Verzwickte Situation bei Ajax Amsterdam. Der Club muss Ermittlungen gegen den technischen Direktor Sven Mislintat einleiten, da dieser eventuell an von Ajax getätigten Transfers profitiert haben könnte.
Hat Mislintat an den Transfers von Ajax profitiert?
Als würde es nicht schon reichen, dass der Saisonstart von Ajax Amsterdam mit fünf Punkten aus vier Spielen zu Wünschen übrig lässt, scheint es jetzt auch noch Probleme außerhalb des Platzes zu geben. Wie der Club mitteilte, wurden Ermittlungen gegen den technischen Direktor Sven Mislintat eingeleitet, da dieser an Transfers des vergangenen Sommers profitiert haben könnte. Der Vorwurf: Mislintat soll in diesem Sommer über einen Geschäftspartner mit Spielern verhandelt und diese gekauft haben. Dies ist bei an der Börse notierten Unternehmen wie Ajax nicht erlaubt.
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Das Recherchenetzwerk NOS hat sich genauer mit den Verflechtungen von Mislintats Firma Matchmetrics auseinandergesetzt und Folgendes herausgefunden. Matchmetrics ist ein kommerzielles Datensystem für Scouting im Fußball, welches von dem 50-Jährigen mit vier anderen gegründet wurde und wo er mit 35 Prozent der größte Anteilseigner ist. Ebenfalls an Matchmetrics beteiligt ist das Unternehmen Aka Global, welches von Arthur Beck und Kerim Cerit geleitet wird, weshalb Mislintat mit diesen in direkter Geschäftsbeziehung steht.
Seine enge Beziehung zu Beck soll der ehemalige Dortmunder Scout bei den Transfers in diesem Sommer genutzt haben. Unter anderem scheint es so, als wenn die beiden gemeinsam den Transfer von Borna Sosa (25) vom VfB Stuttgart zu Ajax Amsterdam fixiert haben würden. Dieser kam für acht Millionen aus Deutschland und unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag.
„Ajax hat keine Kenntnis von einer Beteiligung der AKA Global GmbH an Matchmetrics. Wir haben das natürlich mit Sven besprochen. Er hat eine detaillierte Erklärung dazu abgegeben“, erklärte Ajax in einer Stellungnahme. „Ajax untersucht die Angelegenheit natürlich im Detail und wird dabei von externen Beratern unterstützt. Sven bietet dabei seine volle Unterstützung an, einschließlich der Weitergabe aller relevanten Dokumente“, äußerte man sich zum weiteren Vorgehen der Ermittlungen.
Sofern es einen Interessenkonflikt bei derartigen Entscheidungen gibt, müssen diese dem Aufsichtsrat gemeldet werden. Dies ist im Fall Mislintat allerdings nicht geschehen. Neben der internen Untersuchung ist auch eine Suspendierung des Funktionärs möglich. Außerdem könnte der Club ihn gegen mögliche Verluste haftbar machen und muss den niederländischen Verband und die UEFA darüber informieren.
Eine Einschätzung über diesen Vorgang zu treffen, ist aktuell schwierig. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wie problematisch der Vorfall wirklich ist. Auf den ersten Blick sehen die Vorwürfe gegen Mislintat allerdings nicht gut aus.
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(Photo by PHIL NIJHUIS/ANP/AFP via Getty Images)
