Vorschau | Am 14. Spieltag der Premier League kommt es zu einem Trainerdebüt. In Norwich wird nach der Entlassung Unai Emerys erstmals Frederik Ljungberg an der Seitenlinie Arsenals stehen.
Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15 Uhr, live auf Sky.
Norwich
Nur ein Punkt holte Norwich City in den sieben Spielen nach dem sensationellen 3:2-Heimsieg gegen Manchester City. Der offensivlustige und mutige Spielstil von Trainer Daniel Farke erwies sich in der Premier League als riskant, die überschaubare individuelle Qualität des Aufsteigers wurde zuweilen eiskalt entblößt.
Der 2:0-Auswärtssieg gegen Everton vergangenen Spieltag war folglich um so wichtiger. Dadurch wurde nicht nur der Rückstand auf das rettende Ufer auf vier Punkte verkürzt. Die Leichtigkeit, die Norwich in der zweiten Liga und nach dem Aufstieg so auszeichnete, könnte zurückkehren. Darüber hinaus dürfte die suspekte Defensive durch die erst zweite weiße Weste der Spielzeit Selbstbewusstsein getankt haben. Ein verbessertes Abwehrverhalten käme wie gerufen, gelangen der Offensive um Teemu Pukki in den letzten acht Spielen lediglich vier Treffer bei 16 Gegentoren.
Gegen den FC Arsenal kann Farke nahezu aus dem Vollen schöpfen. Einzig Alexander Tettey steht aus persönlichen Gründe nicht zur Verfügung.
Arsenal
Zwei Siege aus elf Pflichtspielen waren zu wenig. Nach der 1:2-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt in der Europa League sah sich die Vereinsführung des FC Arsenal gezwungen, zu reagieren. Unai Emery wurde nach 18 Monaten auf der Insel entlassen. Eine überfällige Trennung.
Noch ist nicht klar, wer den Spanier an der Seitenlinie der Gunners beerben wird. Vorerst wird Ex-Arsenal-Profi Fredrik Ljungberg, der im Sommer zum Profi-Trainerstab befördert wurde, die Gelegenheit erhalten, sich zu empfehlen. Unterstützt wird er von Per Mertesacker.
Gegen Norwich wird der Schwede direkt geordert sein, denn die Londoner sind vor dem Spiel bereits acht Punkte von den anvisierten Top-Four entfernt. Erschwert wird die Aufgabe für Ljungberg durch einige personelle Fragezeichen in der Defensive. Das Mitwirken der angeschlagenen Hector Bellerin, David Luiz und Shkodran Mustafi steht auf der Kippe. Letzterer dürfte in der Liga allerdings ohnehin keine Option sein. Für Luiz dürfte Chambers in der Zentrale beginnen. Sollte Bellerin nicht auflaufen können, würde der Engländer wohl nach außen rücken und Landsmann Rob Holding in die Innenverteidigung.
Im Mittelfeld dagegen hat Ljungberg zu seinem Debüt fast die Qual der Wahl. Einzig der verletzte Dani Ceballos steht weiterhin nicht zur Verfügung. Es wird spannend zu beobachten sein, ob der ehemalige U23-Coach seinen guten Draht zur Jugend nutzt. Potentielle Profitöre wären Joe Willock und Flügelspieler Bukayo Saka. Lucas Torreira, unter Emery unerklärlicherweise aufs Abstellgleis gerückt, sollte jedenfalls zurück in die Startelf kehren. Ebenfalls wahrscheinlich: Das Start-Debüt der Viereroffensive Mesut Özil, Nicolas Pépé, Pierre-Emerick Aubameyang und Alexandre Lacazette.
Prognose
Bei Arsenal hofft man, dass sich die Entlassung Emerys befreiend auf die Mannschaft auswirkt, zumal gerade die Offensive unter den komplizierten taktischen Zwängen des Trainers deutlich litt. Auch wenn Norwich an der heimischen Carrow Road nicht zu unterschätzen ist, die Gunners sollten den Schwung des Trainerwechsels nutzen können und drei Punkte mitnehmen.
Mögliche Aufstellungen
Norwich: Krul – Aarons, Zimmermann, Godfrey, Byram – Stiepermann, McLean, Trybull – Cantwell, Hernandez, Pukki
Arsenal: Leno – Bellerin (Chambers), Chambers (Holding), Sokratis, Tierney – Torreira, Guendouzi, Özil – Aubameyang, Lacazette, Pépé
Chris McCarthy
(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)