Ligue 1 Vorschau | Zwischen Tor-Rausch und Lazarett – PSG empfängt Rennes

27. Januar 2019 | Global News | BY Christoph Albers

PSG-Trainer Thomas Tuchel hat es nicht leicht dieser Tage, seine Auswahlmöglichkeiten sind angesichts der vielen Verletzungen im Mittelfeld und der Verbannung von Adrien Rabiot ziemlich eingeschränkt. Seine Wünsche bezüglich Transfers konnten ihm zudem auch bisher nicht erfüllt werden. Und nun fällt auch noch Neymar aus. Eine Chance für Stade Rennes?

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 21:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

FC Paris Saint-Germain

Das „magische Dreieck“ aus Cavani, Mbappe und Neymar, das am vergangenen Spieltag sagenhafte acht (!) Tore beim 9:0-Sieg über das Tabellen-Schlusslicht Guingamp erzielte ist somit gesprengt. Neymar hat sich am Mittwoch, beim 2:0-Sieg im Pokal gegen Straßburg, erneut am rechten Fuß verletzt und droht längere Zeit auszufallen. Tuchel muss hier also womöglich eine längerfristige Lösung finden.

Um die Torausbeute wird er sich aber wohl dennoch kaum sorgen müssen, schließlich sind Mbappe (schon 17 Ligatore) und Cavani (14 Ligatore) in Top-Form und sollten, zumindest in der Liga, für ausreichend Tore sorgen, um weiterhin so ungefährdet Richtung Titel zu gleiten. Der Vorsprung von zehn Punkten auf Rang zwei, obwohl man selbst noch drei Spiele weniger hat als Verfolger Lille (also potenziell 19 Punkte Vorsprung), sind ein mehr als sicheres Polster. Und mit Angel di Maria steht zudem ein weiterer sehr guter Ersatz zur Verfügung, der nicht zuletzt in der abgelaufenen Spielzeit nachgewiesen hat, dass er Neymar gut ersetzen kann. 

Die Situation im Mittelfeld ist dagegen schon deutlich dramatischer. Mit Julian Traxler, der seinerseits ja auch eher ein Offensiv-Spieler ist, und Nkunku stehen derzeit nur zwei gestandene Mittelfeldspieler zur Verfügung. Dazu kommen lediglich noch die Youngster Adli und Bernede, die ihrerseits erst im Sommer aus der zweiten Mannschaft hochgezogen wurden. 

Aus diesem Grund setzte Tuchel bereits die Abwehrspieler Alves und Marquinhos im defensiven Mittelfeld ein, um weitere Alternativen zu haben. Auch di Maria kann auf der „Acht“ zum Einsatz kommen, was eine weitere Option darstellen würde. In diesem Fall wäre im Angriff eine Position für Eric-Maxim Choupo-Moting oder auch Jese Rodriguez, der erst kürzlich mal wieder zu einem Einsatz kam, frei. 

Es wird also interessant zu sehen sein, welche Mannschaft Tuchel am Sonntag ins Rennen schickt, auch schon im Hinblick auf die Champions League Spiele gegen Manchester United in wenigen Wochen.

(Photo by FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

Stade Rennes

Stade Rennes gehört auf jeden Fall zu den Mannschaften, die man nur sehr schwer einschätzen kann. Ihre Saison verläuft sehr wechselhaft, gute und schlechte Phasen wechseln sich ständig ab. Im Dezember konnten sie beispielsweise sechs Spiele am Stück gewinnen, nur um dann Anfang Januar gegen die beiden Letzten der Tabelle, Guingamp und Monaco zu verlieren. 

Dennoch lief es zuletzt relativ gut, vier der letzten sechs Ligaspiele konnten gewonnen werden und nur eins ging verloren. In der Tabelle steht die Mannschaft auf einem akzeptablen neunten Platz und hat so langsam aber sicher wieder den Anschluss an die Europa League Plätze hergestellt. Ein Sieg gegen Paris wäre auf den Weg zur erneuten Qualifikation für das internationale Geschäft ein gehörige Boost. Der Auftrag ist also klar, auch wenn es allen klar sein dürfte, dass dazu eine absolute Ausnahmeleistung erforderlich ist. 

Seit dem Trainerwechsel, Julien Stephan hat die Mannschaft am 3. Dezember (also direkt vor dem starken Lauf) übernommen, scheint aber der Glaube an sich selbst zurückgekehrt zu sein, sodass es keineswegs auszuschließen ist. Die gute und vor allem kreative Offensivabteilung rund um Ismaila Sarr, der definitiv der interessantes Spieler dieser Mannschaft ist, M´Baye Niang, Julien Bourigeaud und Hatem Ben Arfa könnte dabei von großem Nutzen sein.

Insbesondere für Hatem Ben Arfa dürfte dieses Spiel zudem eine ganz besondere Bedeutung haben, schließlich hatte er einen eher unrühmlichen Abschied von PSG, bevor er sich Rennes anschloss, und dürfte dementsprechend heiß darauf sein es seinem alten Arbeitgeber mal so richtig zu zeigen. Es könnte sich also lohnen dem Dribbel-Künstler etwas genauer im Auge zu behalten. 

(Photo by FRED TANNEAU/AFP/Getty Images)

Prognose

PSG ist natürlich auch in diesem Spiel, allen Problemen zum Trotz, klarer Favorit und dürfte das Spiel unter normalen Umständen auch klar für sich entscheiden. Rennes ist jedoch ein Gegner, der zumindest das Potenzial hat die Pariser ordentlich zu ärgern. Sollten die Gastgeber auch nur einen Deut zu sehr nachgeben, wird Rennes das zu nutzen wissen. Das macht den Reiz dieses Spiels aus. Das Einschalten könnte sich also lohnen –  auch ohne die Kabinettstückchen Neymars.

Die mögliche Aufstellungen

Paris Saint-Germain: Buffon – Meunier, Kehrer, Thiago Silva, Bernat – Marquinhos – Alves, Draxler – di Maria – Cavani, Mappe

Stade Rennes: Koubek – Hamari Traore, Mexer, Damien da Silva, Lea Siliki – Andre, Grenier – Sarr, Ben Arfa, Bourigeaud – Niang

(Photo by FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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