Jordan Beyer sorgt für Aufsehen – Max Meyer brilliert | Deutsche im Ausland

6. April 2023 | Spotlight | BY Jannek Ringen

Spotlight | In unserer neuen Rubrik „Deutsche im Ausland“ wollen wir euch jeden Monat vorstellen, welche deutschen Spieler oder Trainer im Ausland für Aufsehen sorgen. Kevin Schade feierte trotz Problemen sein DFB-Debüt und Max Meyer ist Führungsspieler in der Schweiz.

Schade feiert DFB-Debüt – Max Meyer brilliert in Luzern

Ilkay Gündogan (Manchester City)

Ilkay Gündogan (32) spielt seit 2016 für Manchester City und führt die Mannschaft in dieser Saison als Kapitän und rechte Hand von Pep Guardiola aufs Feld. Auch in diesem Jahr ist der Mittelfeldspieler ein wichtiger Faktor im Spiel der Cityzens. 25 Spiele absolvierte der deutsche Nationalspieler in der Premier League und konnte neben vier erzielten Toren auch drei weitere Treffer vorbereiten.

Zuletzt waren allerdings weniger seine Leistungen auf dem Platz als ein Thema, sondern vielmehr seine persönliche Zukunft über den kommenden Sommer hinaus. Nach sieben Jahren läuft nämlich der Vertrag von Gündogan in aus. Pep Guardiola würde gerne mit dem Mittelfeldspieler verlängern, allerdings führt eine heiße Spur in die alte Heimat seines Trainers: Barcelona. Die Katalanen möchten Gündogan unbedingt verpflichten, aber noch ist nicht klar, wo es für den 32-Jährigen nach der Saison weitergehen wird.

Ilkay Gündogan im Trikot von Manchester City.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Kevin Schade (FC Brentford)

Im Winter schloss sich Kevin Schade (21) überraschend dem FC Brentford auf Leihbasis an. Sollte der 21-Jährige auf eine gewisse Anzahl von Einsätzen kommen, greift eine Kaufpflicht von 25 Millionen Euro, was ihn zum teuersten Transfer der Freiburger Vereinsgeschichte machen würde.

Winterneuzugänge haben es bekanntlich oftmals schwer, in eine funktionierende Mannschaft zu kommen. Ähnlich ergeht es Schade in Brentford. Aktuell kommt der temporeiche Außenspieler auf sieben Einwechslungen und nur einen Startelfeinsatz. Der FC Brentford ist eine der Überraschungsmannschaften der Saison und in Thomas Franks favorisiertem 4-3-3-System hat der ehemalige Freiburger mit Yoane Wissa und Bryan Mbeumo starke Konkurrenz.

Trotz der geringen Einsatzzeit bei seinem neuen Arbeitgeber wurde Schade von Bundestrainer Flick für die Länderspiele im März gegen Peru und Belgien nominiert. Er war eine der Überraschungen im Kader des DFB. Nachdem er gegen Peru bereits zu seinem Debüt kam, steuerte er gegen Belgien eine Torvorlage bei.

Mehr News und Storys rund um den internationalen Fußball



Malick Thiaw (AC Milan)

Malick Thiaw (21) schloss sich kurz vor Ende des Sommertransferfensters dem italienischen Meister AC Mailand an und verließ Bundesliga-Aufsteiger Schalke. Sein Start in Mailand verlief äußerst holprig, sein Debüt für die Rossoneri gab er Mitte Oktober. In 2022 fand er sich oftmals auf der Bank wieder und kam auf nur vier Einsätze.

Im Februar wendete sich das Blatt. Durch eine Verletzung des gesetzten Fikayo Tomori rutschte Thiaw in die Startelf und wusste in Hin- und Rückspiel der Champions League gegen die Tottenham Hotspur zu überzeugen. Neben einem guten Spielaufbau zeichnet sein Spiel vor allem die Zweikampfstärke aus. Mit einer Zweikampfquote von 68 Prozent gehört er zu den besten Zweikämpfern der Serie A.

Stefano Pioli lässt den AC Mailand zumeist im 3-4-2-1 auflaufen. In der Innenverteidigung sind Fikayo Tomori und Pierre Kalulu gesetzt. Die starken Leistungen von Thiaw haben einen Zweikampf zwischen ihm und dem erfahrenen Dänen Simon Kjaer ermöglicht. Oft hatte Thiaw die Nase vorn, doch nach der Länderspielpause befand sich Kjaer beim Kantersieg in Neapel (4:0) in der Startelf. Der ehemalige Schalker saß über die gesamte Spielzeit auf der Bank.

