Nach Attacke auf Schiri: Ankaragücü-Präsident Koca verhaftet

12. Dezember 2023 | Global News | BY Antonio Riether

Der tätliche Angriff durch Ankaragücü-Präsident Faruk Koca auf Schiedsrichter Halil Umut Meler nach dem Erstligaspiel gegen Rizespor löste am am Montagabend eine Welle der Empörung aus. Nun wurde der Angreifer verhaftet.

Süper Lig nach Attacke auf Schiri unterbrochen: Ankaragücü-Präsident verhaftet

Koca war nach dem Süper-Lig-Spiel am Montagabend, bei dem sein Team in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich kassiert hatte, auf den Referee zugelaufen. Ohne Ankündigung schlug er Meler zu Boden, woraufhin er in einem Handgemenges von Spielern, Trainern und Offiziellen erneut geschlagen und getreten wurde. Der Schiedsrichter wurde angesichts seiner Verletzungen – TV-Bilder zeigten ihn bereits mit einem angeschwollenem blauen Auge – in ein Krankenhaus gebracht.



Infolgedessen wurde der Spielbetrieb durch den türkischen Fußballverband TFF auf unbestimmte Zeit eingestellt. „Dieser abscheuliche Angriff richtete sich nicht nur gegen Halil Umut Meler“, teilte die TFF nach dem Vorfall mit. „Diese unmenschliche und verabscheuungswürdige Attacke richtete sich gegen alle Akteure des türkischen Fußballs. (…) In Abstimmung mit unserem Staat wurden gegen die Verantwortlichen und Anstifter dieses unmenschlichen Angriffs alle ihnen gebührenden Strafverfahren eingeleitet“, hieß es weiter.

Am Dienstag folgten Konsequenzen für Koca, zuvor hatte der Verband „strengste“ Sanktionen angekündigt. Justizminister Yilmaz Tunc gab über X (ehemals Twitter) bekannt, dass drei Männer, darunter Koca, festgenommen wurden, da sie „einen Beamten auf eine Weise verletzt haben, die zu einem Bruch auf dem Sportplatz geführt hat“. Wie Minister schrieb, verstoßen die Vorfälle gegen das Gesetz Nr. 6222 „zur Verhütung von Gewalt und Unruhen im Sport und unterliegt dem türkischen Strafgesetzbuch Straftaten der Verletzung und Bedrohung eines Amtsträgers aufgrund seiner Amtspflicht“.

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Koca zeigte  sich nach dem Vorfall zunächst uneinsichtig, wie türkische Medien berichteten. Wie der 59-Jährige behauptete, sei der Vorfall auf das „provokative“ Verhalten des Unparteiischen zurückzuführen. In seiner Erklärung sagte er außerdem, dass seine Absicht darin bestanden habe, zu spucken. Sein Schlag habe außerdem keinen Bruch verursachen können. „Nach der Ohrfeige, die ich gegeben habe , der Schiedsrichter stand etwa fünf bis Sekunden lang da und warf sich dann auf den Boden. Aufgrund meiner Herzerkrankung wurde ich sofort vom Tatort entfernt“, erklärte er sich. Ob ihm diese Aussagen bei einer möglichen Gerichtsverhandlung weiterhelfen, ist fraglich.

(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)


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