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La Liga | Durchbruch? Die spannendsten Talente vor der Saison 2023/24

11. August 2023 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Am heutigen Freitagabend startet die Saison 2023/24 in La Liga. Wieder einmal warten zahlreiche hochklassige Spiele auf die Zuschauer, Neuzugänge wollen sich zeigen und Talente wollen den nächsten Schritt machen. Wer von diesen jungen Spielern bringt die Voraussetzungen mit, um den Durchbruch zu schaffen und auf sich aufmerksam zu machen? Wir liefern den Überblick! 

Pablo Barrios (20, Atletico, zentrales Mittelfeld)

Der spanische Mittelfeldspieler Pablo Barrios machte in der Vorsaison erstmals so wirklich auf sich aufmerksam. 2017 wechselte der mittlerweile 20-Jährige aus der Jugend von Real Madrid zum Stadtrivalen Atletico, durchlief dort die Jugendabteilungen, schaffte den Sprung in die 2. Mannschaft und schließlich zu den Profis. Bisher stand er 21 Mal in La Liga auf dem Platz, meist als Joker, wie die 713 Spielminuten deutlich zeigen. Auch in der Copa del Rey (vier Spiele, zwei Tore) und der Champions League (fünf Minuten) debütierte der Spanier bereits. 



Dass der 1,81m große Mittelfeldakteur viel Qualität mitbringt, weiß man bei den Rojiblancos. Nicht umsonst wurde der Vertrag im Januar diesen Jahres vorzeitig bis 2028 verlängert. Profitieren könnte der 20-Jährige davon, dass bei Atletico im Sommer nicht die großen Kaderbewegungen möglich waren. Zudem bringt er ein breites Spektrum an Qualitäten mit, schaltet sich gerne in die Offensive ein, setzt aber auch Zeichen gegen den Ball. Ein dynamischer Mittelfeldspieler mit hohen Qualitäten im Gegenpressing und den Zweikämpfen ist wie gemalt für Trainer Diego Simeone (53). Es wäre nicht überraschend, wenn Barrios 2023/24 in La Liga deutlich häufiger von Beginn an auf dem Feld steht. 

Julian Araujo (21, Las Palmas, Rechtsverteidiger)

Der mexikanische Außenverteidiger Julian Araujo wechselte im Januar 2023 aus Los Angeles nach Barcelona. Dort akklimatisierte er sich nun ein halbes Jahr, lernte den spanischen Fußball und vor allem die Anforderungen an ihn kennen. Bei den Katalanen sehen sie den Rechtsverteidiger als großes Talent, aber noch zu weit weg vom hohen Niveau, das beim amtierenden Meister erforderlich ist. Die Lösung für den Sommer 2023 lag auf der Hand, eine Leihe musste her. Folglich wechselte der Spieler kürzlich auf Leihbasis zu UD Las Palmas, einem Aufsteiger.

Araujo La Liga

(Photo by PATRICK T. FALLON/AFP via Getty Images)

Dort hat Araujo sehr gute Chancen, Spielpraxis zu sammeln. Nach einem halben Jahr Training auf höchstem Niveau und wertvollen Tipps von Xavi und den Mitspielern sollte er einiges gelernt haben. Seine 14 Vorlagen, die er in der MLS in 98 Spielen gab, könnten ein Fingerzeig sein. Natürlich wird es beim Aufsteiger darum gehen, auch die defensive Balance zu halten, wo sicherlich noch Luft nach oben ist, aber dass der technisch starke 21-Jährige in diese Rolle hineinwächst, erscheint gut vorstellbar zu sein. 

Savio (19, FC Girona, Flügelspieler)

Die Geschichte von Savio in den letzten Jahren ist durchaus turbulent. Ausgebildet wurde er in Brasilien, ehe 2022 der Wechsel zu ESTAC Troyes in die Ligue 1 folgte. 6,5 Millionen Euro ließen sich die Franzosen den Spieler kosten, es folgte eine sofortige Leihe zur PSV Eindhoven. Sein Jahr in den Niederlanden verlief nicht wirklich nach Plan, er spielte selten bei den Profis und musste sich erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen. Nach einer Saison ging es zurück nach Troyes, dann sofort wieder per Leihe zum nächsten Klub, nämlich Girona.

