Barcelona lässt viel liegen, Atletico schockt Barca spät
21. Dezember 2024 | News | BY Jakob Haffke
Spitzenspiel in La Liga! Barcelona empfing Atletico Madrid am Samstagabend zum Duell des Tabellenersten gegen den Tabellenzweiten. In einem über weite Strecken einseitigen Spiel verpassen es die Katalanen ihre Chancen zu nutzen. Mit dem späten Lucky Punch zum 1:2 setzt sich Atletico an die Tabellenspitze.
Trotz der Tabellensituation hätte die Stimmung vor dem Spiel bei beiden Teams anders kaum sein können. Während Atletico Madrid mit wettbewerbsübergreifend elf Siegen im Gepäck ins Olimpic Lluis Companys reiste, konnte Barcelona in La Liga nur eines der letzten sechs Spiele gewinnen. Zudem musste Trainer Hansi Flick das Spiel von der Tribüne verfolgen, Marcus Sorg vertrat ihn an der Seitenlinie. Drei Wechsel gab es beim Heimteam im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Leganés, unter anderem fehlte Lamine Yamal verletzt. Diego Simeone wechselte nach dem 1:0-Sieg gegen Getafe nur einmal, Conor Gallagher rückte für Samuel Lino in die Startelf.
Barcelona lässt Atletico kaum Luft und führt verdient
Von Beginn an war klar zu sehen, dass Atletico sich, wie so oft in Spitzenspielen, im 4-4-2 erst einmal weit zurückzog. Barcelona übernahm die Spielkontrolle und es gelang den Katalanen direkt mehrmals gefährlich in den Strafraum von Jan Oblak zu kommen. Zweimal kam Raphinha zwar nicht klar zum Abschluss, Atletico war jedoch gewarnt. Offensiv fanden die Colchoneros zunächst gar nicht statt, immer wieder gewann Barcelona den Ball bereits tief in Atleticos Hälfte, das hohe Pressing und intensive Gegenpressing funktionierte sehr gut.
Nach 22 Minuten musste Atleticos Schlussmann dann erstmals eingreifen, in der zweiten Phase nach einer Ecke flankte Raphinha scharf von der linken Seite. Am zweiten Pfosten nahm Inigo Martinez den Ball runter und zog mit links satt ab, der Abschluss geriet jedoch zu zentral, sodass Oblak keine Probleme hatte. Immer wieder waren es Raphinhas Flanken, die für Gefahr sorgten. Diesmal von der rechten Seite nach einer kurzen Ecke. Der Brasilianer fand am ersten Pfosten Gavi, dieser setzte seinen Kopfball aber knapp neben das Tor.
In der 30. Minute war es dann so weit, Barca kam über die linke Seite. Pedri nahm Fahrt auf und spielte einen Doppelpass mit Gavi, von dessen Hacke der Ball etwas ungewollt wieder zurück zum 22-Jährigen sprang. Kein Verteidiger konnte Pedri stoppen und vor Oblak blieb der spanische Nationalspieler cool und vollstreckte flach ins rechte Eck zum 1:0. In der Folge lief Simeones Team höher an und kam so etwas besser ins Spiel. Chancen waren jedoch auf beiden Seiten bis zum Halbzeitpfiff Mangelware. So ging es mit einem verdienten 1:0 für Barcelona in die Kabinen.
Raphinha hatte seine Füße fast immer im Spiel, wenn es bei Barcelona gefährlich wurde. (Photo by David Ramos/Getty Images)
Barcelona lässt viel liegen, Atletico zweimal eiskalt zum Comeback
Bis zur ersten Chance nach Wiederanpfiff dauerte es nur drei Minuten. Atletico verlor den Ball im Spielaufbau, Raphinha spielte zu Pedri, der Fermin Lopez links im Strafraum fand. Dieser scheiterte aber an Oblak, der sich großmachte und stark parierte. In der 58. Minute hatte Barca dann Aluminium-Pech. Ein wunderschöner langer Ball von Pedri fand Raphinha, der hob den Ball mit dem ersten Kontakt über Oblak. Das Leder senkte sich aber nur auf die Latte, sodass es beim 1:0 blieb. Atletico hingegen wartete weiterhin auf die erste echte Torchance und konnte sich bei Barcelona bedanken, dass sie noch im Spiel waren.
