Die Premier League meldet sich mit einem der zahlreichen London-Derbys aus der Länderspielpause zurück. Eine Pause, die gerade den Spurs sicherlich gut tat…
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16:00 Uhr. Das Re-Live gibt es ab 23:00 Uhr auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).
Zurück in die Erfolgsspur?
Nach einem desolaten Saisonstart mit vier Auftaktniederlagen ist West Ham United endlich in der Saison 2018/2019 angekommen. Ausschlaggebend dafür war vor allem die Einsicht bei Trainer Manuel Pellegrini. Entgegen seiner erfahrungsgemäß sehr offensiven Spielphilosophie, sah es der Chilene ein, seine wackelige Abwehr mit einem kompakteren System unter die Arme zu greifen. Personifiziert wurde diese Wende durch den rasanten Anstieg von Defensiv-Allrounder Declan Rice. Der 19-Jährige beeindruckte im defensiven Mittelfeld durch Organisationstalent, Ruhe, sauberem Passspiel und Antizipationsvermögen. Seit der Umstellung und der Hereinnahme des Newcomers holten die Hammers aus den anspruchsvollen Spielen gegen Everton (3:1), Chelsea (0:0) und Manchester United (3:1) beeindruckende sieben Zähler.
Es folgte ein etwas enttäuschender und unkonzentrierter Auftritt in Brighton, bei dem die Londoner etwas überraschend 0:1 verloren. Gegen den großen Nachbarn Tottenham gilt es nun zu beweisen, dass dies ein Ausrutscher war. Dabei muss der Gastgeber gegen den klaren Favoriten nicht einmal unbedingt gewinnen, sondern lediglich eine beherzte und organisierte Leistung abrufen, um auf der richtigen Spur zu bleiben.
Personifiziert wird die Hoffnung auf etwas Zählbares jedenfalls durch Marko Arnautovic. Der Österreicher befindet sich in der Form seines Lebens, muss aufgrund anhaltender Knieprobleme allerdings behutsam gemanaged werden. Arnautovic sollte einsatzbereit sein, während Linksverteidiger Arthur Masuaku (Knöchel) auszufallen droht. Sicher fehlen werden weiterhin die Dauerpatienten Jack Wilshere, Andy Carroll, Carlos Sanchez, Winston Reid und Manuel Lanzini.
Gestärkt aus der Länderspielpause
Ein Transferfenster ohne einen einzigen Neuzugang, ein kleiner Kader, eine intensive Weltmeisterschaft in den Knochen und weiterhin viele Pflichtspiele und Verletzungen. Über die Ermüdungserscheinungen bei den Spurs wurden in den vergangenen Wochen genügend Worte verloren. Doch trotz der erschwerenden Umstände und der stark nachlassenden Leistungen kann sich die Bilanz und die Effizienz der Londoner sehen lassen. Zuletzt wusste die dezimierte Mannschaft von Mauricio Pochettino, gegen Brighton, Huddersfield und Cardiff die eingeplanten Pflichtsiege einzufahren. So steht Tottenham, mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Tabellenführung, auf Rang fünf.
Gegen West Ham United dürfte es jedoch einer Leistungssteigerung benötigen. Aussicht auf Besserung gibt die Länderspielpause. Dele Alli, Danny Rose und Jan Vertonghen fallen zwar weiterhin aus, aber zumindest Christian Eriksen und Moussa Démbélé sollten nach ihren Verletzungen nun fit und ausgeruht sein. Für Harry Kane, Eric Dier und Kieran Trippier gilt das nur bedingt. Der unverzichtbare Nationalstürmer absolvierte bei den Länderspielen der Three Lions gegen Kroatien und Spanien jeweils die vollen 90 Minuten. Eric Dier ging ebenfalls fast über die volle Distanz. Immerhin musste Kieran Trippier nur einmal ran. Der sensationelle 3:2 Sieg gegen Spanien könnte die müden Beine allerdings etwas vergessen lassen.
Pochettino wird jedenfalls hoffen, dass seine Mannschaft mental und teilweise physisch gestärkt aus der Länderspielpause kommt und seinem wahren Gesicht etwas näher kommt.
Prognose
Dass die Hammers dazu in der Lage sind, es auch mit den Top-6 der Liga aufzunehmen, haben sie bereits eindrucksvoll bewiesen. Das Spiel gegen die weiterhin angeschlagenen Spurs bietet nun die nächste Gelegenheit, ein Ausrufezeichen zu setzen. Es ist ein intensives Duell zu erwarten, in dem West Ham mit viel Kampf und Leidenschaft versuchen wird, das technisch überlegene Tottenham niederzuringen. Haben die Gäste genug Kraft getankt, um auch physisch dagegen zu halten?
Mögliche Aufstellungen
West Ham: Fabianski – Zabaleta, Balbuena, Diop, Masuaku – Rice, Obiang, Noble – Yarmolenko, Arnautovic, Anderson
Tottenahm: Lloris – Trippier, Sanchez, Alderweireld, Davies – Dier, Winks – Son, Eriksen, Lucas (Lamela) – Kane (Son)