Brahims geniales Solo: Real Madrid zittert gegen Villarreal nur kurz

17. Dezember 2023 | La Liga | BY Michael Bojkov

Real Madrid konnte Barcas gestrigen Ausrutscher in Valencia nutzen: Gegen Villarreal gewannen die Königlichen souverän mit 4:1 und bejubelten unter anderem ein Traumtor von Brahim Díaz.

Aus dem Bernabéu in Madrid berichtet Michael Bojkov.

Einbahnstraßenfußball: Bellingham und Rodrygo legen vor

Real Madrid begann druckvoll. Federico Valverde setzte ein erstes Ausrufezeichen, als er auf Vorlage von Toni Kroos aus der Distanz knapp drüberzog (3.). Auch Jude Bellinghams erste Offensivaktion ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem missglückten Kopfball von Raúl Albion hatte der Engländer eigentlich alle Freiheiten, ließ aber die nötige Ruhe vermissen (7.). Nach 14 Minuten musste auch erstmals Villarreal-Schlussmann Filip Jörgensen eingreifen, als Brahim Díaz nach starker Kroos-Vorlage aus spitzem Winkel das kurze Eck anvisierte.



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Das Bernabéu sah Einbahnstraßenfußball. Real Madrid kontrollierte das Spiel und ließ Villarreal höchstens im Ansatz in Richtung eigenes Tor kommen. Weiter ging es in Minute 18, als Rodrygo an einem starken Jörgensen-Reflex scheiterte. Auch Luka Modric durfte mal, sein Schlenzer aus 18 Metern küsste die Oberkante der Latte (21.). Vier Minuten später bediente der Kroate mit einem traumhaften Chipball Bellingham, der aus zehn Metern zum 1:0 für Real einnickte (25.) Doppelt bitter für die Gäste: Infolge eines Zweikampfes musste Álex Baena verletzt vom Platz, für ihn kam Ramon Terrats in die Partie (29.). David Alaba ereilte das gleiche Schicksal: Ebenfalls bei einem Zweikampf verdrehte sich der Österreicher das Knie, Nacho Fernández kam für ihn in die Partie (35.).

Kurz darauf konnten die Königlichen aber nachlegen: Infolge einer Ecke herrschte Verwirrung im Strafraum von Villarreal, Lucas Vázquez steckte mit etwas Glück auf Rodrygo durch, der aus wenigen Metern leichtes Spiel hatte (37.). Ein anfänglicher Abseits-Verdacht bestätigte sich nicht, genauso wenig ein mögliches Handspiel. Kurz vor der Pause hätten die Hausherren sogar schon für die Vorentscheidung sorgen können, doch Rodrygo wurde nach Bellingham-Zuspiel im letzten Moment geblockt (45.). Villarreals Offensivausflüge blieben derweil rar gesät, zwei Schüsse und ein Expected-Goals-Wert von 0,07 unterstrichen die Harmlosigkeit der Marcelino-Elf. Der 2:0-Pausenstand war leistungsgerecht.

Real Madrid vs. Villarreal

(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)

Morales bringt Real kurz ins Wanken – Díaz und Modric machen alles klar

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Real Madrid die tonangebende Mannschaft. Rodrygo schickte Díaz in den Strafraum, der Jörgensen prüfte (47.). Wie aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer für die Gäste: Terrats wurde stark freigespielt und bediente José Luis Morales, an dessen Schuss Andriy Lunin zwar noch dran war, den Einschlag aber nicht verhindern konnte (54.). Villarreal hatte nun Blut geleckt, lief die Königlichen höher an und suchte auch zielstrebiger den Weg nach vorne. Der Gäste-Aufschwung war aber lediglich von kurzer Dauer. Nachdem Rodrygo zweimal knapp gescheitert war (60./63.), sorgte Díaz mit einer herausragenden Einzelaktion für das 3:1: Die Nummer 21 der Königlichen ließ erst Aïssa Mandi auf Höhe der Mittellinie stehen und lief dann mit viel Platz Richtung Sechzehner, wo er Jorge Cuenca ins Leere laufen und schließlich Jörgensen keine Chance ließ (64.).

Kurz darauf die Vorentscheidung: Rodrygo wurde im Strafraum von Mandi zu Fall gebracht, doch Modric schaltete schnell und verwertete den freiliegenden Ball aus 14 Metern (68.). Mittlerweile hatte Real wieder alles unter Kontrolle, während das „Gelbe U-Boot“ auf ein mittelgroßes Wunder hoffen musste. So passierte auch nicht mehr viel, die Schlussphase war mehr durch ruppige Zweikämpfe und Gelbe Karten denn durch spielerische Glanzaktionen geprägt. Am Ende feierte Real Madrid einen nie ernsthaft gefährdeten 4:1-Heimsieg und baut den Vorsprung auf Barca damit auf sieben Punkte aus.

Real Madrid – Villarreal 4:1 (2:0)

Real Madrid: Lunin – Vazquez, Rüdiger, Alaba (35. Nacho), Mendy (46. García) – Valverde, Modric, Kroos (79. Tchouaméni), Bellingham (78. Ceballos) – Brahim Díaz (84. Joselu), Rodrygo

Villarreal: Jörgensen – Altmira, Albiol (46. Cuenca), Mandi, Pedraza – Akhomach (74. Trigueros), Capoue, Parejo, Baena (29. Terrats) – Moreno (46. Sörloth), Morales

Tore: 1:0 Jude Bellingham (25.), 2:0 Rodrygo (37.), 2:1 José Luis Morales (54.), 3:1 Brahim Díaz (64.), 4:1 Luka Modric (68.)

(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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