DFB-Pressekonferenz mit Joachim Löw: „Wut brodelt immer noch in mir“

News | Nachdem in den letzten Wochen viel über die Zukunft von Joachim Löw debattiert wurde, äußerte sich der Bundestrainer heute persönlich auf einer Pressekonferenz des DFB.
DFB-Coach Löw war „wütend und enttäuscht“
Spätestens nach dem 0:6 gegen Spanien brach eine öffentliche Welle an Kritik gegen den Bundestrainer Joachim Löw (60) los. Nun äußerte sich der Coach auf einer Pressekonferenz des DFB persönlich. Diese Pressekonferenz sei auch ein persönliches Anliegen des Bundestrainers gewesen zu sein. Er wolle auch ein paar Dinge „gerade rücken“. Zu erst drückte er seine Verwunderung darüber aus, dass berichtet wurde er sei „abgetaucht“. So sei sein öffentliches Schweigen in den letzten Wochen auch Teil des vom DFB anberaumten Prozesses einer internen Klärung gewesen. Über das Spanien-Spiel sei er „wütend und enttäuscht“. Diese „Wut brodelt immer noch in mir“, so Löw. Man habe sofort begonnen, das Spiel intensiv aufzuarbeiten. Der Coach unterstrich noch einmal, dass ihn manche Themen, die in der letzten Zeit in der Öffentlichkeit behandelt wurden enttäuscht haben. Vor allem auch, dass diese Interna nach außen getragen wurden. Nach seinem Eingangsstatement durften die Pressevertreter Fragen an den Trainer richten.
Löw verwies darauf, dass man 2019 bewusst einen Umbruch gestartet hatte. Man habe weiterhin vollstes Vertrauen in den gewählten Weg und in die Spieler, die für diesen Weg angedacht sind. Auch die Corona-Situation erschwere den Umbruch. So habe man in diesem Jahr nur eine einzige Taktikeinheit durchgeführt. Der Nationaltrainer betonte zudem erneut, dass seine Mannschaft über „riesiges Potential“ verfüge. Das Trainerteam sei immer für konstruktive Kritik empfänglich und setze sich mit dieser auseinander. Auch intern hinterfrage man sich ständig. Immer wieder kam der Coach in seinen Antworten darauf zurück, dass man hinter dem gewählten Weg weiter stehe. Wohl das übergeordnete Mantra der Pressekonferenz. Zu den Vorgaben des DFB was die EM angeht, dass man mindestens das Halbfinale erreichen will, zeigte sich der Trainer zögerlich. So verwies er darauf, dass Turniere immer vielen Unwägbarkeiten unterlegen. Man wolle Schritt für Schritt agieren und „natürlich soweit kommen wie möglich“.
Angesprochen auf eine mögliche Rückkehr von Müller(31), Boateng(32) und Hummels(31) zeigte sich der Coach tatsächlich ein wenig offener, als in den letzten Monaten. So sei dies zwar im Moment kein Thema, doch es sei seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass im „Sinne des Erfolges und der deutschen Nationalmannschaft“ gehandelt werde. Sollte die Situation also an einen Punkt gelangen, in dem ganz klar deutlich werden würde, dass der Mannschaft etwas fehle, wird man alles erdenkliche tun um die Mannschaft erfolgreich aufzustellen. Die Tür ist also tatsächlich nicht komplett geschlossen. Was Löw durchaus gelang, war eine gewisse Entschlossenheit und Kampfeswillen auszustrahlen. Dennoch kam es in der guten Stunde, die die Pressekonferenz lief, zu einigen Redundanzen. Vor allem die immer wieder beteuerte Überzeugung vom gewählten Weg und das große Potential der Mannschaft waren oft Teil der Antworten des DFB-Trainers.
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