Die Klub-WM verspricht spektakulären Fußball auf höchstem Niveau und faszinierende Begegnungen zwischen den besten Teams der Welt. Dieses globale Sportereignis weckt große Erwartungen und Hoffnungen – doch hinter der glänzenden Inszenierung gibt es Aspekte, die nicht nur Fans zum Nachdenken anregen.
Leere Ränge trotz großer Stadien
Trotz großer Arenen bleiben viele Plätze bei mehreren Partien leer, was die Atmosphäre in den Stadien spürbar beeinträchtigt. So kamen beim Duell zwischen Chelsea und Los Angeles FC im 71.000 Zuschauer fassenden Mercedes-Benz-Stadium nur etwa 22.000 Fans, und beim Spiel Ulsan Hyundai gegen Mamelodi Sundowns fanden im 25.500 Zuschauer fassenden Stadion offiziell rund 3.400 Besucher den Weg ins Stadion – vor Ort schätzte ein Reporter die tatsächliche Zahl sogar auf nur etwa 500.
Demgegenüber gab es auch gut besuchte Spiele, etwa das Aufeinandertreffen von Paris Saint-Germain gegen Atlético Madrid, das mit über 80.000 Zuschauern eine starke Kulisse bot. Die FIFA hat bereits reagiert und die Ticketpreise gesenkt sowie gezielte Umsitzungen eingeführt, um leere Plätze im TV-Bild zu kaschieren. Insgesamt meldet das Turnier trotz einzelner Schwächen beachtliche Besucherzahlen, doch der große Zuspruch in den USA bleibt noch aus.
Hitze und Unwetter – große Herausforderung für alle Beteiligten
Bereits vier Partien mussten wegen Gewittern und starkem Regen verschoben werden, etwa das Duell Benfica gegen Auckland City in Orlando mit einer mehr als zweistündigen Verzögerung. Die FIFA reagierte mit zusätzlichen Erfrischungspausen und der Erlaubnis, Wasserflaschen im Stadion mitzuführen, um die Spieler und Zuschauer zu schützen. Experten warnen jedoch, dass die extreme Hitze ein ernstes Signal für die kommende Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko darstellt.
Ein besonders anschauliches Beispiel liefert das Match zwischen Borussia Dortmund und Mamelodi Sundowns. Nach dem 4:3-Sieg kommentierte BVB-Trainer Niko Kovac: „Die Spieler müssen da schon wie ein Grillhähnchen gebraten werden.“ Die Ersatzspieler suchten zunächst die klimatisierte Kabine auf, während auf der Bank Kühlstäbe und eiskalte Tücher zum Einsatz kamen. Trotz dieser Maßnahmen fühlten sich die Bedingungen an wie ein Saunabesuch.
Anders als Dortmund und andere europäische Teams sind viele Teams aus Afrika, Asien oder Südamerika Hitze gewohnt und kommen besser mit solchen Extremen zurecht. Diese Tatsache sollte man als Wettfreund unbedingt im Hinterkopf behalten. Vor dem Tippen sollte man unbedingt mehr Details finden und sich über die Spielbedingungen bestmöglich informieren. Auf diese Weise kann man nämlich leicht an Top-Quoten auf Außenseiter kommen – was sich am Dortmunder Beispiel bestens erkennen lässt.
Spielfeldqualität sorgt für Kritik bei Profi-Teams
Die Klagen über den Zustand der Spielfelder in den amerikanischen Stadien nehmen zu. PSG-Trainer Luis Enrique äußerte sich nach dem Sieg gegen die Seattle Sounders ernüchtert: „Der Zustand des Spielfelds ist entscheidend. Wir sind weit entfernt von europäischen Stadien.“ Er verglich die Spielfläche mit einem „NBA-Court mit Löchern“ und kritisierte das unkontrollierbare Ballverhalten.
Diese Kritik wird von mehreren Teams bestätigt. Palmeiras und FC Porto bemängelten nach ihrem torlosen Unentschieden im MetLife Stadium die weiche und unebene Rasenqualität, die Ballkontrolle und Bewegungsfreiheit erschwert. Auch Jude Bellingham von Real Madrid warnte vor der Belastung für die Knie durch den schlechten Untergrund und hofft auf Verbesserungen vor der WM 2026. Selbst Spieler von Borussia Dortmund und weitere Profis wie Sergio Ramos sowie Chelsea-Coach Enzo Maresca beschrieben die Trainingsplätze als „überraschend schlecht“ und nicht international wettbewerbsfähig. Die Qualität der Spielfelder bleibt ein entscheidender Kritikpunkt, der das Image des Turniers beeinträchtigen kann.
Mehr Chance als Makel?
Trotz aller berechtigten Kritik ist es verfrüht, die Klub-WM 2025 als Flop abzutun. Die hohen Ticketpreise und die relative Fußballferne der USA erklären zumindest teilweise die überschaubare Besucherresonanz. Auch die Begegnungen mit exotischen Teams sind für viele Zuschauer Neuland, bieten aber genau deshalb einen besonderen Reiz.
Historisch gesehen waren neue Wettbewerbe und internationale Turniere oft mit Skepsis behaftet. Lothar Matthäus weist zurecht darauf hin, dass insbesondere in Deutschland neue Formate kritisch gesehen werden, während weltweit ein offenerer Umgang herrscht. Die Fußballgeschichte zeigt, dass sich Akzeptanz und Begeisterung nach einer gewissen Anlaufzeit einstellen – so wie einst bei den ersten Welt- und Europameisterschaften.
Die Klub-WM hat mit ihrem internationalen Anspruch und den Begegnungen, die es vorher nie gab, viel Potenzial. Mit der nötigen Geduld und gezielter Optimierung der Rahmenbedingungen kann das Turnier noch zu einem echten Highlight werden