In der 60. Minute kamen die Colchoneros dann endlich mal nach vorne, Julian Alvarez nahm über die linke Seite Tempo auf. Seinen Querpass wehrte Marc Casado unglücklich in den Rückraum ab, dort stand Rodrigo de Paul bereit und schoss den Ball mit der rechten Innenseite präzise flach ins rechte Eck ein. Das 1:1 fiel aus dem absoluten Nichts und war nicht verdient, Barca wurde allerdings für die schlechte Chancenverwertung eiskalt bestraft. Die Katalanen ließen sich aber im Anschluss nicht beirren und waren weiterhin spielbestimmend. Raphinha kam über rechts und in der Mitte verpasste Robert Lewandowski seine Hereingabe nur haarscharf.
Die größte Chance auf die erneute Führung vergab dann Lewandowski in der 76. Minute, einen Querpass von Ferran Torres verstolperte der Pole nur wenige Meter vor dem Tor freistehend. Allerdings stand Ferran vorher wohl knapp im Abseits. Praktisch im direkten Gegenzug rettete dann Inaki Pena gegen Pablo Barrios stark. Das Spiel nahm nun wieder Fahrt auf. Auch Dani Olmo vergab jedoch die nächste Chance für Barcelona und zielte nach einem schönen Dribbling knapp am Tor vorbei.
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Barcelona drängte jetzt auf das 2:1 und Atletico tat sich eigentlich schwer die entstehenden Räume für Konter zu nutzen. In der 86. Minute schickte Pedri erneut Raphinha auf die Reise, diesmal scheiterte der Brasilianer mit einem Flachschuss an Oblak. Direkt danach war es dann Pedri selbst, der nach Vorlage von Olmo erneut am Slowenen verzweifelte. Das letzte Wort in diesem denkwürdigen Spiel hatte aber Atletico! Der ansonsten so starke Raphinha verlor den Ball, Nahuel Molina schob über rechts an und flankte in die Mitte. Dort konnten Martinez und Pau Cubarsi nicht klären und am zweiten Pfosten blieb der eingewechselte Alexander Sørloth eiskalt. Der Norweger schloß zum überraschenden 1:2 ab und Atletico machte somit den 12. Sieg in Folge perfekt.
So endet das Spitzenspiel mit 1:2 und Atletico gewinnt unter Diego Simeone erstmals im 18. Versuch bei Barcelona. Letztmals gewann Atletico im Februar 2006 in La Liga zu Gast bei den Katalanen, damals siegten die Colchoneros mit 3:1, unter anderem traf Fernando Torres doppelt für Atletico und Henrik Larsson für Barca. Hansi Flicks Team kann sich ärgern zahlreiche Chancen nicht genutzt zu haben und verliert die Tabellenführung an Atletico.
Spielschema im Überblick
Barcelona – Atletico Madrid 1:2 (1:0)
Barcelona: Inaki Pena – Koundé, Cubarsi, Inigo Martinez, Baldé – Casado (80. Eric Garcia), Pedri – Raphinha, Gavi (64. Dani Olmo), Fermin (64. Ferran Torres) – Lewandowski
Atletico Madrid: Oblak – Llorente (73. Le Normand), Gimenez (52. Witsel), Lenglet, Javi Galan – Simeone (62. Molina), de Paul, Barrios, Gallagher (62. Koke) – Griezmann (73. Sørloth), Alvarez
Schiedsrichter: Ricardo de Burgos
Tore: 1:0 Pedri (30. Minute), 1:1 de Paul (60.), 1:2 Sørloth (90+6.)
Bes. Vorkommnisse: –
(Photo by David Ramos/Getty Images)
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