IFAB-Tagung: 5-Wechsel-Regel soll dauerhaft eingeführt werden – WM in Katar mit neuer Abseitstechnologie?

12. Juni 2022 | Global News | BY Michael Bojkov

News | Pandemie-bedingt führte das IFAB eine Regel ein, die es Mannschaften erlaubte, fünf statt der bisherigen drei Male innerhalb einer Partie auszuwechseln. Diese Regel soll nun dauerhaft eingeführt werden. Auch Wechsel nach Kopfverletzungen sowie die neue Abseitstechnologie sollen diskutiert werden.

IFAB diskutiert Auswechselregel und Abseitstechnologie

Am Montag tagt das International Football Association Board (IFAB) in Doha. Dort soll die Fünf-Wechsel-Regel dauerhaft in die offiziellen Fußball-Spielregeln aufgenommen werden. Das berichtet die BBC. Die Regel wurde wegen der Corona-Pandemie im Mai 2020 eingeführt. Einzig die Premier League entschied sich dagegen, die Regel über den Sommer 2020 hinaus fortzuführen. Stattdessen kehrte sie zu drei Wechseln pro Partie zurück.

Einige englische Klubs waren der Meinung, dass die neue Regel Vereinen mit größeren Kadern einen unfairen Vorteil verschaffen würde, und so wurde die Regelung auch für die Saison 2021/22 nicht eingeführt, trotz Empfehlung des IFAB. Im März stimmten die Klubs jedoch für eine Wiedereinführung der Regel zur Saison 2022/23.



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Die fünf Auswechslungen können in maximal drei Unterbrechungen während der regulären Spielzeit vorgenommen werden, ausgenommen sind Auswechslungen in der Halbzeitpause. Für Pokalwettbewerbe relevant: Geht es in die Verlängerung, darf ein sechster Spieler getauscht werden.

Auf der Tagesordnung des IFAB stehen außerdem Diskussionen über Auswechselspieler mit Kopfverletzung und über die halbautomatische Abseitstechnik. Im Dezember 2020 genehmigte das IFAB einen Versuch, der nur permanente Auswechslungen bei Gehirnerschütterungen zuließ, obwohl der Berufsfußballverband die Einführung von temporären Auswechslungen im Rahmen medizinischer Tests gefordert hatte.

Auch die halbautomatische Abseitstechnologie wurde bereits getestet, fand bei der vergangenen Klub-WM und dem FIFA-Arabien-Cup Anwendung. Die FIFA könnte bei der WM in Katar Ende des Jahres erstmals bei einem großen internationalen Turnier von der modernen Technologie Gebrauch machen. Das System arbeitet mit zehn Spezialkameras sowie mehreren Fernsehkameras, die 50 Mal pro Sekunde bis zu 29 Datenpunkte für jeden Spieler erfassen.

„Wir setzen den Test fort, um das Ziel zu erreichen: genauere und schnellere Entscheidungen bei Abseitsfällen“, sagte Pierluigi Collina (62), Vorsitzender des FIFA–Schiedsrichterausschusses, im Februar. „Jemand nannte es Roboter-Abseits, aber das ist es nicht. Die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten sind immer noch für die Entscheidung auf dem Spielfeld verantwortlich. Die Technologie gibt ihnen nur eine wertvolle Unterstützung, um präzisere und schnellere Entscheidungen zu treffen, vor allem, wenn das Abseits sehr eng und sehr schwierig ist“, so der mehrfache ehemalige Weltschiedsrichter.

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Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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