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90PLUS » Gianni Infantino: Wenn man nichts mehr spürt
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Gianni Infantino: Wenn man nichts mehr spürt

Marc Schwitzky
04.05.22, 10:09
Marc Schwitzky
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Kommentar | Gianni Infantino hat es einmal mehr geschafft: Der FIFA-Präsident hat mit seinen neuesten Aussagen erneut die Grenzen des moralisch Vertretbaren verlassen. Dieses Mal geht es um Arbeitsbedingungen in WM-Gastgeberland Katar.

Infantino: „Man gibt ihnen Stolz und Würde“

Auf einer Konferenz in Los Angeles hat sich FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) über die Arbeitsbedingungen in WM-Gastgeberland Katar geäußert und damit einmal mehr bewiesen, sein Gewissen vor langer Zeit an der Garderobe abgegeben und dann vergessen zu haben. „Wir dürfen eine Sache nicht vergessen, wenn wir über dieses Thema sprechen. Meine Eltern sind aus Italien in die Schweiz ausgewandert. Wenn man jemandem Arbeit gibt, auch unter harten Bedingungen, verleiht man ihm Würde und Stolz“, schwadronierte Infantino über die menschenverachtenden Zustände für die Arbeiter:Innen in Katar. Eine Aussage, die kaum dreister sein könnte. Menschen sterben für die WM, sie werden wie Sklaven gehalten und all ihrer Menschlichkeit beraubt – weiter weg von „Würde“ könnte all das nicht sein.

Doch es ging noch weiter. „Die Bedingungen für diese 1,5 Millionen Menschen verändern zu können. Das erfüllt uns auch mit Stolz.“ Stolz. Das muss man einmal sacken lassen. Ob der 6.500 verstorbenen Arbeiter:innen (die Zahl stammt vom Guardian) im Zusammenhang mit der WM-Infrastruktur von Stolz zu sprechen, könnte zynischer nicht sein. Aber laut Infantino sind es ja auch gar nicht über 6.000 Verstorbene sondern nur – festhalten – drei. Und sowieso: „Es könnten 6000 Arbeiter woanders ums Leben gekommen sein“ – ein Satz, dessen innere Logik sich nach nur einmaligen Nachdenken sofort zersetzt. Die FIFA sei nicht die Weltpolizei, so Infantino, man sei nicht für alles verantwortlich, was auf der Welt passiert. Das Leben muss angenehm sein, wenn man es sich so einfach macht. Als sei die Weltmeisterschaft durch eine Laune der Natur an das katarische Regime gegangen und nicht durch Korruption in höchstem Maße.

Verzweiflung und Abstumpfung

Infantino beteuert, dass sich die Zustände für die Arbeiter:Innen bereits drastisch verbessert hätten. Dem gegenüber stehen jedoch zahlreiche Expert:Innen-Interviews und Studien, die gegenteiliges dokumentieren. So berichtet zum Beispiel eine Amnesty-International-Studie von August 2021, dass allein zwischen 2010 und 2019 15.021 Gastarbeiter:innen in Katar gestorben sein sollen. Mangels Autopsien würden die genauen Todesursachen seitens Katar nicht auf die Arbeitsbedingungen zurückgeführt werden können, um die offiziellen Todeszahlung bewusst möglichst gering zu halten.

Leider kann dieser Kommentar keine neuen Erkenntnisse liefern, es sträubt sich jedoch auch in jedem/jeder Sportjournalist:Innen, die teils ekelhaften und realitätsverweigernden Aussagen Infantinos weiterhin nüchtern wiederzugeben – es würde ihnen eine unverdiente Legitimation schenken. Vielmehr sollen diese Zeilen die innere Müdigkeit, Verzweiflung und leider auch ein Stück weit Abstumpfung darstellen. Bei jeder neuen moralischen Entgleisung Infantinos schüttelt es einen kurz, nur um dann festzustellen, dass es einen ja eigentlich nicht mehr wundern kann. Man resigniert.

In den vergangenen Jahren, Monaten und Wochen wurde unzählige Kolumnen über Infantino und die FIFA geschrieben: wie sie die Werte des Sports mit Füßen treten, wie Unrechtsstaaten wie Russland und Katar in Schutz genommen werden und man sich ihnen sogar anbiedert, wie blutige Lügen verbreitet und gelebt werden – immer wieder dachte man, der menschliche Tiefpunkt sei erreicht gewesen. Immer wieder dachte man: aber jetzt muss sich doch etwas ändern. Immer wieder beweist uns Gianni-die-WM-Katar-wird-die-beste-aller-Zeiten-Infantino: es geht noch viel schlimmer, wenn man einfach nichts mehr spürt.

Marc Schwitzky

(Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images)

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