„FIFA kümmert sich nicht um uns“ – Shakhtar Donetsk fordert hohen Schadensersatz

18. Juli 2022 | Global News | BY Joel Horz

News | Der ukrainische Fußballverein Shakhtar Donetsk fordert eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 50 Millionen Euro von der FIFA. Grund dafür ist eine Entscheidung der FIFA, die es ausländischen Spielern erlaubt, ihre Verträge in dem vom Krieg zerrütteten Land einseitig auszusetzen.

„Niemand kümmert sich um die ukrainischen Vereine“

Einem Bericht von The Athletic zufolge fordert der ukrainische Fußballverein Shakhtar Donetsk 50 Millionen Euro Schadensersatz vom Weltfußballverband FIFA. Nach Ausbruch des Krieges gab die FIFA am 21. Juni ein Urteil bekannt, das besagt, dass ausländische Spieler und Trainer das Recht haben, ihre Arbeitsverträge mit ukrainischen Vereinen bis zum 30. Juni 2023 auszusetzen, sofern bis zum 30. Juni dieses Jahres keine einvernehmliche Lösung zwischen dem Spieler oder Trainer und seinem Verein gefunden werden kann. Der Klub legt nun Berufung gegen das Urteil ein und erwartet mit dem Weltfußballverband einen Rechtsstreit in Höhe von über 50 Millionen Euro.

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Im Fall von Shakhtar befanden sich zum Zeitpunkt des Urteils 14 ausländische Spieler im Kader. Nach der russischen Invasion der Ukraine beabsichtigte der Verein mehrere Verkäufe, um so wichtige Mittel zur Deckung der Verluste des Vereins und zur Unterstützung der humanitären Hilfe im Krieg zu erhalten. Durch das Urteil der FIFA verpasste Donetsk laut Geschäftsführer Sergei Palkin (47) Einnahmen in Höhe von 50 Millionen Euro durch Verkäufe dieser ausländischen Spieler. Daher legt der Klub beim Schiedsgericht für Sport (Court of Arbitration for Sport, kurz: CAS) nun Berufung gegen das FIFA-Urteil ein und fordert neben den 50 Millionen Euro-Schadensersatz auch die Aufhebung des Urteils. Zudem soll die FIFA jegliche anfallende Gerichtskosten übernehmen.

In einem exklusiven Interview von Sergei Palkin mit The Athletic zeigt sich der Geschäftsführer enttäuscht vom Weltverband rund um Präsident Gianni Infantino (52): „Jeder glaubt, dass wir eine Fußballfamilie sind. Diese Entscheidung hat diesen Slogan einfach durchgestrichen. Wir sind keine Fußballfamilie, denn niemand kümmert sich um die ukrainischen Vereine. Das ist sehr schade. Die FIFA kümmert sich nicht um uns.“

(Photo by Milos Bicanski/Getty Images)

Joel Horz

Durch seine Adern fließt anstatt rot, schwarz und gelbes Blut. Der junge Mario Götze von 2010 entfachte in ihm die Leidenschaft für offensiven und technisch starken Fußball. Joel interessiert sich vor allem für Statistiken des Fußballs.


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