90PLUS-Awards 2018 | Der Top-Transfer des Jahres

21. Dezember 2018 | | BY Manuel Behlert

Das Jahr 2018 neigt sich seinem Ende zu, der rote Teppich wurde ausgerollt, der entsprechende Rahmen ist bereitet! Es ist Zeit für die 90PLUS-Jahresawards, der wohl begehrtesten Auszeichnung im Fußballgeschäft!

Bei der Auswahl der Nominierten handelt es sich um persönliche Präferenzen der 90PLUS-Redaktion, eine Vorab-Abstimmung hat bereits stattgefunden! Im Endeffekt entscheidet aber ihr, wer die Trophäe gewinnt! Der Tweet mit der Umfrage zur Abstimmung ist am Ende des Artikels eingebettet!


Kategorie 1: Top-Transfer des Jahres

Auch im Jahr 2018 haben wieder einige Transfers für Aufsehen gesorgt. Doch welcher Spieler hatte den größten Einfluss? Bei welchem Transfer stimmte das Preis-/Leistungsverhältnis, wer überraschte? Wir haben uns einen Spieler des BVB ausgesucht, seine Konkurrenten sind zwei Transfers aus der Premier League!

Die Einschätzungen in Audioform

Virgil van Dijk (FC Liverpool)

Zugegeben: Mit Ruhm hatte sich Liverpool im Verlauf dieses Deals nicht wirklich bekleckert. Im Sommer 2017 veröffentlichte der Verein gar eine öffentliche Entschuldigung, weil man ohne das Wissen von Southampton an den Spieler herangetreten war. Daneben durfte man sich durchaus fragen, ob der Spieler charakterlich wirklich zu dem Team passen würde, hatte der Niederländer doch nach dem vorerst gescheiterten Wechsel nicht unbedingt die größte Motivation für die „Saints“ an den Tag gelegt. 

Den „Reds“ war es letztendlich völlig egal, sie investierten im Januar 2018 auf den ersten Blick eine aberwitzige Ablöse für Van Dijk und machten den Verteidiger, welcher bis dahin auf die nicht unbedingt derart renommierten Adressen Celtic und eben Southampton zurückschauen konnte, zum teuersten Spieler dieser Zunft.

Trotz der Summe sollte sich der Transfer vollends auszahlen, der Vorwurf hinsichtlich eines möglicherweise überteuerten Deals gehört längst der Geschichte an. Vor allem durch die gewonnene Stabilität durch van Dijk erreichte man das Finale der Champions League. In der laufenden Saison thront Liverpool nun an der Spitze – und dies gerade durch das neue Prunkstück, die Defensive. Dafür ist maßgeblich der Niederländer verantwortlich, weshalb sich bis heute jeder Cent dieser doch beträchtlichen Investition gelohnt hat.


Marius Merck



Axel Witsel (Borussia Dortmund)

Der BVB hat mit der Verpflichtung von Axel Witsel (29) alles richtig gemacht. Der Belgier ist unter Lucien Favre gesetzt und spielt bislang eine herausragende Saison. Nicht wenige Experten hatten Bedenken bei diesem Transfer. Witsel hat zuletzt eineinhalb Jahre für TJ Quanjian in China und in seiner Karriere generell noch nicht in einer Topliga gespielt. Dass er seit Jahren in der belgischen Nationalmannschaft gute Leistungen zeigt, wurde indes eher als Randnotiz wahrgenommen, auf höchstem europäischen Niveau müsse er sich im Verein noch beweisen, hieß es. Aber er konnte alle Zweifler verstummen lassen und seine Verpflichtung ist einer der Hauptgründe dafür, dass der BVB realistische Chancen auf die erste Meisterschaft seit 2012 hat – und das für 20 Millionen Euro. 

Der Mittelfeldspieler verliert kaum Bälle und ist immer anspielbar. Die Gegner versuchen ihn zwar unter Druck zu setzen und früh zu attackieren, aber Witsel ist schlichtweg zu abgezockt und lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Er ist auf Anhieb zum Chef im Mittelfeld geworden. Wenn man ihn spielen sieht, ist es schon ein wenig bedauerlich, dass er erst so spät in eine europäische Topliga gewechselt ist. Er hat offensichtlich die Qualitäten, um auch auf ganz hohem Niveau zu überzeugen und ist überdies auch noch im idealen Fußballalter, um noch das ein oder andere Jahr auf allerhöchster Ebene zu spielen. 

Damian Ozako



Jorginho (FC Chelsea)

Mit der Vertragsunterschrift von Maurizio Sarri war auch für Jorginho der Weg nach London geebnet. Die mehrjährige Zusammenarbeit in Neapel war für beide Parteien so erfolgreich, dass man unbedingt weiter zusammen arbeiten wollte. Beide wechselten in diesem Sommer vom SSC Neapel zum FC Chelsea – und Sarri, der eine komplett neue Spielphilosophie bei den „Blues“ implementieren wollte, hatte seinen wichtigsten Mosaikstein weiter in seinen Reihen. 

Warum Jorginho dermaßen beliebt auf dem Transfermarkt war, zeigte der 26-jährige auf Anhieb. Der Mittelfeldmotor lebt den sogenannten „Sarri-Ball“ wie kaum ein anderer Spieler, fungiert als Motor im gesamten Aufbauspiel der Blues und zeigte direkt zu Beginn seine gesamte Qualität. Kein Wunder, dass er von seinem Förderer das Privileg erhalten und Defensivmonster N’Golo Kanté auf der Sechser-Position verdrängt hat. Sarri legt großen Wert darauf, dass sein Landsmann im Mittelfeld die Fäden zieht und dem Spiel der Blues Struktur verleiht.

Bisher zeigte Jorginho in den meisten Spielen eine tadellose Leistung, er führt die Mannschaft und ist immer anspielbar, sammelt Ballkontakt um Ballkontakt, besticht durch ein vorausschauendes Passspiel. Schwächere Auftritte sieht man selten, lediglich den Spurs gelang es in beeindruckender Manier die Kreise Jorginhos zu stören. Auch die Einsatzzeiten sprechen für den Italiener, in 16 der 17 Spiele stand er in der Startformation. Weil er schon jetzt ein Leitungsträger und Sinnbild der Sarri-Philosophie ist, gehört er zu den absoluten Toptransfers des Jahres. 


Steffen Gronwald




Weitere Transfers, die für Furore sorgten

  • Lucas Torreira (FC Arsenal)
  • Paco Alcacer (Borussia Dortmund)
  • Alisson (FC Liverpool)
  • Cristiano Ronaldo (Juventus)
  • Philippe Coutinho (FC Barcelona)
  • Joao Cancelo (Juventus)
  • Pierre-Emerick Aubameyang (Arsenal)

Hier findet ihr wieder zurück zum Übersichtsartikel! 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel