Aufatmen. Endlich, so muss man es ja sagen, ist die Transferphase vorüber. Das gilt insbesondere für den FC Arsenal, der wie kaum ein anderer Verein im medialen Fokus stand und dessen Leistungen offenbar auch darunter litten. Am Samstag (18:30) ist der FC Everton zu Gast im Emirates Stadium und für 90 Minuten geht es zur Abwechslung mal nur um Fußball.
FC Arsenal
Zunächst war es das Theater um den Alexis-Mkhitaryan-Tausch, später der Dreiecks-Transfer Aubameyang-Giroud-Batshuayi und inzwischen wurden auch noch die Personalien Mavropanos (kam von PAS Giannina), Theo Walcott (verkauft an den FC Everton) und Francis Coquelin (verkauft an den FC Valencia) abgehandelt. Zudem verlängerte Mesut Özil seinen Vertrag. Es war ein anstregendes Transferfenster für den FC Arsenal und speziell für Trainer Arsene Wenger. Am Ende standen aber jeweils Abschlüsse und alle Transferziele, abgesehen von der Verpflichtung von Jonny Evans, wurden erreicht. Alles in allem war die Transferzeit für den FC Arsenal also ein Erfolg.
Sportlich lief es dagegen alles andere als rund. Nur zwei Siege aus sechs Pflichtspielen im Januar sind einfach zu wenig für die Ansprüche der „Gunners“. Vor allem die Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten Bournemouth und Swansea waren äußerst bitter und bedeuten einen herben Rückschlag im Kampf um die Champions League Plätze. Das Aus in der dritten Runde des FA-Cups gegen den Zweitligisten Nottingham Forest setzt dem rückblickend die Krone auf. Einzig der Einzug ins Finale des Ligapokals ist ein kleiner sportlicher Lichtblick des Januars.
Der FC Arsenal steht also mächtig unter Druck und muss jetzt, nach Ende der Transferperiode, mehr denn je liefern. Ein Sieg gegen den FC Everton wäre ein erster wichtiger Schritt. Die Heimstärke (neun Siege in zwölf Heimspielen) ist dabei ein gewaltiges Faustpfand, vor allem gegen das auswärts so schwache Everton (nur ein Sieg in 12 Auswärtsspielen). Arsene Wenger dabei aus den Vollen schöpfen, einzig der langzeit-verletzte Santi Cazorla steht nicht zur Verfügung.
FC Everton
Auch der FC Everton hat die Transferphase ausgiebig genutzt. Mit Theo Walcott, Cenk Tosun und Eliaquim Mangala, wurden gleich drei Spieler mit Stammplatz-Qualität verpflichtet. Auf der anderen Seite wurden mit Barkley, Lennon , Lookman, Mirallas, Sandro und Besic aber auch gleich sechs Spieler abgegeben. Der Kader wurde also deutlich verschlankt und an die Wünsche des neuen Trainers, Sam Allardyce, angepasst. Vor dem Hintergrund des Trainerwechsels also eine durchaus erwartbare Strategie, die sich auszahlen könnte. Theo Walcott hat mit seinem Doppelpack beim 2:1-Sieg gegen Leicester am Mittwoch bereits an, dass er eine große Hilfe sein kann. Er dürfte bei seiner Rückkehr ins Emirates Stadium am Samstag besonders im Fokus stehen.
Sportlich gesehen war der Januar aber auch für den FC Everton alles andere als erfolgreich. Nur eins der fünf Pflichtspiele konnte gewonnen werden, drei wurden verloren. Die Niederlagen kassierten die „Toffees“ gegen Manchester United, den FC Liverpool (FA Cup) und Tottenham, sie sind demnach auch nicht wirklich verwunderlich und auch nicht wirklich als Rückschläge zu werten. Das Remis gegen West Brom und der Sieg gegen Leicester zuletzt sogar lassen einen ganz anderen Eindruck entstehen.
Everton dürfte also durchaus hoffnungsvoll auf das Gastspiel beim FC Arsenal blicken. Abgesehen von den verletzten Baines, McCarthy und Funes Mori, sind zudem alle Spieler fit und verfügbar. Derzeit sieht es danach aus, als würden alle drei Winter-Neuzugänge in der Startelf stehen.
Prognose
Der FC Arsenal steht massiv unter Zugzwang und muss einfach gewinnen. Mit den beiden Star-Neuzugängen Mkhitaryan und Aubmeyang dürfte der Druck umso größer sein, keine einfache Situation für die wankenden „Gunners“. Der FC Everton dürfte nach dem Sieg gegen Leicester mit viel Selbstvertrauen und einem hochmotivierten Theo Walcott nach London kommen und könnte ein sehr unangenehmer Gegner werden, dem ein Punktgewinn durchaus zuzutrauen ist. Auf der anderen Seite könnte der FC Arsenal aber auch ein gewaltiges Zeichen setzen und die Euphorie nach den Transfers mit in die kommenden Spiele nehmen.
Mögliche Aufstellungen
FC Arsenal: Cech – Bellerin, Koscielny, Mustafi, Monreal – Wilshere, Xhaka, Özil – Aubameyang, Lacazette, Mkhitaryan
FC Everton: Pickford – Kenny, Keane, Mangala, Martina – Gueye, Rooney – Walcott, Davis, Sigurdsson – Tosun
