Auch in der nordamerikanischen MLS sind Diskussionen und Verwirrungen rund um den VAR an der Tagesordnung. Sehr zum Leidwesen der beteiligten Schiedsrichter.
MLS: Die Probleme nehmen zu
Die Professional Referee Organization (PRO) ist in den USA für die Beaufsichtigung des Schiedsrichterwesens in den Profiligen zuständig. Daher ist es Gang und Gebe, dass PRO-Beobachter bei den Spielen anwesend sind, um die Leistungen der Unparteiischen zu beurteilen. Doch wiederholt soll es dabei zu Einmischungen eben jener Beobachter gekommen sein. Eigentlich ein klarer Verstoß gegen das Regelwerk.
[sc name=“dugout_aktuelles_video“ ][/sc]
The Athletic sprach mit zwei langjährigen MLS-Refs, die aus Sorge um berufliche Konsequenzen jedoch anonym bleiben wollten. Die PRO-Supervisor verfügen demnach über ein Headset, um auch die Kommunikation zwischen dem Schiedsrichterteam auf dem Feld und dem VAR wahrnehmen zu können. Soweit so normal. Allerdings käme es wiederholt auch zu einer verbalen Einmischung seitens der Schiri-Beobachter, selbst spontane Besuche in der Halbzeit samt Belehrungen seien schon vorgekommen.
Ein Extrem-Beispiel für Vorgänge dieser Art stellt die MLS-Partie zwischen Columbus Crew und Red Bull New York dar. Infolge eines VAR-Checks entschied sich der Schiedsrichter eine Kollision im Strafraum nicht mit einem Elfmeter zu ahnden und das Spiel fortzusetzen. Doch ein anwesender PRO-Manager mischte sich ein und wies den VAR an, die Situation ein weiteres Mal zu überprüfen. Darauf hin sahen sich der Hauptschiedsrichter und der Videoassistent die Szene erneut an, nur um am Ende wieder gegen einen Strafstoß zu entscheiden. The Athletic liegt das Gesprächsprotokoll dieser Situation vor.
Alle News rund um den internationalen Fußball
Auf Nachfrage erklärte die PRO, dass Supervisor lediglich bei 0,002 Prozent der durchgeführten VAR-Checks im Jahr 2024 eine erneute Untersuchung der Szene in Auftrag gaben. Es wurden bereits, „sofortige Verbesserungen“ an den Prozessen vorgenommen. Die MLS-Refs hingegen befürchten einen Vertrauensverlust in das VAR-System und äußerten ihre Sorge bezüglich einer zunehmenden Intransparenz der Schiedsrichter-Kommunikation.
(Photo by Julio Aguilar/Getty Images)


