Vorschau | Es hätte alles so schön sein können für die Tottenham Hotspurs. Ein Sieg im Carabao-Cup, das Spiel gegen den FC Bayern vor Augen und mittendrin die machbare Heimaufgabe gegen Southampton. Doch schon vor diesem Spiel herrscht Druck.
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16 Uhr, Live auf Sky.
Tottenham: Es muss sich etwas ändern
Der Saisonstart der Tottenham Hotspurs verlief eher mittelmäßig, die peinliche Pleite im Auswärtsspiel im Carabao-Cup bei Colchester war der Höhepunkt. Mit acht Punkten aus sechs Spielen verlief auch der Start in der Premier League nicht besonders gut, Mauricio Pochettino ist ebenso unzufrieden wie der ein oder andere Spieler. Der ein oder andere Neuzugang hat noch Schwierigkeiten oder ist verletzt, hinzu kommt eine Ungewissheit Christian Eriksen betreffend. Kurzum: Es existieren viele Nebenkriegsschauplätze bei den Spurs, die Harmonie ist nicht einhundertprozentig vorhanden, die Mannschaft wirkt nicht vollumfänglich gefestigt.
Das führt dazu, dass Tottenham weder viele Spieler schonen, noch das Spiel gegen den FC Southampton mit der nötigen Ruhe angehen kann. Der Druck ist da, der Anschluss nach oben soll nicht verloren werden. Daher wird Pochettino seine bestmögliche Elf auf den Platz schicken müssen, gerade im Mittelfeldzentrum um Ndombele, Wanyama, Dier und Sissoko gibt es aber einige Fragezeichen, weil all diese Spieler auf ähnlichem Niveau agieren.
Und: Wird Pochettino mit Kane, Son, Eriksen und einem weiteren Offensivspieler auflaufen oder eher, was wahrscheinlich ist, auf Alli plus zwei zentrale, defensiver eingestellte Mittelfeldspieler setzen? Der Kader gibt auch ohne Ryan Sessegnon und Lo Celso, die beide verletzt sind, viele Möglichkeiten her. Und wichtiger als eine Aufstellung ist ohnehin die Einstellung schlussendlich das Resultat.
Southampton: Unangenehm auftreten
Die Arbeit von Ralph Hasenhüttl beim FC Southampton lässt sich bisher wohl am Besten mit dem Wort „solide“ beschreiben. Die „Saints“ können schnell umschalten, sind gut im Pressing und stellen dem Gegner dort hin und wieder Fallen, die sie im Falle eines Ballgewinns zu schnellen Gegenstößen nutzen. Jedoch ist die Abwehr häufig anfällig, die Balance stimmt nicht wirklich. Sieben Punkte aus den ersten sechs Spielen bedeuten Platz 13.
Das Spiel gegen die Tottenham Hotspurs wird aufgrund vieler Vorzeichen sehr interessant. Einerseits gewannen die Saints bisher zwei Auswärtsspiele, wodurch man sechs der sieben Punkte einfahren konnte, andererseits liegt der Hasenhüttl-Elf gerade diese Art von Spielen. Man ist kein Favorit, kann die eigene Spielweise durchziehen und pusht sich selbst anhand von kleinen Erfolgen. Bestes Beispiel war das 1:1 vor wenigen Wochen gegen Manchester United.
Verzichten muss Ralph Hasenhüttl lediglich auf Sam McQueen, der an einer Verletzung laboriert. Ansonsten kann der FC Southampton auf alle wichtigen Spieler bauen, eine Achse aus Verteidiger Vestergaard, Kapitän Höjbjerg und schnellen Offensivspielern soll zum Erfolg führen.
Prognose
Der Druck in diesem Spiel lastet eher auf dem Gastgeber aus London. Und gerade deswegen kann das Duell mit den Saints zu einem sehr spannenden Spiel werden. Ein Ausrutscher ist dringend zu vermeiden, die Qualität der Spurs sollte dafür auch ausreichen. Eine Garantie ist das aber nicht. Wenn die Saints konzentriert agieren und den Finger in die Wunde legen, könnte man den Favoriten verunsichern und etwas mitnehmen.
Mögliche Aufstellungen
Tottenham: Lloris, Aurier, Alderweireld, Vertonghen, Davies, Dier, Sissoko, Alli, Eriksen, Son, Kane
Southampton: Gunn, Cedric, Vestergaard, Bednarek, Bertrand, Romeu, Höjbjerg, Ward-Prowse, Boufal, Redmond, Ings
(Photo by Alex Burstow/Getty Images)