UEFA reagiert auf Super-League-Urteil: „Bedeutet keine Bestätigung“

21. Dezember 2023 | News | BY Antonio Riether

Am Donnerstag stufte der Europäische Gerichtshof die Monopolstellung der UEFA sowie der FIFA als nicht vereinbar mit europäischem Wettbewerbsrecht ein, somit öffnete er die Tür für die Gründung einer Super League. Die Europäische Fußball-Union reagierte kurz nach der Bekanntgabe des Urteils auf die Niederlage.

UEFA verliert vor Gericht: Urteil bedeutet „keine Billigung der ‚Super League'“

Nach einem 17 Monate langen Verfahren stellte der EuGH nun einen „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung“ durch UEFA und FIFA fest und gab somit der Gründung der umstrittenen Super League statt. Während der FC Barcelona, einer der Mitinitiatoren der europäischen Eliteliga, seine Freude über den Gerichtsentscheid zum Ausdruck brachte, liest sich das Statement der UEFA ganz anders.



„Die UEFA nimmt das heutige Urteil des EuGH im Fall der European Super League zur Kenntnis“, teilte der europäische Kontinentalverband auf seiner Homepage mit, betonte jedoch, dass das Urteil „keine Billigung oder Bestätigung der sogenannten ‚Super League'“ bedeute. „Es unterstreicht vielmehr einen bereits bestehenden Mangel im Rahmen der UEFA-Vorabgenehmigung, ein technischer Aspekt, der bereits anerkannt und im Juni 2022 behoben wurde“, beschwichtigt die UEFA. Sie sei von der „Robustheit ihrer neuen Regeln überzeugt, insbesondere davon, dass sie mit allen relevanten europäischen Gesetzen und Vorschriften übereinstimmen“.

Die Kontinental-Konföderation ging noch weiter, sie bleibe entschlossen, „die solidarische europäische Fußballpyramide aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sie weiterhin den allgemeinen Interessen der Gesellschaft dient“, hieß es in der Stellungnahme. „Wir werden das europäische Sportmodell weiterhin gemeinsam mit Nationalverbänden, Ligen, Vereinen, Fans, Spielern, Trainern, EU-Institutionen, Regierungen und Partnern gestalten“, erklärte die UEFA. Die besagte Fußballpyramide sei „von den Fans und allen Beteiligten zu ihrem unersetzlichen Modell erklärt“ worden, außerdem werde sie „durch europäische und nationale Gesetze gegen die Gefahr von Abspaltungen geschützt“.

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Ob die Europäische Fußball-Union tatsächlich rechtlich am längeren Hebel sitzt, ist angesichts des jüngsten Urteils fraglich. Wie nun gerichtlich bestätigt wurde, sei die Androhung von Sanktionen bis hin zum Ausschluss von eigenen Wettbewerben vonseiten der UEFA oder FIFA nicht rechtskonform. Zudem bräuchte es für neue Wettbewerbe keine Genehmigung durch die beiden mächtigen Verbände. Weil die Debatte über die kartellrechtlichen Fragen hinausgeht, könnte in einem anderen Bereich eine Gegenklage von UEFA und FIFA folgen.

(Photo by FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images)


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