Milan vs Juventus – Wer legt den Grundstein für das Endspiel?

Vorschau | Die Coppa Italia kann im Halbfinale mit einem echten Klassiker des italienischen Fußballs aufwarten: Die AC Milan empfängt Rekordmeister- und pokalsieger Juventus zum Hinspiel.
Anpfiff der Partie ist am Donnerstag, 20:45 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).
Milan
Können die „Rossoneri“ ihre hauseigene Juventus-Krise endlich beilegen? Wenn man berechtigte Chancen auf einen Erfolg im nationalen Pokalwettbewerb haben möchte, dann sollte dieser negative Lauf besser zeitnah sein Ende finden. Denn die letzten fünf Spiele in der Serie A verlor der siebenfache Champions League-Sieger gegen den Dauermeister des Landes allesamt. Gerade erst im November hatte Milan trotz ansprechender Leistung bei dem 0:1 im Allianz Stadium das Nachsehen.
Der Pokalwettbewerb könnte zudem die Chance für den gefallenen Riesen sein, die laufende Runde noch adäquat zu beenden. In der Serie A ist bestenfalls noch die Qualifikation für die Europa League möglich, der Rückstand auf die Champions League-Ränge beträgt momentan zehn Punkte. Mit neun Siegen und ebenso vielen Niederlagen dümpelt Milan auf einem enttäuschenden zehnten Platz herum. Die 2:4 Niederlage gegen den (in diesem Jahr weitaus erfolgreicheren) Stadtrivalen Inter vom Sonntag steht sinnbildlich für den Verlauf dieser Saison.
Nach einer 2:0 Führung zur Halbzeit kassierte die Mannschaft von Trainer Stefano Pioli im zweiten Durchgang noch vier Gegentreffer. Das Team zeigt zwar ab und an vielversprechende Ansätze, letzten Endes fehlt dem nicht wirklich ausbalancierten Kader qualitativ schon ein gutes Stück sogar zur nationalen Spitze. Diese Ansprüche werden zwar Jahr für Jahr vor der Saison anders formuliert, die Führung des Klubs trägt durch Unbeständigkeit in allen personellen Angelegenheiten maßgeblich zu dieser seit Jahren bestehenden Stagnation bei.
Milan konnte die Coppa Italia letztmals in der Saison 2002/03 gewinnen. Auf dem Weg ins Halbfinale schaltete man die Ligakonkurrenten SPAL und Torino aus.
Juventus
Vor rund zwölf Monaten fegte Juventus äußerst souverän durch alle drei Wettbewerbe. Rückblickend kann man durchaus sagen, dass der letztendlich mäßige Ausgang der Saison mit nur dem Gewinn der Meisterschaft genau in der Coppa Italia seinen Start nahm. Die „Alte Dame“ ging nämlich zu Beginn des Jahres 2019 völlig überraschend mit 0:3 bei Atalanta baden und musste schon zu diesem Zeitpunkt den bis dahin validen Traum vom Triple begraben.
Mit diesem Traum ging genauso ein gewisser Nimbus dahin, was sich später im überraschenden Aus in der Königsklasse gegen Ajax sowie einigen Pleiten in der Serie A in der Rückrunde bestätigen sollte. Ein solcher Nimbus umgibt die „Bianconeri“ in diesem Jahr erst gar nicht. Die Spitze in der Serie A konnte man nach einem zähen Herbst zwar kurz nach dem Jahreswechsel von Inter erobern, eine wahre Dominanz in gewohnter Manier setzte allerdings daraufhin nicht ein.
Dies zeigt sich allein an den Pleiten bei Krisenkind Napoli vor zwei Wochen sowie Aufsteiger Verona am letzten Samstag. Hätte Konkurrent Inter nicht selbst einen durchwachsenen Start in das neue Jahr hingelegt, wäre Juventus die Führung der Tabelle schon längst wieder verloren. So liegt man derzeit punktgleich mit den „Nerazzurri“ weiterhin auf dem ersten Platz in der Serie A, die neunte Meisterschaft in Folge wirkt aktuell aber keinesfalls als gesichert. Gerade das Auftreten auf fremden Plätzen sollte Trainer Maurizio Sarri vor der nicht zu verachtenden Aufgabe im Pokal heute Abend die Sorgenfalten ins Gesicht (oder die Zigarette in den Mund) treiben.
Juventus besiegte in den Runden vor dem Halbfinale Udinese sowie die AS Roma. Der italienische Rekordmeister gewann diesen Wettbewerb letztmals in der Saison 2017/18 und ist mit insgesamt 13 Triumphen auch hier landesweit der Rekordträger.
Prognose
Die Gastgeber haben am letzten Sonntag eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen. Es ist vor dieser Begegnung fraglich, wie sich die Pleite im Stadtderby physisch und psychisch auf die Mannschaft auswirkt. Aber auch die Gäste kommen mit einem Dämpfer im Gepäck nach Mailand, sollten aber wegen der größeren individuellen Klasse deutliche Vorteile in diesem Matchup haben.
Mögliche Aufstellungen:
Milan: G. Donnarumma – Calabria, Kjaer, Romagnoli, Theo Hernandez – Kessie, Bennacer – Castillejo, Calhanoglu, Rebic – Ibrahimovic
Juventus: Buffon – Cuadrado, Bonucci, Rugani, Alex Sandro – Bentancur, Pjanic, Matuidi – Ramsey – Dybala, Ronaldo
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(Photo by Tullio M. Puglia/Getty Images)
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