„Reclaim the Game“ – Fan-Organisationen wollen „das System reparieren“

21. Mai 2021 | Global News | BY Marc Schwitzky

News | Internationale Fan-Organisationen haben auf die gescheiterten Super-League-Pläne reagiert und mit „Reclaim the Game“ eine Reformforderung formuliert. Sie verlangen u.a. mehr Fanbeteiligung in Entscheidungsprozessen, stärkere Regulierung der Vereine und bessere Wettbewerbsgleicheit. 

Nach Super-League-Fiasko: „Reclaim the Game“ fordert klare Maßnahmen

Am Freitag ist eine neue Website online gegangen, die sich klar und deutlich an die Fußballfunktionäre dieser Welt richtet. „Reclaim the Game“ heißt das Motto mit gleichnamigen Hashtag. Es ist eine Reaktion der Fußballfans auf die zuletzt öffentlich gewordenen Super-League-Pläne zwölf internationaler Topklubs, die sich mittlerweile zerschlagen haben. Im Impressum wird der Football Supporters Europe e.V. geführt, ein Netzwerk von Fußballfans in Europa, mit Mitgliedern in derzeit 48 UEFA-Mitgliedsländern. „Das Super-League-Fiasko hat einmal mehr gezeigt: Das System Profifußball ist kaputt“, heißt es auf der Website. „Für viele Fans aus ganz Europa sei das keine Überraschung. „Wir erwarten nun, dass UEFA, Verbände, Ligen, Vereine und Politiker ihr Wort halten und endlich anfangen, das System zu reparieren.“

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„Reclaim the Game“ ist eine Reformforderung der Fans mit elf Oberpunkten. Der erstgenannte ist „Fanbeteiligung“. „Wenn ‚Fußball ohne Fans nichts ist‘, sollten wir als wichtige Interessenvertreter:innen anerkannt und in alle Diskussionen und Entscheidungen über die Zukunft des Fußballs einbezogen werden“, wird gefordert. Darüber hinaus wird eine strengere Regulierung der Klubs eingefordert. „Reiche Vereine sollten nicht allein die Macht haben, den Fußball zu führen und über seine Zukunft zu entscheiden“, heißt es. „Die Regeln sollten gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, Transparenz fördern, alle Beteiligten gleichermaßen verantwortlich machen und alle Ebenen des Fußballs schützen.“

„Reclaim the Game“ fordert faireren Wettbewerb uvm.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Wettbewerbsgleichheit. „Die wachsende Kluft zwischen den Ligen und innerhalb der Ligen schwächt den sportlichen Wettbewerb und hat den Fußball vorhersehbarer gemacht“, wird analysiert. „Die einzige Möglichkeit, diesen Trend umzukehren, besteht darin, die Ressourcen gerechter zu verteilen und ausschließlich sportliche Leistung zu belohnen.“

Die weiteren Forderungen: „Respekt gegenüber Fans und Fankultur“, „Wahlfreiheit“, „Bezahlbarer Fußball“, „Fußball für alle“, „Gerechtere Verteilung“, „Rücknahme der UEFA-Champions-League-Reformen“, „Schutz unserer Vereine durch nationale Regierungen und die EU“ und „Begrenzung des Einflusses der reichen Vereine durch Verbände und Ligen“. In Deutschland findet „Reclaim the Game“ z.B. das Bündnis Aktiver Fußball-Fans (BAFF) Unterstützung.

Foto: xAdamxDavyx/IMAGO

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.


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