. Die Franzosen haben eigentlich keinen Bedarf auf der Position, angesichts der Vertragssituation des Spielers wäre es jedoch fahrlässig sich nicht mit der Option zu beschäftigen. Trotzdem muss man hier zusammenfassen: Das kolportierte Interesse beider Klubs ist keineswegs neu – und angesichts der Ausgangslage auch sehr einfach wieder aufzuwärmen.
Der Anknüpfungspunkt bei Özil scheint hier vor allem die gemeinsame Vergangenheit mit United-Coach José Mourinho zu sein. Der deutsche Nationalspieler arbeitete mit dem Portugiesen drei Jahre bei Real Madrid zusammen. Özil und Mourinho gerieten während dieser Zeit zwar auch mal aneinander (wie der Deutsche in seiner Biographie bestätigte), dennoch pflegen beide bis heute ein gutes Verhältnis. Wenn der Spielmacher ablösefrei auf den Markt kommen sollte, erscheint es durchaus nahe liegend, dem aktuellen Verein seines Ex-Trainers zumindest Interesse nachzusagen.
Allerdings sind die „Red Devils“ in der Zentrale mit Juan Mata und Henrikh Mkhitaryan bereits gut aufgestellt, außerdem kehrt im nächsten Sommer Andreas Pereira von seiner Leihe beim FC Valencia zurück. Mourinho war bereits in diesem Sommer vehement gegen eine Leihe des Brasilianers. Einzig auf den Außenpositionen (konkret: rechter Flügel) besteht – wenn überhaupt – Bedarf beim englischen Rekordmeister… und auf dieser Position hat sich Özil noch nie so richtig wohl gefühlt.
Die behaupteten Tendenzen von Marin sollte man daher eher mit Vorsicht genießen: Es gibt allein schon wegen der sportlichen Klasse der beiden Spieler mit Sicherheit konkretes Interesse, jedoch kann man bei einer Gesamtbetrachtung aller Umstände ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass die jetzigen Spekulationen lediglich aufgewärmt bzw. durch logisches Verknüpfen aus der Vergangenheit zustande gekommen sind.