La Liga | Correas 50-Meter-Traumtor überstrahlt ein furioses Remis

9. Januar 2022 | News | BY Florian Weber

Ein sehenswertes Spiel, in der ein furios aufspielendes Villareal in den ersten 60 Minuten den Ton angab, wurde von einem 50-Meter-Traumtor veredelt. Mit einer starken Schlusshalbestunde rettete Atlético Madrid das 2:2. Am Ende wäre für die „Los Colchoneros“ sogar noch mehr möglich gewesen.

Der amtierende Meister Atlético Madrid gastierte am Sonntagabend beim FC Villarreal. Nach zuletzt drei Siegen gingen die Hausherren in herausragender Verfassung in die Partie, allerdings gelang auch Atlético zuletzt gegen Rayo Vallecano ein Befreiungsschlag. Ein vielversprechendes Spiel wurde erwartet.

Dani Parejo wie der Dirigent eines Symphonieorchesters

Der FC Villareal war in den ersten Minuten das bestimmende Team. Nicht ungewöhnlich für Atlético Madrid zog sich das Team von Diego Simeone tief in die eigene Hälfte zurück. Teils verteidigten zehn Madrilenen gleichzeitig im eigenen Sechzehner. Das heimische gelbe U-Boot hatte in den ersten zehn Minuten eine überwältigende Ballbesitzquote von 80%, ohne sich jedoch erwähnenswerte Torchancen erspielt zu haben.



Und plötzlich, aus dem Nichts, schob ausgerechnet Dani Parejo, der wohl passsicherste Spieler seines Teams, den Ball auf Höhe der Mittelinie vor die Füße von Angel Correa. Der blickte einmal auf, sah, dass Villareals Torhüter Geronimo Rulli weit vor seinem Kasten stand und chippte den Ball in Patrik-Schick-Manier aus über 50 Metern ins Tor. Eine kalte Dusche für die bis dahin überlegenden Hausherren. (10.)

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Der Gastgeber spielte unbeirrt von diesem Schock mutig weiter und nach einem vergebenen Elfmeter von Gerard Moreno küsste sich ausgerechnet derjenige, der den Ball vor Correas Zaubertor so unglücklich verlor, sein eigenes Handgelenk. Dani Parejo bejubelte in für sich typischem Stil einen Treffer, den er aber mit dem Arm erzielt hatte und der Schiedsrichter nach einem Hinweis des Videoassistenten zurücknahm. Eine fragwürdige Entscheidung. Kein Ausgleich und viel Unverständnis in der Gesichtern der Villareal-Spieler und -Verantwortlichen. (23.)

Aber dann, fünf Minuten später, war es nach einem scharf getretenen Freistoß von Dani Parejo soweit: Pau Torres stocherte das weiße Leder umringt von Atlético-Spielern an Jan Oblak, der den Ball zuvor unglücklich fallen gelassen hatte, vorbei über die Linie. Ein mehr als verdienter Ausgleich für das furios aufspielende und von Dani Parejo gelenkte gelbe U-Boot. (29.)

Wie der Dirigent eines Orchesters lenkte der überragende Dani Parejo den Rhythmus des Spiels. Er verlagerte den Ball von der einen Seite zu anderen und stresste die tief stehende Hauptstädte mit verschiedenen Angriffsymphonien seines Teams – ohne Entlastung zuzulassen. Dass es zur Halbzeit unentschieden stand, war mit Blick auf die Leistung des Team von Diego Simeone beinahe lächerlich.

Simeones Schachzug dreht das Spiel

Die Marschroute, mit der Atlético Madrid aus der Halbzeitpause kam, war eine offensivere. Die Gäste standen höher, störten Villareal früher und hatten dementsprechend etwas mehr Spielanteile, obwohl der Ball trotzdem mehr im Besitz der Gelben war. Sie bestimmten das Spiel weiterhin und belohnte sich. Gerrard Moreno legte den Ball in den Lauf von Alberto Moreno. Dieser spielte den Ball durch die Beine des herausstürmenden Torhüters Jan Oblak ins Netz und brachte sein Team in Führung. (58.)

Diego Simeone stellte in Folge des Rückstandes auf eine Dreierkette um. Atlético Madrid schaffte es auf aufgrund dieser Entscheidung und somit einem Spieler mehr im Mittelfeld die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Und gleich nach fünf druckvollen Minuten belohnte Geoffrey Kondogbia sein Team mit einem wuchtigen Schuss aus 16 Metern zum Ausgleich. (67.)

(Photo by JOSE JORDAN/AFP via Getty Images)

Am Ende wäre für Atlético noch mehr als nur das Remis möglich gewesen. Ab der Umstellung von Simeone auf eine Dreiekette kippte das spiel in Richtung der Gäste. Zwingende Torchancen waren aber auch in dieser Spielphase Mangelware. Das Spiel endete – wie so oft zwischen Diego Simeone und Unai Emery – unentschieden. Und Geoffrey Kondogbia wurde in der Nachspielzeit nach seiner zweiten gelben Karte des Platzes verwiesen.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)


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