Vorschau | Vor dem Top-Spiel der Premier League zwischen Manchester United und dem FC Arsenal plagen beide Trainer ähnliche Probleme…
Anpfiff der Partie ist am Montag, 21 Uhr, live auf Sky
Manchester United
Zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen, darunter zuletzt das 0:2 gegen West Ham. Im Old Trafford hoffte man im Sommer, dass einzig die Defensive Verstärkungen bedarf, um einen Schritt nach vorne zu machen. Mit den Verpflichtungen von Innenverteidiger Harry Maguire und Rechtsverteidiger Aaron Wan-Bissaka hat sich diese Problemzone im Vergleich zum Vorjahr auch durchaus verbessert.
In der Offensive hoffte man dagegen darauf, dass Ole Gunnar Solskjaer mit einer vollen Vorbereitung ein kreativeres Konzept auf die beine stellen würde. Nach sechs Spieltagen und acht Treffern, vier davon am ersten Spieltag gegen ein naives Chelsea und insgesamt zwei durch Elfmeter, hat sich diese Hoffnung bisher nicht bewahrheitet. Speziell ohne die individuelle Klasse eines Paul Pogba, so wie vergangene Woche bei den Hammers, wirkt die United-Offensive statisch, behäbig und ideenlos.
Unter der Woche beim Ligapokal-Krampf gegen Drittligist Rochdale (5:3 n.E.) stand Pogba wieder auf dem Platz, die Probleme am Knöchel bestehen allerdings weiterhin, sodass sein Einsatz gegen Arsenal auf der Kippe steht. Jesse Lingard, 2019 noch ohne Torbeteiligung, könnte notgedrungen eine Chance von Anfang an erhalten. In der Kreativabteilung ruhen plötzlich die Hoffnungen auf Neuzugang Daniel James, der vergangene Saison noch in der zweiten Liga bei Swansea wirbelte und derzeit für die wenigen Impulse nach vorne sorgt.
Im Sturm sieht es zu allem Überfluss nicht besser aus. Anthony Martial und Marcus Rashford sind ebenfalls angeschlagen und drohen auszufallen. Solskjaer hat womöglich keine andere Wahl, als Newcomer Mason Greenwood von Anfang an das Vertrauen zu schenken. Der 19-Jährige war im Pokal einer der wenigen Lichtblicke.
In der Defensive steht Luke Shaw nach überstandenen Oberschenkelproblemen kurz davor, die favorisierte Viererkette zu komplettieren. Der Linksverteidiger hat wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob er für das Spiel gegen Arsenal schon ein Kandidat für die Startaufstellung ist.
Eric Bailly, Phil Jones und Timothy Fosu-Mensah fallen dagegen weiterhin aus.
Arsenal
Eine Gelb-Rote-Karte, 0:1- und 1:2- Rückstände und am Ende doch noch 3:2 gewonnen. Das „Wie“ interessierte nach dem Comeback-Sieg gegen Aston Villa im Norden Londons keinen mehr.
Dabei taten sich die Gunners bereits vor dem Platzverweis von Ainsley Maitland-Niles wie schon gegen Watford (2:2) schwer, einen individuell unterlegenen Gegner zu dominieren. Nach nun über einem Jahr an der Seitenlinie des FC Arsenal, hat Unai Emery noch immer keinen Weg gefunden, ein nachhaltiges Offensivkonzept zu implementieren, das die schwache Defensive entblößt. Im Gegenteil, wie beim heutigen Gegner werden zu wenige Chancen kreiert, dafür aber deutlich zu viele zugelassen. Im Angriff bedeutet das, dass sich Arsenal sehr auf die starke Effizienz von Pierre-Emerick Aubameyang verlassen muss. Der Gabuner hat bereits sechs Tore auf dem Konto, erzielte per tollem Freistoß den Siegtreffer gegen Aston Villa und überzeugte zudem als Führungsspieler.
Während die offensiven Probleme bei dem Personal eher auf den Trainer zurückfallen, ist zumindest in der Defensive Besserung in Sicht. Dreiviertel der Stamm-Viererkette, Rechtsverteidiger Hector Bellerin, Linksverteidiger Kieran Tierney und Innenverteidiger Rob Holding, gab beim 5:0 im Ligapokal gegen Nottingham Forest nach langer Verletzungspause sein Comeback und sollte zudem auf Außen bald für mehr Offensivunterstützung sorgen.
Tierney und Holding dürften bereits gegen Manchester United Kandidaten für die Startelf sein. Für Bellerin kommt die Startelf noch zu früh. Calum Chambers, dessen Nichtberücksichtigung in der Innenverteidigung nach starken Leistungen zuletzt verwunderlich war, könnte rechts den Vorzug gegenüber Maitland-Niles erhalten.
Im Mittelfeld dürfte Granit Xhaka nach seiner Ernennung zum Kapitän trotz wackeliger Leistungen erstmal gesetzt sein. Mattéo Guendouzi, mit erst 20 Jahren derzeit wohl mit der formstärkste Gunner, sollte an seiner Seite beginnen. Lucas Torreira und Newcomer Joe Willock streiten sich mit Mesut Özil sowie Dani Ceballos um mindestens einen weiteren Platz in der Zentrale. Da Alexandre Lacazette aufgrund seiner Knöchelverletzung noch bis Oktober ausfällt, könnte Emery auswärts nämlich kompakter agieren und lediglich Nicolas Pépé an Aubameyangs Seite stellen. Der 18-jährige Buakayo Saka hat nach überzeugender Leistung in der Europa League gegen Frankfurt sowie Startelf-Debüt gegen Aston Villa ebenfalls Chancen auf die erste Elf.
Prognose
Beide Mannschaften taten sich diese Saison schwer, kreativ zu werden und könnten daher versuchen, das über Intensität zu kompensieren. Uns erwartet ein enges Duell, mit vielen Zweikämpfen, dafür aber voraussichtlich wenig Toren.
Mögliche Aufstellungen
ManUtd: De Gea – Wan-Bissaka, Lindelof, Maguire, Young – McTominay, Matic – Mata, Pogba (Lingard), James – Greenwood
Arsenal: Leno – Chambers, Sokratis (Holding), David Luiz, Tierney – Xhaka, Guendouzi, Willock (Torreira) – Cebellos (Saka) – Aubameyang, Pepe
