90PLUS-Jahresawards 2023: Wer ist der Newcomer des Jahres?

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Dass er erst 17 und damit noch nicht einmal volljährig ist, merkt man ihm auf dem Platz nicht an. Seine Bewegungsabläufe und seine Ballführung sind für einen Spieler seines Alters nahezu überragend. Zudem verfügt er über eine enorme Spielintelligenz sowie über exzellente technische und physische Fähigkeiten, die denen seiner älteren Kollegen in nichts nachstehen. Coach Enrique höchstpersönlich bezeichnete seine Nummer 33 stolz als „ein Vorbild für alle Spieler, die Profis werden wollen“. Französische Medien gaben ihm unlängst den Titel „gamin d’or“, auf Deutsch „Goldjunge“. Zaïre-Emery steht eine lange Karriere auf höchstem Niveau bevor – und sie hat tatsächlich gerade erst angefangen.

Damian Ozako

Kandidat 2: Xavi Simons

Eine exquisite fußballerische Ausbildung genoss der aus Amsterdam stammende Shootingstar Xavi Simons in der renommierten La-Masia-Jugendakademie des FC Barcelona. 2019 folgte der Abschied aus Katalonien, allerdings stand mit Paris sofort die nächste Metropole in der Vita des Hochbegabten. Im PSG-Starensemble konnte sich der schmächtige Flügelspieler jedoch nicht nachhaltig durchsetzen, sodass im Sommer 2022 der Schritt in die heimische Eredivisie – zur PSV Eindhoven – die logische wie erfolgreiche Konsequenz war.

Vor der Saison 2023/24 machte Paris Saint-Germain von einer Rückkaufoption Gebrauch, verlieh Xavi aber direkt zu RB Leipzig. Bei den Sachsen hat sich der mittlerweile 20-Jährige zum Newcomer dieser Spielzeit gemausert. Insbesondere in puncto Effizienz offenbart der elffache niederländische Nationalspieler einen großen Schritt in der Entwicklung. In wettbewerbsübergreifend 25 Partien stehen sechs Treffer sowie neun Assist für den 1,79 Meter großen Virtuosen zu Buche. Mit sieben Torvorlagen darf er sich bislang als einer der besten Vorbereiter der aktuellen Bundesliga-Saison bezeichnen.

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Im Team von Trainer Marco Rose überzeugt Xavi als Initiator vieler Angriffe, bewegt sich geschickt zwischen den Räumen und sucht überdies auch selbst häufig den Abschluss. Die Dribbelkünste des Senkrechtstarters sind spektakulär wie atemberaubend, wenngleich eine gewisse Theatralik (noch) regelmäßig zur Berufsausübung des Jungprofis gehört. Starke 1,8 Dribblings (9. Platz im Bundesliga-Ranking) sowie 2,1 Key Passes (11. Platz) pro 90 Minuten belegen die Bedeutung des Offensivakteurs für das RB-Spiel.

Im kommenden Sommer endet nach heutigem Stand das erfolgreiche Leihgeschäft. Bei PSG hat Xavi noch einen gültigen Anschlussvertrag bis 2027. Unlängst äußerte sich der Sportdirektor der roten Bullen, Rouven Schröder, jedoch optimistisch, die Leihe um ein weiteres Jahr auszudehnen. „Er fühlt sich pudelwohl. Ich denke, das ist eine gute Grundvoraussetzung (…) Wir können die Rahmenbedingungen schaffen, dass er es sich nochmal vorstellen kann.“

Steven Busch

Kandidat 3: Lamine Yamal

Der FC Barcelona bringt häufiger sehr gute Talente hervor, die schon früh den Sprung in die erste Elf schaffen. Gavi, Pedri oder auch Fermín sind aktuelle Beispiele. Ein Spieler hat 2023 aber besonders ausgiebige Schlagzeilen geschrieben: Lamine Yamal. Im Juli 2007 wurde er geboren, früh zeigte er, welch außerordentliches Talent er mitbringt. Im April 2023, damals noch mit 15 Jahren, feierte er sein Debüt gegen Real Betis, spielte sieben Minuten, war beinahe schon an einem Tor beteiligt. In der zweiten Hälfte des Kalenderjahres zeigte sich der Offensivspieler dann immer häufiger bei den Katalanen in der ersten Elf. 

18 Einsätze in La Liga, sechs in der Champions League, fünf Torbeteiligungen: Für einen 16-Jährigen sind das absolut hervorragende Zahlen. Körperlich kann er bereist mit den Älteren mithalten, spielerisch sowieso, wenngleich er es mit seinen technischen Finessen dabei aber auch nicht übertreibt. Schon jetzt debütierte er für die spanische A-Nationalmannschaft, traf dort sogar schon zweimal, brach Rekord um Rekord – und ist noch mitten in der Entwicklung. Die Entscheidungsfindung muss besser werden, im Abschluss ist Luft nach oben, aber generell funktionieren schon viele Dinge. Als Joker kann er gegen eine müde Abwehr ein Spiel komplett verändern und auf den Kopf stellen. Alleine das ist schon beeindruckend genug. Es ist gut möglich, dass im Jahr 2023 ein Stern am Fußballhimmel aufging. 

Manuel Behlert 

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(Photo by Fran Santiago/Getty Images)