La Liga | Individuelle Klasse sticht: Real Madrid besiegt starkes Celta Vigo deutlich

20. August 2022 | La Liga | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Celta Vigo war gegen Real Madrid über weite Strecken die aktivere Mannschaft, muss sich am Ende aber dennoch mit 1:4 geschlagen geben. Dem Spanischen Meister reichte an diesem Abend die individuelle Klasse in den eigenen Reihen.

Benzema und Aspas vom Punkt, Modric sehenswert

Die Hausherren begannen forsch, pressten Real Madrid früh und suchten mit wenigen Ballkontakten den Weg zum Tor. Der erste Treffer der Partie gehörte jedoch den Gästen. Renato Tapia bekam einen Schuss von David Alaba aus kurzer Distanz an die Hand, Schiedsrichter Jesus Gil Manzano entschied nach VAR-Review auf Elfmeter, den sich Karim Benzema nicht nehmen ließ (14.). Davon ließ sich Celta Vigo aber nicht beeindrucken. Die Galizier spielten weiter mutig nach vorne und wurden kurze Zeit später belohnt. Ein Kopfball von Goncalo Paciencia sprang Eder Militão an den ausgestreckten Arm, diesmal zeigte Manzano gleich auf den Punkt. Iago Aspas tat es Benzema gleich und traf hart und flach unten platziert zum Ausgleich (23.).

Auch in der Folge waren die „Celestes“ die aktivere Mannschaft, sie waren bissig in den Zweikämpfen und hatten mehr Ballbesitz. Bei einem Schuss von Franco Cervi fehlte nicht viel (33.), auch Paciencia verfehlte knapp (35.). Auf der anderen Seite kam Benzema nach etwas Kuddelmuddel im Strafraum zum Schuss (41.) – geblockt. Kurz darauf marschierte Luka Modric im Mittelfeld, schüttelte Tapia ab und versenkte die Kugel aus rund 20 Metern mit viel Effet sehenswert im langen Eck (42.). Ein Moment der Nachlässigkeit Vigos und die glanzvolle individuelle Klasse des Weltfußballers von 2018 reichten Real Madrid zur knappen Pausenführung. Vinicius Junior hätte in der Nachspielzeit sogar nachlegen können, stahl sich Joseph Aidoo davon, scheiterte jedoch mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Tapias langen Beinen (45.+2).

Celta Vigo Real Madrid

(Photo by MIGUEL RIOPA/AFP via Getty Images)

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Celta weiter stark, doch Reals individuelle Klasse sticht

Die Marschroute war deutlich erkennbar: Vigo spielte weiter aktiv nach vorne, suchte den Weg zum Ausgleich. Die Gäste aus Madrid ließen es sehr sehr ruhig angehen, waren um Kontrolle bemüht. Nach einem Real-Einwurf eroberte Celta den Ball, dann wurde Paciencia in Szene gesetzt, der das lange Eck nur knapp verfehlte (53.). Und erneut reichte in einer Drangphase des Außenseiters ein genialer Modric-Moment: Der Kroate setzte mit einem traumhaften Pass Vinicius in Szene, der plötzlich allein durch war, Torwart Agustin Marchesin umkurvte und die Führung erhöhte (56.).

Es war nahezu beeindruckend, wie wenig sich die Hausherren vom durchaus bitteren Spielverlauf aus der Bahn bringen ließen. Celta zog weiter sein Ding durch, Aidoo setzte einen Kopfball nach Ecke knapp über das Tor (63.). Auf der anderen Seite eroberte Aurelien Tchouameni die Kugel, über Vinicius kam der Ball zu Federico Valverde, der im gegnerischen Straftraum nicht lange fackelte und den Ball ins lange Eck zum 4:1 versenkte (66.). Die Galizier ließen sich zwar auch von einem Drei-Tore-Rückstand nicht beirren, aber jetzt schien allmählich auch Real Spaß am Offensivfußball gefunden zu haben. Mit dem 4:1 im Rücken wirkte der Spanische Meister spielfreudiger und dynamischer.

Das Ergebnis hätte sogar noch deutlicher ausfallen können, nach einem Foul von Hugo Mallo an Benzema verschoss der eingewechselte Eden Hazard den fälligen Elfmeter jedoch (87.). Das 4:1 war in der Summe natürlich dennoch zu hoch. Celta war über weite Strecken der Partie die aktivere Mannschaft, muss sich am Ende höchstens die eigene Ineffizienz vor dem gegnerischen Tor vorwerfen. Den Königlichen reichten derweil individuelle Klasse und Effektivität, um im zweiten Saisonspiel den zweiten Sieg einzufahren.

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Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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