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Und hier wird es spannend. In Eindhoven hat Savio in Sachen Disziplin und Arbeit gegen den Ball einiges dazugelernt. Hinzu kommt, dass er jetzt in einer Liga spielt, die von technisch hochwertigem Fußball geprägt ist. Girona verfügt ohnehin über eine sehr gute Basis und eine junge Mannschaft, in der sich der Dribbler gut zurechtfinden könnte. Spanien und Portugal sind für Südamerikaner unterdessen ohnehin die idealen Länder, um sich sehr gut zurechtzufinden. Er könnte wichtige Schritte in La Liga machen und Girona eine Spur Unberechenbarkeit verleihen. 

Arda Güler (19, Real Madrid, offensives Mittelfeld)

Der 18-Jährige Arda Güler gilt derzeit als eines der größten Talente im türkischen Fußball. Für rund 20 Millionen Euro hat Real Madrid den Spieler verpflichtet. Doch seine Ankunft bei den Königlichen verlief alles andere als perfekt. Frühzeitig musste er aufgrund einer Meniskusverletzung unters Messer und wird voraussichtlich die ersten zwei, drei Monate der neuen Saison verpassen. Das heißt aber nicht, dass er in der neuen Saison nicht auf sich aufmerksam machen kann und wird. 

Güler La Liga

(Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images)

Profitieren könnte er dabei nämlich von der aktuell noch sehr dünnen Besetzung in der Offensive bei den Königlichen. Real Madrid tanzt bekanntlich auf mehreren Hochzeiten und hat aktuell Brahim Diaz (24), Reinier (21), Vinicius Junior (23), Rodrygo (22) und Joselu (33) für die Angriffsreihe zur Verfügung. Güler, der technisch sehr versiert und flexibel einsetzbar ist, könnte deswegen einige Einsätze bekommen, wenn er sich nach seiner Verletzung schnell erholt. Fußballerisch bringt er jedenfalls alle Ansätze mit, um sich bei Real Madrid einen Namen zu machen, 

Lamine Yamal (16, FC Barcelona, Angriff)

Lamine Yamal, Offensivspieler des FC Barcelona, ist der jüngste Spieler in dieser Aufzählung. Mit nur 16 Jahren den wirklichen Durchbruch bei einem der größten Klubs der Welt zu schaffen, wird sicher nicht einfach. Aber in Ansätzen zeigte er schon, was er für ein überragendes fußballerisches Gespür mitbringt. Er ist ein hervorragend ausgebildeter Spieler, ein Typ Instinktfußballer, der zuletzt in der Vorbereitung gegen Tottenham wieder zeigte, dass er viele Situationen auf engstem Raum lösen kann. 

Der 16-Jährige, bisher mit sieben Minuten Erfahrung in La Liga, soll in der neuen Saison mit den Profis trainieren, könnte aber theoretisch auch noch in der Youth League Erfahrungen sammeln. Seine Einsatzzeiten werden sehr davon abhängig sein, wie die Offensive der Katalanen Anfang September strukturiert ist. Dass Xavi aber ein Faible für den jungen Offensivspieler hat, steht außer Frage. Ihn häufiger im Kader zu sehen, würde nicht überraschen – und das erste Tor in La Liga könnte er auch zeitnah erzielen.

Manu Sanchez (22, Celta Vigo, Linksverteidiger)

Manu Sanchez wechselte im Sommer diesen Jahres von Atletico Madrid zu Celta Vigo, weil Javi Galan, der bis dato etatmäßige Linksverteidiger, den umgekehrten Weg einschlug. Folglich wird nun der Platz frei und Sanchez, der zuletzt an Osasuna nach Pamplona verliehen war, soll sofort zum Stammspieler avancieren. Nun bringt er schon die Erfahrung aus mehr als 80 Spielen in La Liga mit, jetzt könnte er aber endgültig einen großen Sprung nach vorne machen und für den Klub unverzichtbar werden. 

Angesichts der Qualitäten dürfte er aber sehr gut zu Celta Vigo passen. Seine Technik ist mehr las nur ordentlich, im Passspiel gilt er als absolut sicher. Er kann sowohl von der Außenbahn als auch in das Zentrum einrückend das Spiel eröffnen, mit seinen Vorstößen zudem für Verwirrung und Durcheinander sorgen. Nicht selten taucht er am oder im gegnerischen Strafraum auf. Hinzu kommt, dass seine Defensivwerte mindestens ordentlich sind. Ein gut ausbalancierter Außenverteidiger, der immer wieder Akzente nach vorne setzt: Genau das benötigt Celta Vigo. Und vielleicht in Zukunft auch der ein oder andere größere Klub in La Liga. 

(Photo by Eric Alonso/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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