7 Awards… zum 10. Spieltag der Bundesliga: Von Flaschenwerfern und Rückkehrern

30. Oktober 2017 | Global News | BY Manuel Behlert

Der 10. Spieltag in der Bundesliga ist vorbei und wieder einmal standen einige spannende Spiele auf dem Programm! Der FC Bayern München ist wieder Tabellenführer, in Hoffenheim gibt es viel zu diskutieren, Platzverweise erhitzen die Gemüter und Martin Schmidt kann in der Liga immer noch nur unentschieden spielen. Unser Rückblick auf den Spieltag mit den 7 Awards!

Der Flaschenwerfer des Spieltags: Julian Nagelsmann

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Das Spiel zwischen der Borussia aus Mönchengladbach und der TSG Hoffenheim hatte einiges an Gesprächsbedarf zu bieten. Die TSG wollte als Gastgeber einen Sieg einfahren, aber es war die Borussia, die sich nach der 1:5-Pleite gegen Leverkusen rehabilitieren konnte. Das schlug auch dem Trainer der Gastgeber aufs Gemüt und zwar so sehr, dass Julian Nagelsmann eine Plastik-Wasserflasche wegwarf. Doch damit nicht genug, dieses Utensil entglitt dem Coach der TSG Hoffenheim derart unglücklich, dass ein Zuschauer auf der Tribüne in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nagelsmann entschuldigte sich für die Entgleisung und sprach nach Spielschluss intensiv mit dem unverletzten Zuschauer.

Der Rückkehrer des Spieltags: Vincenzo Grifo

Das war es noch nicht ganz mit dem Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach. Neben dem Weitwurf von Trinkflaschen wurde nämlich auch Fußball gespielt. Besonders beeindruckend war dabei Vincenzo Grifo, der einerseits in die Startelf, andererseits zu seinem Ex-Klub Hoffenheim zurückkehrte. Grifo, zuletzt nicht eingesetzt und zuvor verletzt, betonte noch unter der Woche, dass er unbedingt spielen will. Diese „Ansage“ stieß bei Dieter Hecking nicht auf taube Ohren, der Trainer stellte Grifo von Beginn an auf. Und eben jener Grifo war einer der überragenden Spieler auf dem Platz, legte mit einem technisch feinen Solo den Treffer von Ginter zum 1:2 vor und zeigte genau die Leistung, die man von ihm erwartet!

Der Klassiker des Spieltags: Schmidt spielt Remis

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)

Dass der VfL Wolfsburg unter Martin Schmidt derzeit eine leicht positive Formkurve aufzeigt und sogar Zeichen von Konstanz zeigt, ist positiv zu vermerken. Zudem wurde der unangenehme Gegner aus Hannover im Pokal knapp besiegt, die Zeichen vor dem Schalke-Spiel waren also positiv. Das Spiel in Gelsenkirchen verlief wie viele Spiele unter der Leitung von Schmidt: Es war ein Abnutzungskampf, die Räume waren eng, individuelle Fehler waren der Hauptgrund von Torchancen. Als es danach aussah, als ob das erste Ligaspiel der „Wölfe“ unter Schmidt nicht (!) unentschieden endet, t ömmelte Divock Origi eine Flanke auf das Tor, traf den Ball dabei nicht richtig, aber genau das war entscheidend für den Erfolg. Der Ball kullerte in den Kasten und Remis-Schmidt war glücklich.

Der Derbysieg des Spieltags: Bayer Leverkusen

Für die „Werkself“ aus Leverkusen ist das Derby gegen den 1. FC Köln das Highlight einer jeden Saison, der „Effzeh“ fiebert noch mehr dem Duell mit Borussia Mönchengladbach entgegen. Aber nicht nur aufgrund der räumlichen Nähe, sondern vor allem auch aufgrund der sportlichen Situation hatte das Duell in der BayArena eine gehöre Brisanz. Der Effzeh ging durch den zuletzt viel kritisierten Guirassy in Führung, die talentierte Offensive von Bayer um Havertz, Volland, Bailey und Brandt schaffte es aber, das Spiel noch zu drehen und einen 2:1-Sieg herauszuarbeiten. Das „wichtigste Spiel“ der Hinrunde konnte Bayer also gewinnen und das sollte Heiko Herrlich, nachdem zuvor auch Gladbach bezwungen wurde, Aufwind verleihen.

Die Rückkehr des Spieltags: Bayern ist Tabellenführer

(Photo by ANDY BUCHANAN/AFP/Getty Images)

Vorhin der Rückkehrer, jetzt die Rückkehr. Überraschung: Der FC Bayern stehen wieder auf Platz 1 in der Bundesligatabelle. Dass es irgendwann wohl wieder dazu kommen würde, war wohl jedem klar, aber Fußballdeutschland hoffte, dass der FC Bayern zumindest etwas länger hinterherlaufen muss. Die Chancen, die Hoffnungen auf einen anderen Meister sind in den letzten Wochen wieder gesunken, was nicht einmal nur am FCB selbst liegt, der noch einige Luft nach oben hat, sondern an der Tatsache, dass der BVB eine Krise durchläuft, RB Leipzig zumindest 4 Punkte Rückstand hat und ansonsten niemand in der Lage zu sein scheint, langfristig in der Spitzengruppe zu bleiben. Zudem hat der FC Bayern München abgesehen von Dortmund wohl die größten Brocken hinter sich und in Kürze wird der ein oder andere Verletzte zurückerwartet.

Der Teenager des Spieltags: Fiete Arp

Ein Name, der nordischer kaum anmuten könnte, eine Menge Talent und trotz der HSV-Situation viel Selbstvertrauen. Fiete Arp könnte ein Hoffnungsschimmer am sonst so tristen Horizont der Hanseaten sein. Der im Jahr 2000 geborene Offensivspieler, der zuletzt bei der U17-WM weilte und auch dort regelmäßig traf, durfte am Wochenende zum zweiten Mal in der Bundesliga ran. Nach einem Mini-Einsatz gegen Werder wechselte Markus Gisdol seinen Stürmer diesmal schon nach 56 Minuten ein. Nicht einmal 20 Minuten später traf Arp bereits. Und das in typischer Stürmermanier. Kurze Reaktionszeit, schneller Abschluss, platziert an den Innenpfosten und dann ins Tor. Diese Unbekümmerheit, dieses instinktive Handeln könnte ein wichtiger Faktor für den HSV sein.

Die Offensive des Spieltags: Hannover 96

Unter Andre Breitenreiter sind die 96er nicht dafür bekannt, große Offensivfeuerwerke abzubrennen. Wenn man aber mitunter zum Toreschießen eingeladen wird, sollte man das nicht ablehnen, gerade gegen einen Gegner, der selbst in der Offensive seine Stärken hat. Die Krise des BVB wurde in Hannover häufig verdeutlicht. 96 genügten mitunter sehr einfache Mittel, um Dortmund auszukontern und zu Torchancen zu kommen. Dass die Breitenreiter-Elf am Ende gegen einen CL-Teilnehmer gleich viermal treffen würde, hätte sich der Coach wohl in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Der Höhenflug der 96er geht also weiter, Platz 4 ist aber wohl nur eine Momentaufnahme.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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