Beflügelt von der erfolgreichen Transferperiode möchte der FC Arsenal noch einmal einen Angriff auf die „Top-Four“ unternehmen. Die Konkurrenz hat gepatzt, der Rückstand beträgt nur noch fünf Zähler, doch ausgerechnet jetzt steht das North London Derby vor der Tür und das formstarke Tottenham hat ähnliche Interessen…
Formstark ins Derby
Seit dem 1:1 gegen Watford am 2. Dezember 2017, das damals vierte Spiel in Serie ohne Sieg, marschiert Tottenham wieder durch die Premier League. Die Spurs erholten sich von der „Mini-Krise“ und gingen in den folgenden elf Partien lediglich einmal, bei Ligaprimus Manchester City, als Verlierer vom Platz. Mittlerweile steht Tottenham auf Platz fünf, ein Zähler hinter Chelsea.
Wurde der Lauf der Londoner um die Jahreswende durch einen verhältnismäßig leichtem Teil des Spielplans begünstigt, so konnte die Mannschaft von Mauricio Pochettino mit dem 2:0 gegen Manchester United und dem chaotischem 2:2 bei Liverpool zuletzt zwei eindrucksvolle Ausrufezeichen setzen. Das große, bei einen Punkt Rückstand auf Platz vier aber vor allem richtungsweisende Derby gegen den roten Rivalen kann also kommen.
Davinson Sanchez, gegen Liverpool trotz starker Anlagen eine große Schwachstelle, könnte aus der ersten Elf fliegen, denn Toby Alderweired hat sich von seiner Verletzungspause zurückgemeldet. Sowohl der Belgier, als auch Harry Winks, Serge Aurier und Danny Rose gaben im FA Cup jeweils ihr Comeback und könnten, sofern beschwerdefrei, Optionen für die Startelf sein. Neuzugang Lucas Moura ist nach intensivem Fitnessprogramm dagegen eher ein Kandidat für die Bank.
In der Offensive dürfte es keine Veränderungen geben, warum auch? Heung-min Son, Christian Eriksen und natürlich Harry Kane sind in sehr guter Form!

Euphorie-Welle nutzen
Drei Unterschriften, aber auch die Krise bei Chelsea, die den Rückstand auf Platz vier auf fünf Zähler schrumpfen ließ, sorgt im roten Teil Londons derzeit für große Euphorie. Neben Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang, die im Winter zum FC Arsenal wechselten, unterschrieb auch Mesut Özil ein ganz wichtiges Dokument, nämlich einen neuen Vertrag.
Das Trio deutete an, ein überaus gefährliche Offensive auf die Beine stellen zu können und spielte Everton regelrecht schwindelig. Mkhitaryan glänzte mit drei Vorlagen als zurückgezogener Spielmacher, während Aubameyang mit exzellenten Laufwegen das Spiel nach vorne unberechenbarer machte und Spielgestalter Mesut Özil die Arbeit vereinfachte.
Das 4-2-3-1, mit dem Wenger gegen Everton spielen ließ, könnte aber trotz des erfolgreichen 5:1 für das bevorstehende Derby wieder ad acta gelegt werden. Das System offenbarte eindeutige Schwächen im Defensivbereich und dies könnte gegen eine so effektive und konterstarke Mannschaft wie Tottenham problematisch werden. Eine Rückkehr zur Dreierkette oder ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler wie Mohamed Elneny könnten für mehr Stabilität sorgen, auf der anderen Seite aber auch der neugefunden Offensivstärke zur Last werden.
Ob der drohende Ausfall von Petr Cech tatsächlich ein Rückschlag ist, darf stark bezweifelt werden. Der Tscheche spielt im Tor des FC Arsenal eine ganz schwache Saison. Sein Vertreter David Ospina ist allerdings auch nicht der souveränste Rückhalt. Jack Wilshere könnte bei so einem hitzigen Derby aufgrund seiner Aggression eine Option für die Startelf werden.

X-Faktor
Ein X-Faktor könnte der Austragungsort der Partie sein. War Tottenham in der Vorsaison an der White Hart Lane noch die heimstärkste Mannschaft der Premier League, so tut man sich in der temporären Spielstätte Wembley deutlich schwerer. Vorteil für Arsenal, denn die Gunners haben seit 2011 alle neun Spiele – darunter zwei Pokal-Finals – im englischen Fußballpalast gewonnen.
Prognose
Erfahrungsgemäß gehen zu diesem Anlass beide Teams mit offenem Visier ins Rennen. Darüber hinaus sprechen Form und Euphorie für zwei selbstbewusst gestimmte Mannschaften. Wie so oft dürfte auch dieses North London Derby ein hitziges und vor allem torreiches Spektakel werden, einen klaren Favoriten gibt es nicht.
Möglicher Aufstellungen
Tottenham: Lloris – Davies, Vertonghen, Alderweireld, Trippier – Dier, Dembélé, Eriksen – Son, Alli – Kane
Arsenal: Cech (Ospina)- Koscielny, Mustafi, Monreal – Bellerin, Xhaka, Ramsey, Kolasinac (Elneny) – Özil, Mkhitaryan – Aubameyang


