Neuer türkischer Fußball-Held? Das spektakuläre Abenteuer von Thomas Reis
15. Oktober 2024 | Global News | BY Philipp Overhoff
Seit seinem Rauswurf beim FC Schalke 04 ist Thomas Reis aus dem Blickwinkel des deutschen Fußballfans nahezu verschwunden – dabei läuft es für den 51-Jährigen besser denn je. Aktuell spielt er sogar um den Gewinn der türkischen Meisterschaft mit.
Reis überrascht in der Türkei
Beim VfL Bochum war Thomas Reis einst gefeierter Aufstiegstrainer, auf Schalke konnte er den Abstieg trotz eines starken Schlussspurts in der Saison 2022/2023 nicht verhindern. Der Start in die vergangene Zweitliga-Spielzeit misslang dann jedoch völlig, weshalb die Königsblauen nach nur sieben Spieltagen die Reißleine zogen.
Zum ersten Juli unterschrieb Reis nach mehrmonatiger Pause dann einen Vertrag beim weniger bekannten Süper-Lig-Klub Samsunspor. Die Vorzeichen in der Schwarzmeer-Region waren alles andere als positiv, da der Verein aufgrund einer Transfersperre keinerlei personelle Aktivitäten unternehmen durfte. Der deutsche Trainer füllte seinen Kader daher vor allem mit Leih-Rückkehrern und Jugendspielern auf, weshalb Samsunspor vor Saisonbeginn als einer der größten Abstiegskandidaten galt.
Doch dieser These widersprechen Reis und seine Spieler bislang komplett. Nach acht Spieltagen liegen die Rot-Weißen auf einem herausragenden zweiten Tabellenplatz und kommen dabei auf einen Punkteschnitt von 2,25 pro Partie. Samsunspor lässt dabei namhafte Klubs wie Fenerbahce oder Besiktas hinter sich und ist derzeit erster Verfolger von Spitzenreiter Galatasaray. Am kommenden Sonntag empfängt das Sensationsteam der Süper Lig Fener vor den eigenen Fans und kann den Vorsprung auf die Istanbuler somit noch weiter ausbauen.
Van Drongelen als Schlüsselspieler
Reis lässt seine Mannschaft aus einer stabilen Defensive heraus reagieren, die bislang lediglich sieben Gegentreffer hinnehmen musste. Ein essenzieller Bestandteil des Abwehr-Bollwerks ist dabei der ehemalige Bundesliga-Legionär Rick van Drongelen. Beim HSV galt der Niederländer einst als großes Talent, konnte sich jedoch – auch verletzungsbedingt – nie wirklich durchsetzen. Nach einem Intermezzo bei Union Berlin war der mittlerweile 25-Jährige an Hansa Rostock ausgeliehen, danach folgte der Wechsel in die Türkei.