Absolutes Topspiel in der Premier League: Am Samstag empfängt Arsenal um 18:30 im Emirates den „alten“ Erzfeind Manchester United.
Arsenal
Nach einem mäßigen Saisonstart sind die „Gunners“ mittlerweile gut ins Rollen gekommen und gar bis auf den vierten Platz (28 Punkte/ +12 Tore) in der Tabelle geklettert. Den Erzrivalen Tottenham (24/ +10), welchem noch vor wenigen Wochen nachgesagt wurde, dass er Arsenal mit einem Sieg im Nord London Derby endgültig aus sportlicher Sicher überholen könnte, hat man mittlerweile distanziert. Stattdessen ist man der anderen Konkurrenz aus der eigenen Stadt auf die Pelle gerückt: Der Tabellendritte Chelsea liegt nur noch einen Punkt vor dem Team von Arsene Wenger.
Die Form stimmt zurzeit: In den letzten neun Spielen gab es sieben Siege und zwei Niederlagen. Damit ist sogar der heutige Gegner langsam, aber sicher in Reichweite (32/ +24). Am vergangenen Wochenende feierte man einen 1:0 Sieg bei Burnley durch einen Treffer von Alexis Sanchez in der Nachspielzeit. Unter der Woche wurde Aufsteiger Huddersfield zu Hause mit 5:0 auseinander genommen. Dies war auch der höchste Sieg bisher in dieser Runde.
Daher gehen die „Gunners“ mit reichlich Selbstvertrauen in das Spitzenspiel, welches wohl nicht mehr ganz den Status aus glorreichen vergangenen Tagen besitzt. In der frühen 2000er Jahren waren die Duelle zwischen den beiden Teams von einer großen Rivalität geprägt: So machten beide Mannschaften von 1996 bis 2004 jede englische Meisterschaft unter sich aus (Arsenal: 1998, 2002, 2004; ManUtd: 1996, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003).
Dieser Umstand hatte natürlich vor allem mit der Ankunft von Trainer Arsene Wenger im Herbst 1996 zu tun, welcher durch seine tiefe, persönliche Abneigung gegenüber United-Trainer José Mourinho ein wenig von den alten Zuständen aufleben lässt. Beim letzten Spiel im Frühjahr gelang dem Franzosen nach dreizehn Jahren endlich der erste Sieg in der Liga gegen den Portugiesen.
Manchester United
Nicht minder klein ist wiederum ebenso die Abneigung von Mourinho gegenüber dem Franzosen, welchen er in der letzten Dekade unter anderem als „Voyeur“ oder „Spezialist im Versagen“ titulierte. Die Feindschaft resultierte bei einer Partie zwischen den beiden Übungsleitern einmal fast in einer handfesten Keilerei. Dementsprechend wird der Portugiese unter keinen Umständen die heutige Partie gegen seinen „Lieblingsfeind“ verlieren wollen.
Ob Wenger ihm jedoch noch immer der liebste Gegner ist, bleibt abzuwarten. Jahrelang konnte der Elsässer nicht gegen ihn in der Liga gewinnen, möglicherweise wurde dieser Nimbus durch den bereits angesprochenen Sieg gebrochen. Aus diesen Gründen werden die „Red Devils“ das Spiel – ähnlich der Partie in Liverpool – wahrscheinlich sehr defensiv angehen und auf Konter lauern. Dabei benötigt der englische Rekordmeister unbedingt einen Sieg, um an Manchester City (40/ +35) dran zu bleiben, Pep Guardiola & Co. sollten ihre Pflichtaufgabe am Sonntag daheim gegen West Ham United wohl locker erledigen.
Die Abwehr der Londoner ist keineswegs sattelfest: Mit 16 Gegentreffern hat der heutige Gegner bereits doppelt so häufig den Ball aus dem Netz holen müssen, als United-Keeper David De Gea. Zudem ist der Angriff der „Red Devils“ deutlich stärker als in der letzten Saison: Damals erzielte die Mannschaft insgesamt lediglich 54 Treffer, in diesem Jahr steht man rund drei Wochen vor Weihnachten schon bei 32 Toren. Ob es unter diesen Umständen richtig ist, den Bus zu parken, darf zumindest angezweifelt werden.
Unter der Woche gab es einen starken 4:2 Sieg beim FC Watford, wenige Tage zuvor schlug man Aufsteiger Brighton im Old Trafford mit 1:0. Den letzten Sieg (2:1) für United im Emirates gab es im November 2014.
Prognose
Die Gäste haben durchaus die Mittel um den Gastgeber entscheidend weh zu tun. Auf der anderen Seite ist mit einer sehr defensiven Taktik zu rechnen, der Ball wird wohl die meiste Zeit bei den „Gunners“ zirkulieren. Ob diese es auf der anderen Seite schaffen, die starke Abwehr der „Red Devils“ zu knacken, ist auch keineswegs gesichert. Daher erscheint es Remis durchaus wahrscheinlich.
Mögliche Aufstellungen
Arsenal: Cech – Koscielny, Mustafi, Monreal – Bellerin, Ramsey, Xhaka, Kolasinac – Özil, Giroud, Sanchez
Manchester United: De Gea – Bailly, Smalling, Rojo – Valencia, Herrera, Pogba, Young – Rashford, Lukaku, Martial
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