Wahnsinn in der Nachspielzeit: Benfica dreht Derby gegen Sporting

12. November 2023 | Global News | BY Yannick Lassmann

Am Sonntagabend stieg in der Primeira Liga das absolute Spitzenspiel zwischen Benfica und Sporting. In der 213. Auflage des Derby de Lisboa stellten die Gäste die bessere Mannschaft, kassierten aber in der Nachspielzeit gleich zwei Tore und verloren mit 2:1.

Sporting mit Chancenplus, Gyökeres erzielt Traumtor

Vor prächtiger Kulisse im Estádio da Luz besaßen die mit der besseren Form angetretenen Gäste in der Anfangsphase leichte Vorteile. Durch ihr hohes Anlaufen setzten sie Benfica frühzeitig unter Druck. Nach neun Minuten fand die Heimmannschaft aber erstmals den Weg nach vorne und wurde direkt gefährlich. Petar Musa setzte sich im Strafraum durch, legte quer auf Rafa, der aus zentraler Position knapp am Tor vorbei schoss.



Rund 120 Sekunden darauf trat Rafa erneut in Erscheinung, sein gefühlvoller, leicht abgefälschter Schlenzer landete am Querbalken. Die Szene gaben der vor allem in der Champions League enttäuschenden Auswahl von Roger Schmidt Auftrieb. In der 24. Minute steckte Antonio Silva sehenswert für João Mario durch, der den Ball jedoch unpräzise über Keeper Antonio Adan hinweg hob, sodass weder Florentino einköpfen konnte noch der Ball direkt im Tor landete.

Auf der Gegenseite musste Anatoliy Trubin sein Können bei einem Kopfball von Ousmane Diomande unter Beweis stellen (30.). Kurz darauf setzte Duncan Edwards mit einem genialen Chipball Pedro Goncalves in Szene, dessen Direktabnahme Trubin erneut stark parierte (33.). In der letzten Minute des ersten Abschnitts spielte jeder Edwards einen Steilpass auf den durchstartenden, bis dato unsichtbaren Torjäger Viktor Gyökeres, dieser zog aus vollem Lauf ab und traf unter die Latte ins rechte Eck zum 0:1-Pausenstand. Nur wenige Sekunden nach dem Tor schickte Schiedsrichter Artur Soares Dias beide Mannschaften in die Kabinen.

(Photo by PATRICIA DE MELO MOREIRA/AFP via Getty Images)

Sporting in Unterzahl, Benfica schlägt in der Nachspielzeit zu

Nach der Pause konnte Sporting nicht an die starken letzten Minuten anknüpfen, Stattdessen agierte es ab der 51. Minute in Unterzahl, nachdem Gonçalo Inácio bei einem vielversprechenden Benfia-Angriff Rafa in die Beine fegte. Soares Dias ließ erst Vorteil laufen und zeigte dem Defensivakteur dann die Ampelkarte. Gästetrainer Ruben Amorim reagierte auf den Platzverweis, brachte Defensivakteur Jeremiah St. Juste für den auffälligen Edwards.

In Überzahl arbeitete Benfica am Ausgleich. Musa wurde im letzten Moment von Sebastian Coates gestoppt. Einen Mario-Distanzschuss lenkte Adan um den Pfosten (61.). Schmidt handelte ebenfalls. Mit Arthur Cabral und Casper Tengstedt kamen gleich zwei frische Angreifer. Gefahr strahlte seine Mannschaft aber nur selten aus. In Minute 77 prüfte Ángel Di Maria Schkussmann Adan aus der Distanz, dieser lenkte den Ball über den Querbalken.

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Ansonsten hielt Sporting den Stadtrivalen vom Tor fern, weshalb die Schlussphase nur wenig Aufregung bot. Zu uninspiriert agierte Benfica im letzten Dritteln. Die vielen Flanken in den Sechszehner brachten bis in die vierte Minute der Nachspielzeit nichts mehr ein. Dann landete ein Eckball über Umwege vor den Füßen von João Neves, der aus elf Metern gekonnt zum umjubelten Ausgleich vollendete. Es kam noch besser für Benfica. Eine scharfe Hereingabe von Aursnes verwertete Tengstedt aus kurzer Distanz. Das Schiedsrichtergespann entscheid erst auf Abseits, korrigierte sich aber nach Rücksprache mit dem VAR – 2:1. Somit gewannen die Águias ein letztlich denkwürdiges Derby de Lisboa in letzter Sekunde

Benfica – Sporting 2:1 (0:1)

Benfica: Trubin,-Silva, Otamendi, Morato,-Neves, Florentino (64. Tengstedt), Mario (87. Guedes), Aursnes,-Di Maria, Rafa,-Musa (64. Cabral)

Sporting: Adan,-Diomande, Coates, Inácio,-Esgaio, Hjulmand, Morita (85. Paulinho), Reis (73. Santos),-Edwards (57. St. Juste), Goncalves (73. Trincao),-Gyökeres 

Tor: 0:1 Gyökeres (45.), 1:1 Neves (90+4.), 2:1 Tengstedt (90+9.)

Gelb-Rote Karte: Inácio (Sporting, 51.)

(Photo by PATRICIA DE MELO MOREIRA/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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