Malick Thiaw verteidigt Harry Kane.

(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)

Jordan Beyer (FC Burnley)

Der FC Burnley marschiert derzeit durch die Championship und peilt den direkten Wiederaufstieg an. Einen Beitrag zum Höhenflug der Clarets trägt Jordan Beyer (22) bei. Der Verteidiger wurde von Gladbach zum Premier-League-Absteiger ausgeliehen und hat sich zu einer festen Größe im Team von Vincent Kompany gemausert.

Beyer spielt nicht nur beim Tabellenführer, sondern auch beim Team mit dem meisten Ballbesitz in der Championship. Dies liegt vor allem auch an Beyer und seinem Innenverteidiger-Kollegen Tyler Haarwood-Bellis, der als ein vielversprechendes englisches Innenverteidiger-Talent gilt. Im Spiel von Burnley sind zahlreiche spielerische Elemente zu erkennen und Kompany konnte das Team fußballerisch extrem weiterentwickeln. Kleine Empfehlung der Redaktion: Schaut euch Spiele des FC Burnley an.

Beyer ist mit 92 Prozent Passquote einer der besten Innenverteidiger der Liga und kann das Spiel auch über Dribblings eröffnen. Der kommende Sommer könnte für den weiteren Verlauf des Defensivakteurs sehr wichtig werden: Kehrt der 22-Jährige zu Gladbach zurück oder verpflichtet ihn der FC Burnley fest? An Optionen dürfte es Beyer nach dieser Saison nicht mangeln.

Max Meyer (FC Luzern)

Kommen wir zu Max Meyer (27), der sich vor einigen Jahren in einer kuriosen Debatte über seine „Weltklasse“ zwischen Berater Roger Wittmann und dem ehemaligen S04-Sportvorstand Christian Heidel wiederfand. Im zarten Alter von 22 Jahren ließ Meyer seinen Vertrag auf Schalke auslaufen, um den nächsten Schritt zu machen. Laut Berater Wittmann würde der Mittelfeldspieler „in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler sein“. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Meyer scheiterte bei Crystal Palace, dem 1. FC Köln, Midtjylland und Fenerbahce.

Mittlerweile hat Max Meyer in Luzern sein Glück gefunden. Der Club verpflichtete ihn im August und befindet sich aktuell in Schlagdistanz zu den Europapokalplätzen. Ein entscheidender Faktor hierbei: Max Meyer. In 21 Spielen konnte der 27-Jährige neun Tore erzielen und konnte drei weitere vorbereiten. Ohne Meyer würde der Club wahrscheinlich tief im Abstiegskampf stecken.

Meyer spielt in Luzern meist auf der Zehn oder als Achter und kann sich voll auf seine offensiven Aufgaben konzentrieren. Das Team arbeitet für ihn mit und so kann der vierfache deutsche Nationalspieler seine Kreativität aufleben lassen. Vielleicht wird er ja noch für den ein oder anderen Bundesligisten interessant. In den kommenden Wochen muss Luzern allerdings ohne seinen Kreativspieler auskommen. Meyer sah bei der 1:2-Niederlage gegen Sion wegen Meckerns die rote Karte.

Ralf Rangnick (Österreich)

Da vor kurzem die Länderspielpause stattfanden, lohnt es sich ebenfalls, auf einen Nationaltrainer zu schauen. Ralf Rangnick (64) übernahm vergangenes Jahr den Trainerposten bei der österreichischen Nationalmannschaft. Der Routinier soll den österreichischen Fußball nach der verpassten WM-Teilnahme wieder aufbauen und für die EM 2024 in Deutschland konkurrenzfähig machen.

Der Start für den ehemaligen Trainer von Manchester United gestaltete sich äußerst schwierig. Von sechs Spielen in der Nations League konnten die Österreicher nur eines gewinnen und mussten sich viermal geschlagen geben. Der Auftakt zur EM-Qualifikation hingegen ist geglückt: Mit zwei Siegen gegen Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1) startete man optimal in die Qualifikation.

(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


Ähnliche Artikel