Drei Kopfballtore zum Derbysieg: Begeisterndes Atlético bezwingt Real Madrid

24. September 2023 | News | BY Yannick Lassmann

Der Sonntagabend bot ein Highlight in La Liga. Atlético empfing Real Madrid zum Stadtderby. Dieses verlief höchst ansehnlich und fand in den prächtig aufgelegten Hausherren einen Sieger. Sie setzten sich mit 3:1 durch.

Atlético fängt brillant an, dann übernimmt Real

Das 233. Derbi madrileño begann fulminant. Schon nach vier Minuten erreichte eine maßgenaue Flanke von Samuel Lino den einlaufenden und dabei David Alaba entwischenden Álvaro Morata, der zum 1:0 einköpfte. Auch der zweite Atlético-Vorstoß brachte Gefahr ein. Eine geklärte Ecke machte Koke nochmals gefährlich, denn José Maria Gimenez kam relativ freistehend zum Kopfball, setzte das Spielgerät jedoch recht klar neben das Tor (10.).

Mit der Führung im Rücken überließen die Hausherren Real Madrid das Spielfeld, verteidigten kompakt und suchten weiter den Weg nach vorne. In der 18. Minute führte eine Kombination über den umtriebigen Lino und Saul Niguez zum 2:0: Die Flanke von Niguez erreichte nämlich Antoine Griezmann, der die Kugel im Rückwärtslaufen per Kopf ins rechte Eck beförderte.

(Photo by OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images)

Die Königlichen hingegen blieben eine halbe Stunde harmlos. Dann landete ein leicht abgefälschter Distanzschuss von Eduardo Camavinga auf dem Tornetz. Die darauffolgende Ecke fiel auf den Kopf von Fede Valverde, der jedoch zu mittig abschloss. Fast im direkten Gegenzug hätte Atlético beinahe nachgelegt. Ein blitzsauberer Konter über Griezmann und Marcos Llorente führte zu Niguez, dessen Flachschuss Kepa parierte.

Real Madrid wirkte klar unterlegen, meldete sich aber in Minute 35 zurück: Eine geklärte Valverde-Flanke fiel vor die Füße von Toni Kroos, der noch Llorente aussteigen ließ und aus 18 Metern überlegt ins linke Eck vollendete – 2:1. Die verbleibende Spielzeit gehörte den Gästen, die sogar am Ausgleich schnupperten. Nach einem Pfostentreffer von David Alaba staubte Camavinga aus kurzer Distanz ab, doch der Treffer wurde vom Schiedsrichtergespann um Javier Alberola Rojas aufgrund einer vorherigen Abseitsstellung von Antonio Rüdiger nicht anerkannt. Daher nahmen die Colchoneros einen knappen Vorsprung mit in die Pause.

Atlético-Blitzstart bringt die Entscheidung

Der zweite Durchgang erlebte seinen ersten Höhepunkt noch wesentlich früher als der erste. Es dauerte 34 Sekunden, ehe der vollkommen ungestörte Morata infolge einer butterweichen Flanke erneut mit dem Kopf einnetzte – 3:1. Der Treffer zog zunächst einmal den Stecker bei Real Madrid, das die Endphase vor dem Halbzeitpfiff dominierte. Atlético arbeitete derweil am nächsten Treffer: Nach einer Griezmann-Ecke beförderte Mario Hermoso die Kugel mit dem Schädel an den Querbalken (54.).

Nach 57 Minuten reagierte Carlo Ancelotti, der bereits zur Pause Joselu für den als Kapitän auflaufenden Luka Modric brachte. Aurelien Tchouaméni sowie die Defensivakteure Nacho und Ferland Mendy kamen frisch in die Partie. Tchouaméni hätte sich beinahe exzellent eingefügt, sein Distanzschuss rauschte nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (65.). Kurz darauf probierte es Rüdiger aus ähnlicher Position und verfehlte ebenfalls knapp.

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In der 78. Minute musste dann Oblak wieder eingreifen, nachdem Brahim Diaz, der Toni Kroos ersetzte, aus spitzem Winkel abschloss, der Keeper wehrte gekonnt zur Ecke ab. Ansonsten ließ Atlético nicht mehr viel anbrennen und feierte gemeinsam mit den enthusiastischen Fans nach drei vergeblichen Anläufen wieder einen Derbysieg.

Atlético – Real Madrid X:X (2:1)

Atlético: Oblak,-Molina (65. Azpilicueta), Savic, Gimenez (85. Correa), Hermoso, Lino (87. Galán),-Llorente, Koke (46. Witsel), Niguez,-Griezmann, Morata (82. Depay)

Real Madrid: Kepa,-Vazquez (57. Nacho), Rüdiger, Alaba, Garcia (57. Mendy),-Camavinga (57. Tchouaméni),-Valverde, Kroos (70. Diaz),-Modric (46. Joselu),-Bellingham, Rodrygo 

Tore: 1:0 Morata (4.), 2:0 Griezmann (18.), 2:1 Kroos (35.), 3:1 Morata (46.)

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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