Kurz vor einer möglichen Entscheidung der FIFA über die Austragung von Ligaspielen außerhalb Europas haben führende Fanorganisationen eindringlich vor den Folgen einer solchen Verlegung gewarnt.
Wie der Guardian berichtet, ist der Hintergrund folgender: Die spanische Liga hat einen Antrag eingereicht, um die Partie Villarreal gegen Barcelona im Dezember nach Miami zu verlegen. Auch in Italien gibt es Pläne: Milan und Como wollen im Februar ein Spiel der Serie A in Perth, Australien, austragen.
Fanverbände schlagen Alarm
In einem gemeinsamen Brief an FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström erklärten Mehrere Fanverbände ihre klare Ablehnung. Sie warnen vor einem „gefährlichen Präzedenzfall“. Dadurch würden Vereine ihrer Wurzeln beraubt und das Vertrauen der Fans erschüttert. Vor allem wird kritisiert, dass der sportliche Wettbewerb verfälscht werden könnte.
Heim- und Auswärtsspiele seien ein grundlegendes Prinzip, das durch Verlegungen ins Ausland umgangen würde. Zudem würden lokale Anhänger ausgeschlossen, die Identität der Vereine verwässert und durch lange Reisen zusätzliche Umweltbelastungen verursacht.
Die Fan-Vertreter verweisen auf die FIFA-Regeln. Diese legen klar fest, dass nationale Ligaspiele im Raum des jeweiligen Verbandes stattfinden müssen. Zwar hat die FIFA im vergangenen Jahr eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um diese Bestimmungen zu prüfen. Bis dato gibt es allerdings keine konkreten Ergebnisse.
Neben der FIFA müssen auch die UEFA, der US-Verband und die Concacaf grünes Licht geben. In der kommenden Woche will das UEFA-Exekutivkomitee beraten, wie mit den Plänen umgegangen werden soll. Präsident Aleksander Ceferin hatte sich zuletzt skeptisch gezeigt. Dennoch ist das Interesse großer Ligen, ihre Spiele in neue Märkte zu exportieren, groß.
Klar ist: Noch bevor der Ball in Miami oder Perth rollen könnte, stünde die FIFA vor einer Grundsatzentscheidung mit Signalwirkung für den gesamten europäischen Vereinsfußball.