Eklat beim OSC Lille: Trainer Marcelo Bielsa wurde gestern Abend vom Verein „vorläufig beurlaubt“. Der ganze Sachverhalt wirkt bisher unklar.
Umgehen der Abfindung?
Das Engagement des renommierten Übungsleiters bei Lille verläuft als sportlicher Sicht bisher grauenhaft: In der Tabelle der Ligue liegt man aktuell nur auf Platz 19. Eine absolut enttäuschende Platzierung für den französischen Meister von 2012, vor allem, wenn man bedenkt, dass vor der Runde rund 45 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben wurden.
Nun gab der französische Klub gestern Abend bekannt, dass man Coach Marcelo Bielsa „vorläufig beurlaubt“ – ohne weitere Erklärung, bis auf die Anmerkung, dass zurzeit eine interne Untersuchung läuft.
? Le LOSC a décidé ce jour de suspendre momentanément Monsieur Marcelo BIELSA de sa fonction d’entraîneur dans le cadre d’une procédure engagée par le club. pic.twitter.com/qR6AKRjLUL
— LOSC (@losclive) 22. November 2017
In Frankreich wurde von mehreren Medien die Meldung aufgegriffen, dass Bielsa ohne Erlaubnis nach Chile gereist sein soll, wo aktuell ein guter Freund von ihm mit schwerer Krankheit behandelt wird. Die „L´Equipe“ dementiert jedoch, dass dieser Vorfall der alleinige Grund für die Suspendierung gewesen sei. Allerdings sieht die Zeitung in dem Vorgehen des Vereins einen durchaus perfiden Grund.

Bielsa kam erst am 1. Juli zum OSC und steht noch bis 2019 unter Vertrag. Der Klub hoffe demnach während der Ermittlungen einen Grund zu finden, weshalb man die Entlassung (unabhängig von der sportlichen Misere) rechtfertigen könnte. Somit würde man sich eine Abfindung für den Trainer sparen, welche bei seinem üppigen Gehalt wohl zwischen 14-16 Millionen Euro soll.
So oder so: Die Ära von Bielsa in Lille scheint in jedem Fall vorbei zu sein.

