Nächster Rückschlag für den BVB! Nach dem enttäuschenden Remis in der Königsklasse gegen Außenseiter Bodö/Glimt kamen die Dortmunder auch in Freiburg nicht über ein 1:1 hinaus. Ein Platzverweis für Jobe Bellingham entpuppte sich dabei als Wendepunkt.
Munteres Spiel in Freiburg: BVB zur Pause dank Bensebaini vorn
Die Partie nahm schnell an Fahrt auf. Keine fünf Minuten waren von der Uhr, als Serhou Guirassy eine Couto-Hereingabe knapp neben das Tor köpfte. Die Freiburger näherten sich ein erstes Mal über Johan Manzambi an, dessen Schuss nach neun Minuten aber zu zentral geriet. Der BVB hatte mehr Spielanteile und wusste mit durchaus sehenswerten Offensivkombinationen zu gefallen – weil sie es schnell, klar und schnörkellos spielten. Guirassy fehlte nach 17 Minuten das Timing und machte aus einem freien Kopfball deutlich zu wenig. Vier Zeigerumdrehungen später traf Carney Chukwuemeka nach Doppelpass mit Guirassy nur den linken Außenpfosten (21.). Die Gäste erhöhten zunehmend den Druck und gingen nach Ballverlust direkt ins Gegenpressing, aus einer hohen Rückeroberung machte Emre Can aber zu wenig, seinen Schuss konnte Noah Atubolu parieren (24.). Sieben Minuten später war der deutsche U21-Nationaltorhüter aber machtlos, als ein Couto-Freistoß von der rechten Seite an den zweiten Pfosten segelte, wo sich Ramy Bensebaini durchsetzte und im zweiten Anlauf zum verdienten 1:0 für die Borussia traf.
Die rund 35.000 Zuschauer sahen eine muntere Partie, in der auch die Hausherren ihre Momente hatten und eine gute Reaktion auf den Rückstand zeigten. Was den Freiburgern fehlte, war die nötige Klarheit in den Aktionen. Yuito Suzuki verpasste nach starker Balleroberung den Pass auf den freien Lucas Höler (37.) und versuchte es kurz darauf erneut halbherzig selbst statt auf den besser postierten Patrick Osterhage abzulegen (38.). Kurz vor der Pause war erneut Suzuki an einem Freiburger Angriff beteiligt, diesmal kam der Pass zum Mitspieler, doch dann verzog Christian Günther aus spitzem Winkel (45.). Es wäre also durchaus ein Tor drin gewesen für den SC, der damit zur Pause knapp hinten lag.
Nach Bellinghams Platzverweis: Höler trifft traumhaft zum Remis
Durchgang zwei begann für die Dortmunder denkbar ungünstig. Nach einem riskanten Zuspiel von Gregor Kobel kam Philipp Treu Jobe Bellingham zuvor, letzterer fällte den Freiburger anschließend kurz vor dem Strafraum. Eine klare Notbremse, die Schiedsrichter Felix Zwayer folglich mit glatt Rot quittierte (53.). Die Gäste mussten ihre knappe Führung also eine gute Halbzeit lang mit zehn Mann verteidigen. Kovac reagierte umgehend, brachte den defensiveren Pascal Groß und wechselte dafür Fabio Silva aus. Für die Schwarz-Gelben bahnte sich damit ein langer Sonntagnachmittag an, denn Freiburg übernahm jetzt das Zepter und erhöhte sukzessive den Druck auf das Gehäuse der Gäste.
Schon Günters Freistoß unmittelbar nach Bellinghams Notbremse hatte sein Ziel nur knapp verfehlt. In der Folge ging ein Schlenzer von Treu knapp vorbei (64.), ehe selbiger kurz darauf Kobel per Volley prüfte (69.). Wiederum vier Minuten später rettete Kobel erneut, diesmal gegen Suzuki, dessen Schuss der Schweizer gerade noch so an die Latte lenkte. Mit Anbruch der Schlussphase brach der Bann schließlich – weil Höler ein Traumtor gelang! Eine Hereingabe von Günter legte sich der Freiburger Offensivmann selbst vor, um die Kugel anschließend aus der Drehung per Seitfallzieher und mit Hilfe des Innenpfostens im rechten Eck zu versenken (75.).
Der BVB war nur noch mit dem Verteidigen beschäftigt und hatte offensiv gar nichts mehr zu melden, während der Sportclub Lunte gerochen hatte und auf den späten Siegtreffer drückte. Der vermeintliche Lucky Punch durch Igor Matanovic wurde jedoch zurückgepfiffen, weil Maximilian Eggestein in der Entstehung im Abseits gestanden war (87.). So blieb es am Ende bei der Punkteteilung, die ob der Freiburger Überlegenheit im zweiten Durchgang auch in Ordnung ging.

