Alaba-Eigentor: Real Madrid patzt in Sevilla

21. Oktober 2023 | News | BY Yannick Lassmann

Real Madrid entschied die vergangenen vier Begegnungen beim FC Sevilla für sich. Diesmal sprang nur ein 1:1 gegen sehr couragierte, mit Sergio Ramos und einem neuen Trainer antretende Andalusier heraus.

Real Madrid werden zwei Tore aberkannt

Den besseren Start erwischten die Königlichen. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Jude Bellignham vor Keeper Örjan Nyland an den Ball kam, anschließend zu Boden ging, woraufhin Fede Valverde aus spitzem Winkel abschloss, Real-Legende Sergio Ramos fälschte leicht ab und der prallte vom Innenpfosten ins Tor. Allerdings durften sich die Gäste nicht am 0:1 erfreuen, denn Bellingham befand sich zuvor im Abseits, was das Schiedsrichtergespann um Ricardo de Burgos mit VAR-Unterstützung erkannte.



Kurz darauf netzte Bellingham nach Zuspiel von Rodrygo ein, doch auch diesmal gab es keinen Grund zur Freude, denn de Burgos hatte das Geschehen lange zuvor unterbrochen (8.). Daher konnte Real Madrid eine dominante Anfangsphase nicht in Zählbares ummünzen. Anschließend kamen die Hausherren, bei denen Diego Alonso sein Debüt als Cheftrainer feierte, stärker auf. In Minute 23 bediente Lucas Ocampos den mitgelaufenen Ivan Rakitic, der Toni Kroos geschickt aussteigen ließ und den Ball dann in Richtung linkes Eck schlenzte, Kepa war bereits geschlagen, doch Daniel Carvajal klärte kurz vor der Linie.

Ocampos leitete auch die nächste Gelegenheit ein, diesmal bediente er Djibril Sow, der frei vor Kepa auftauchte, das Spielgerät jedoch neben das Tor setzte. Auf der Gegenseite wiederum verhinderte Ramos einen möglichen Rückstand, indem er einen scharfen Freistoß von Kroos blockte (34.). Darüber hinaus parierte Nyland eine Volleyabnahme von Vinícius Júnior hervorragend, sodass es nach intensiven ersten 48 Minuten torlos in die Pause ging.

(Photo by CRISTINA QUICLER / AFP) (Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)

Sevilla jubelt, Real Madrid antwortet schnell

Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts gehörte Real Madrid. Die ersten Annäherungsversuche gaben Kroos und David Alaba ab, allerdings verfehlten sie jeweils das gegnerische Gehäuse. Wesentlich gefährlicher wurde es in Minute 57, als ein feiner Chipball von Valverde Rodrygo erreichte, dieser drehte sich gekonnte um seinen Gegenspieler, zog ab, scheiterte aber am erneut sehr gut reagierenden Nyland.

Der von seinen frenetischen Fans im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán unterstützte FC Sevilla überstand diese Drangphase, wagte sich wieder vermehrt nach vorne, ohne die große Gefahr auszustrahlen. In der 74. Minute durfte Milton Acuna wieder einmal unbedrängt flanken, im Sechszehner rauschten Youssef En-Nesyri und Alaba heran, vom Österreicher prallte der Ball an Kepa, der nicht mehr entscheidend herankam, vorbei ins Netz – 1:0.

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Rund 240 Sekunden darauf erreichte ein Kroos-Freistoß von der rechten Seite den ersten Pfosten, wo Daniel Carvajal zum 1:1 in die Machen beförderte. Die Antwort der Andalusier wäre beinahe prompt gefolgt: Die nächste Acuna-Flanke erreichte Ramos, dessen platzierten Kopfball Kepa exzellent aus dem linken oberen Eck kratzet (80.). Danach geriet das Sportliche kurzzeitig in den Hintergrund. Aus einer Spielverzögerung der Heimmannschaft entstand eine große Rudelbildung, die der Unparteiische nur schwer trennen konnte, es aber letztlich schaffte und zweimal Gelb zeigte. In der siebenminütigen Nachspielzeit zeigte sich der FC Sevilla aktiver, verpasste aber das Siegtor. Damit verließ Real Madrid zum zweiten Mal in der laufenden La-Liga-Spielzeit den Rasen nicht als Sieger.

FC Sevilla – Real Madrid 1:1 (0:0)

FC Sevilla: Nyland,-Navas, Gudelj (77. Bade), Ramos, Acuna,-Sow (87. Lamela), Soumaré, Rakitic,-Lukebakio (67. Suso), En-Nesyri (87. Mir),Ocampos

Real Madrid: Kepa,-Carvajal, Rüdiger, Alaba, Mendy (88. Garcia),-Tchouameni (67. Camavinga),-Valverde (67. Modric), Kroos,-Bellingham,-Vinícius Júnior (88. Diaz), Rodrygo (79. Joselu)

Tore: 1:0 Alaba (Eigentor, 74.), 1:1 Carvajal (78.)

(Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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