„Mittelfinger für den Frauen-Fußball“: Spielerinnen protestieren gegen FIFA-Deal mit Saudi-Konzern

21. Oktober 2024 | Global News | BY Philipp Overhoff

Mehr als 100 Nationalspielerinnen haben sich mit einem öffentlichen Brief an die FIFA und deren Präsidenten Gianni Infantino gewandt. Dabei geht es um die umstrittene Zusammenarbeit mit dem staatlich-saudischen Öl-Konzern Aramco. 

FIFA-Sponsoring „wie ein Mittelfinger gegen den Frauen-Fußball“

106 Profi-Fußballerinen aus insgesamt 24 Nationen haben sich zusammengeschlossen und ein Ende des FIFA-Sponsoringdeals mit dem saudischen Öl-Konzern Aramco gefordert. Die Spielerinnen wandten sich in dieser Angelegenheit mit einem öffentlichen Schreiben an den Weltverband und sprachen insbesondere Präsident Gianni Infantino an. „Das Aramco-Sponsoring zeigt dem Frauenfußball den Mittelfinger“, so die klare Aussage der beteiligten Akteurinnen.



Im April diesen Jahres hatte die FIFA eine bis 2027 laufende Zusammenarbeit mit dem weltweit größten Öl- und Gasunternehmen verkündet, das zu zu 98,5 Prozent dem saudi-arabischen Staat gehört. „Aramco investiert lediglich fünf Prozent seines Kapitals in erneuerbare Energien und war ein großer Blockierer bei Klimaverhandlungen wie der COP (Conference of the Parties)“, heißt es auf der Website „Athletes of the World“, wo das Schreiben der Fußballerinnen veröffentlicht wurde.

Darüber hinaus werden vor allem die saudischen Menschenrechtsverletzungen, sowie die restriktive Politik gegenüber Frauen und der LGBTQIA+ Community angeprangert. „Wir stehen an der Seite von Frauen wie Manahel al-Otaibi und Salma al-Shehab, die das saudische Regime inhaftiert hat, nur weil sie friedlich ihre Gleichberechtigung zum Ausdruck gebracht haben. Die Sicherheit dieser Frauen, die Rechte der Frauen, die Rechte von LGBTQ+ und die Gesundheit des Planeten müssen eine viel höhere Priorität haben als das Geld, das die FIFA verdient“, stellte die ehemalige US-Kapitänin Becky Sauerbrunn klar, die zu den Unterzeichnerin des Briefes gehört.

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Weitere prominente Unterstützerinnen sind unter anderem Kanada-Kapitänin Jessie Flemming, Sofie Junge Pedersen aus Dänemark und Vivianne Miedema aus den Niederlanden. Aus den Reihen der deutschen Spielerinnen unterschrieb Paulina Krumbiegel, die aktuell für Juventus spielt.

Das Schreiben endet mit den eindringlichen Worten: „Dieses Sponsoring ist viel schlimmer als ein Eigentor für den Fußball: Die FIFA könnte genauso gut Öl auf den Platz gießen und es anzünden.“

(Photo by Luke Hales/Getty Images)


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