Frauen-WM: Infantino droht (deutschen) TV-Sendern

News | FIFA-Präsident Gianni Infantino hat damit gedroht, die Fußball-WM der Frauen in fünf europäischen Ländern nicht zu übertragen, sollten die Fernsehsender ihre Angebote nicht erhöhen. Damit wächst auch der Druck auf deutsche Sendeanstalten.
Infantino fordert höhere Angebote
Der Fußball-WM der Frauen, die am 20. Juli beginnt und von Australien und Neuseeland gemeinsam ausgerichtet wird, droht ein TV-Blackout. Wie verschiedene Quellen berichten, fordert FIFA-Präsident Gianni Infantino (53) im Poker um die TV-Rechte für das Turnier erneut höhere Angebote – andernfalls könnte es dazu kommen, dass die Spiele nicht im Fernsehen übertragen werden.
Die „enttäuschenden“ Angebote aus Großbritannien, Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich seien ein „Schlag ins Gesicht“ der Spielerinnen und „aller Frauen weltweit“, schrieb der Chef des Weltverbands demnach auf Instagram. Außerdem fügte er hinzu, es sei die „moralische und rechtliche Verpflichtung der Fifa, die Veranstaltung nicht unter Wert zu verkaufen.“
Laut Infantino hätten die europäischen Fernsehsender dem Weltfußballverband 1 bis 10 Millionen Dollar (800.000 bis 8 Millionen Pfund) für die Rechte angeboten, verglichen mit 100 bis 200 Millionen Dollar für die Fußballweltmeisterschaft der Männer. Sollten die Angebote weiterhin „nicht fair“ sein, sieht sich die FIFA Infantino zufolge gezwungen, die WM der Frauen in den genannten Ländern nicht auszustrahlen.
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Gut elf Wochen vor Beginn des Turniers ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Infantino betonte erneut, 100 Prozent der Rechteeinnahmen würden in den Fußball der Frauen fließen, da sich die Fifa „für gleiche Bedingungen und gleiche Bezahlung“ einsetze.
Er rufe daher „alle Spielerinnen, Fans, Fußballfunktionäre, Präsidenten, Premierminister, Politiker und Journalisten auf der ganzen Welt auf, eine faire Vergütung des Frauenfußballs zu unterstützen.“ Die Rechtevergabe für frühere Turniere wurde mit anderen Veranstaltungen wie der Fußballweltmeisterschaft der Männer gebündelt, allerdings hat die Fifa das Bieterverfahren nun getrennt.
Auch bei einer Diskussionsrunde in der Zentrale der Welthandlungsorganisation in Genf kam das Thema zur Sprache. Infantino argumentierte dabei, dass die FIFA ihre Zahlungen (Prämien und Organisationskosten) bei der diesjährigen WM um ein Drittel von 2019 auf 152 Millionen US-Dollar (138 Millionen Euro) anhebe. Die Einschaltquoten für die WM der Frauen würden bei 50 bis 60 Prozent der Quoten bei Männer-Turnieren liegen.
(Photo by FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images)
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