Der designierte Champion 2018 empfängt den Vorgänger: Zumindest kann man aktuell von dieser Konstellation ausgehen, wenn Manchester City heute um 17:00 Chelsea im Etihad empfängt. Für die Gäste geht es um noch mehr.
Manchester City
Am vergangenen Wochenende wurde der erste Titel unter Pep Guardiola geholt. Im Finale des Carabao Cups schlug man Arsenal relativ ungefährdet mit 3:0 – trotz der dominanten Vorstellung offenbarte sich Defensive gerade zu Beginn einige Wackler. In der zweiten Halbzeit spielten die „Citizens“ dann Fußball à la Pep und ließen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. Wie viele Titel in der laufenden Saison noch dazu kommen, wird sich zeigen.
Der FA Cup wird es mal nicht: Bereits zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren schied man gegen Wigan Athletic aus. In diesem Zeitraum bezwangen die „Latics“ den großen Favoriten als Erstligist, Zweitligist und nun als Drittligist. In der Champions League gewann das Team hingegen mit 4:0 beim FC Basel, daher kann Guardiola in dem Rückspiel in der kommenden Woche seine Männer ein wenig schonen – und umso eher am heutigen Sonntag einsetzen.
Wobei der Premier League Titel dem himmelblauen Teil von Manchester kaum noch zu nehmen ist: Vor dem Spieltag lag man bei noch zehn ausstehenden Partien 16 Punkte vor dem Stadtrivalen United. City kann daher total gelassen ins dieses Topspiel gehen, auch wenn Guardiola da sicher anderer Ansicht sein dürfte.
Der Übungsleiter muss heute auf Fabian Delph verzichten, welcher gesperrt fehlt. Zudem fällt natürlich der Langzeitverletzte Benjamin Mendy aus.
Chelsea
Bei den „Blues“ ist Sand im Getriebe: Drei der letzten vier Spiele in der Premier League gingen verloren, der Titelverteidiger rutschte auf den fünften Platz mit 53 Punkten. Der Vierte Tottenham (58) hat bereits fünf Punkte Vorsprung, allerdings auch ein Spiel mehr bestritten. Ebenso Liverpool (60), welche wie die Spurs bereits am Samstag spielten und genauso gewannen. Der etatmäßige Zweite (vor dem Spieltag) Manchester United (59) spielt erst am Montagabend bei Crystal Palace.
Gerade bei dem letztgenannten CL-Aspiranten hat der amtierende Champion in der vergangenen Woche unnötig Punkte an einen direkten Konkurrenten verschenkt. Im Old Trafford traten das Team von Coach Antonio Conte vor allem in der ersten Halbzeit sehr kompakt und strukturiert auf, nur um in der zweiten Halbzeit das Spiel völlig an die „Red Devils“ abzugeben. Conte wird sich über die verlorenen Punkte mit Sicherheit ärgern, mindestens aber genauso darüber, dass die Pleite gegen seinen Intimfeind und Vorgänger José Mourinho zustande kam.
Chelsea muss im Etihad gewinnen, sonst wird es mit der direkten Qualifikation für die Königsklasse schwer. Die Chancen der „Blues“ stehen dabei eigentlich gar nicht so schlecht: Der Gastgeber ist defensiv viel verwundbarer, als er die meisten Gegner offenbaren können. Zudem können die Londoner mit ballbesitzorientierten Mannschaften durchaus umgehen, wie die überragende Vorstellung in der Champions League gegen den FC Barcelona unter Beweis stellte. Sollte die heutige Partie nicht gewonnen werden, droht der Kader im Sommer ein großer Einschnitt: Eden Hazard und Thibaut Courtois werden mit Real Madrid in Vebrindung gebracht, weiter ist sowieso schon länger die Zukunft von Conte fraglich.
In Manchester wird der Italiener ohne Ross Barkley auskommen müssen. Die Verfügbarkeit von David Luiz und Timoué Bakayoko gilt daneben als gefährdet.
Prognose
Der Gastgeber wird womöglich nicht mit der letzten Spannung in die Partie gehen, worin die Chance der Gäste liegen könnte. Chelsea muss gewinnen und wird dieses Mal „das perfekte Spiel“ (laut Conte war das Spiel gegen Barca es nur „fast“) abliefern. Conte hat schon oftmals unter Beweis gestellt, dass er seine Truppe in Topspielen super einstellt. Daher wird Chelsea heute mindestens einen Punkt mitnehmen.
Mögliche Aufstellungen
City: Ederson – Walker, Otamendi, Stones, Danilo – De Bruyne, Fernandinho, D. Silva – Sterling, Agüero, Sané
Chelsea: Courtois – Azpilicueta, Christensen, Rüdiger – Moses, Kanté, Fabregas, Alonso – Willian, Morata, Hazard