Der Hamburger SV steht vor einer wichtigen Entscheidung: Nach dem Rückzug von Sebastian Schonlau als Kapitän braucht der Bundesliga-Aufsteiger einen neuen Anführer auf dem Platz. Die Suche läuft – und mehrere Kandidaten stehen bereit.
Sebastian Schonlau, bisheriger Kapitän des HSV, wird die Binde in der kommenden Saison voraussichtlich nicht mehr tragen. Der Innenverteidiger hat nach langer Verletzungspause seinen Stammplatz verloren und könnte den Verein sogar verlassen. Gegenüber dem kicker erklärte der 30-Jährige: „Fakt ist: Ich bin hier und gebe 100 Prozent. Alles andere wird man sehen.“
Wer tritt in Schonlaus Fußstapfen?
Laut Hamburger Abendblatt sind mehrere Spieler im Rennen um die Nachfolge. Besonders gute Chancen werden Miro Muheim eingeräumt. Der 27-jährige Linksverteidiger ist nicht nur fester Bestandteil der Startelf, sondern übernimmt auch intern Verantwortung und gilt als Stimme in der Kabine. Seine Verlässlichkeit und Präsenz auf dem Platz machen ihn zu einem logischen Kandidaten.
Auch Daniel Elfadli gehört zum Führungskreis. Der Mittelfeldabräumer war bereits in der Vorsaison Teil einer internen Spielergruppe, die sich regelmäßig mit der sportlichen Leitung abstimmte. Nach dem Abgang von Davie Selke, Ludovit Reis und dem Karriereende von Tom Mickel klafft ein Vakuum in der Hierarchie – Elfadli könnte helfen, es zu füllen.
Bringt der Neuzugang die Führungsqualität mit?
Eine spannende Alternative wäre Yussuf Poulsen. Der Ex-Leipziger ist erst vor wenigen Tagen an die Elbe gewechselt, bringt aber reichlich Erfahrung aus der Bundesliga und der Champions League mit. In Leipzig führte der dänische Nationalspieler sein Team mehrfach als Kapitän auf den Platz. Auch beim HSV möchte er eine Führungsrolle einnehmen.
„Jeder Mensch ist verschieden, also braucht man verschiedene Herangehensweisen. Die einen brauchen einen Tritt in den Arsch, die anderen ein Streicheln über den Kopf“, so Poulsen über seinen Führungsstil. Ob er sofort mit der Kapitänsbinde ausgestattet wird, ist zwar offen – dass er in der Hierarchie ganz oben mitspielen wird, scheint aber gesetzt.
Klar ist: Der HSV muss sich in Sachen Mannschaftsstruktur neu aufstellen. Die Rollen der bisherigen Führungsspieler wie Jonas Meffert oder Robert Glatzel in der Bundesliga sind ebenfalls bisher nicht klar definiert. Die Entscheidung über den neuen Kapitän wird ein wichtiger Baustein sein – nicht nur für die Kabine, sondern auch für die Identität des Bundesliga-Rückkehrers.